S&P Fokus Finanzmarkt

Unternehmen aus Rohstoff-Sektoren weisen bislang die meisten Ausfälle auf

08.03.16 10:06 Uhr

Unternehmen aus Rohstoff-Sektoren weisen bislang die meisten Ausfälle auf | finanzen.net

Nach einer kürzlich veröffentlichten Übersicht der Ratingagentur Standard & Poor’s waren aus ihrem Ratinguniversum 2016 bisher 22 Zahlungsausfälle (Defaults) zu verzeichnen.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

76,77 USD -0,28 USD -0,36%

73,81 USD 0,59 USD 0,81%

Dies sind bereits fünf mehr als im Vergleichszeitraum im Vorjahr. Mit acht ausgefallenen Schuldnern liegt der größte Anteil im Öl- und Gas-Sektor, gefolgt vom Sektor Metalle, Bergbau und Stahl. Die niedrigen Öl- und Gaspreise und die zunehmende Volatilität im Rohstoffsektor sind seit Ende 2014 Ursache für den rasanten Anstieg von Zahlungsausfällen in diesen Sektoren.

Wer­bung
Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) via CFD handeln (schon ab 100 €)

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

19 der 22 ausgefallenen Unternehmen stammen aus den USA, zwei aus Schwellenländern und eins aus Kanada. Im Vergleichszeitraum 2015 waren auch bereits vier Schuldner in Europa ausgefallen, in diesem Jahr bisher noch keiner.

Am häufigsten waren versäumte Zinszahlungstermine die Ursache für den Zahlungsausfall (8), gefolgt von Umschuldungen (6), durch die die Gläubiger schlechter gestellt wurden (distressed exchanges), und Insolvenzanträge (4). Andere Gründe waren Umstrukturierungen, Maßnahmen von Regulierungsbehörden, und ausgefallene Kapitalzahlungen.

Derzeit verzeichnen wir 218 sog. "weakest links", also Schuldner mit einem Rating von ‚B-‘ oder darunter. Dies ist der höchste Wert an "weakest links" seit Dezember 2009. Auf der 22-stufigen Ratingskala von Standard & Poor’s liegt ‚B-‘ auf Rang 17 und damit deutlich im spekulativen Bereich. Allein 43 Unternehmen im Öl- und Gas- Sektor sind aktuell unter den "weakest links", aber auch 39 Emittenten aus dem Bereich Finanzinstitute.

Bis Dezember 2016 erwartet Standard & Poor’s einen Anstieg der Ausfallrate im spekulativen Bereich auf 3,9 Prozent von 1,6 Prozent im Dezember 2014 und 2,8 Prozent im Dezember 2015. Der Druck aufgrund anhaltend niedriger Ölpreise, der ersten Straffung der Geldpolitik der Federal Reserve Bank seit neun Jahren, und des verlangsamten globalen Wirtschaftswachstums wird in den nächsten 12 Monaten zu steigenden Ausfällen führen.

Von Diane Vazza, Global Fixed Income Research bei Standard & Poor’s Ratings Services in New York.

Hier kommentieren jede Woche Analysten von Standard & Poor’s Ratings Services (S&P) die Entwicklungen in der Wirtschaft und an den Finanzmärkten - und welche Herausforderungen sich daraus für Wachstum und Stabilität ergeben. S&P ist seit über 30 Jahren mit inzwischen neun Standorten in Europa vertreten, im Frankfurter Büro arbeiten 120 Mitarbeiter aus 19 Ländern. Mehr Infos unter www.spratings.de



Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: iStockphoto

Nachrichten zu Ölpreis