Schwierige Vorhersage

Nervosität am Ölmarkt: Wohin gehen die Ölpreise?

16.04.19 19:31 Uhr

Nervosität am Ölmarkt: Wohin gehen die Ölpreise? | finanzen.net

An den Ölmärkten werde laut der internationalen Energiebehörde (IEA) der Gürtel enger geschnallt, während Anleger am Markt aufgrund verschiedener Risiken nervöser werden. Da es allerdings sehr viele verschiedene Ansichten zur globalen konjunkturellen Entwicklung gebe, sei es sehr schwierig eine Vorhersage für die Ölpreise zu geben.

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Die OPEC hält an ihrer Förderkürzung fest. Die USA verhängen weiterhin Sanktionen gegen Ölexporteure wie Venezuela und den Iran und auch die weiter anhaltenden Kämpfe im Erdölland Libyen bewegen den Ölmarkt. Dieser zeigt sich aktuell weiterhin stabil. Mitarbeiter der IEA sagten gegenüber CNBC am vergangenen Donnerstag, dass "der große Anstieg der Ölproduktion, den wir in der zweiten Hälfte 2018 sahen, sich anschließend an die Wiener Vereinbarung und die effektiveren Sanktionen gegen den Iran und Venezuela umgekehrt hat." Diese Trendwende bezüglich des Ölangebots habe zu einem massiven Anstieg der Ölpreise geführt. So stieg der Preis für ein Barrel Brent beispielsweise Ende Dezember von 50 US-Dollar auf 70 US-Dollar. Doch irgendwann würden Anleger vermutlich besorgt um die Ölvorrate werden und eine wirtschaftliche Abschwächung könnte der Ölnachfrage einen Dämpfer versetzen.

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Donald Trump und die OPEC

Da die Ölpreise in diesem Jahr wieder deutlich stiegen, forderte US-Präsident Donald Trump die OPEC auf, ihre Förderkürzung wieder aufzuheben, um die Preise zu senken. Die Organisation erdölexportierender Länder ging auf diese Forderung nicht ein. Sie reagierte mit eben jener Förderkürzung auf den Absturz der Ölpreise im vergangenen Herbst. Weitere Staaten, wie Russland, die nicht zur OPEC gehören, schlossen sich dem Vorhaben der Organisation, etwas gegen den Verfall der Ölpreise zu tun, an. Sie wollen laut internationaler Energiebehörde bis einschließlich Juni 1,2 Millionen Barrel Öl pro Tag weniger auf dem Markt anbieten. Im Juni werden sich die OPEC und die Mitglieder der Allianz treffen, um die weitere Vorgehensweise die betreffend Ölpolitik zu besprechen. Während Saudi-Arabien die Förderungskürzungen gerne auch über das zweite Halbjahr 2019 ausweiten würde, wolle Russland die Zustimmung zu einer Verlängerung verweigern.

Sorgen um die Weltwirtschaft

Insgesamt sei es der IEA zufolge schwierig abzusehen, wie sich der Markt, das Angebot, die Nachfrage und damit die Ölpreise weiterentwickeln werden. Es gebe verschiedene Signale zur weltweiten Wirtschaftslage, sodass selbst bei Experten und Analysten die Meinungen weit auseinandergehen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte letzte Woche seine Prognose für das weltweite Wirtschaftswachstum auf den geringsten Stand seit zehn Jahren. Die internationale Energiebehörde bekräftigte ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage von 1,3 bis 1,4 Millionen Barrel am Tag dennoch.

Ölpreise aktuell

Die Nordseesorte Brent kostet zuletzt 71,05 US-Dollar und damit 0,7 Prozent weniger als vor dem Wochenende (Stand: 15. April 2019). Der Preis der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) liegt derweil bei 63,38 US-Dollar pro Barrel, also 0,6 Prozent unter seinem Niveau von Freitag. Die Ölpreise machen somit derzeit eine kleine Verschnaufpause, nachdem sie im April bisher deutlich gestiegen waren. Ein Grund dafür könnten Nachrichten aus den USA sein. Am vergangenen Freitag stieg die Anzahl der aktiven Bohrlöcher leicht. Insgesamt ist die Fördermenge in den USA in den letzten Monaten deutlich gestiegen und befindet sich auf Rekordniveau.

Redaktion finanzen.net

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