Industriemetalle: Exporteure in der Zinnkrise

Mit einer Ausfuhrbegrenzung versuchen indonesische Exporteure, den Preisverfall von Zinn zu stoppen. Eine Chance für mutige Anleger.
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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag
So billig war Zinn schon lange nicht mehr. Von 23.000 auf 16.716 US-Dollar je Tonne fiel der Preis für das Industriemetall seit August. Das ist der tiefste Wert seit Mitte 2010. Seit Jahresbeginn weist Zinn mit minus 14 Prozent die schlechteste Wertentwicklung von allen Industriemetallen auf.

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Der Preisverfall hat verschiedene Ursachen. Zum einen stagniert die Bauindustrie in China, der weltweit größte Nachfrager nach Zinn. Zum anderen besteht ein Überangebot an dem Rohstoff, weil die Produzenten in Boomzeiten hohe Kapazitäten aufgebaut haben, die nun nicht mehr ausgelastet sind.
Nachteilig wirkt sich die allgemein negative Stimmung für Industriemetalle aus, die den Zinnpreis mit nach unten gerissen hat. Das zog Spekulanten an, die auf den abwärts fahrenden Zug aufgesprungen sind. In dem marktengen Segment reichen schon vergleichsweise kleine Positionen, um den Preis zu beeinflussen.
Ausfuhr soll begrenzt werden
Allerdings könnte schon bald eine Trendwende bevorstehen. In Indonesien haben sich 22 Produzenten in einer freiwilligen Vereinbarung gegenseitig dazu verpflichtet, die Ausfuhr von Zinn zu reduzieren. Dazu zählt auch PT Timah, der mit Abstand größte Förderer des Landes. Das Inselreich exportiert global gesehen am meisten Zinn - etwa ein Drittel der weltweiten Ausfuhren stammt von dort. Damit liegt das Land weit vor Peru und Myanmar.Zu diesem Schritt sehen sich die Indonesier gezwungen, da sie beim jetzigen Preis nicht einmal ihre Produktionskosten einspielen. Mindestens 20.000 US-Dollar pro Tonne müssen nach Angaben der Firmen in dem Inselstaat erzielt werden, um kostendeckend zu arbeiten. Auf 4.500 Tonnen monatlich soll daher der Export ab April begrenzt werden - ein Drittel unter dem Schnitt der vergangenen zwölf Monate.
Manche Experten sind skeptisch, ob die Exporteure aus Südostasien die Disziplin aufbringen, die Selbstverpflichtung einzuhalten. Vielen ist das Hemd näher als der Rock. Dafür spricht jedoch, dass der Leidensdruck bei dem niedrigen Preis hoch ist. Gelingt die künstliche Verknappung nicht, werden die Preise weiter fallen, was im Umkehrschluss noch höhere Verluste bedeutet.
"Wenn die Indonesier das durchziehen, wird der Preis je Tonne Zinn wieder steigen." Da ist sich Daniel Briesemann, Rohstoffexperte bei der Commerzbank, sicher. Hoffnung macht ihm auch, dass der Bedarf der Elektronikindustrie - der wichtigste Nachfragesektor - solide ist. Auch die USA, Japan und zunehmend Europa importieren den Rohstoff in hohem Maß. Trotzdem hängt kurz- und mittelfristig wegen der Nachfrageschwäche aus China der Zinnpreis vor allem davon ab, dass die Indonesier ihre selbst auferlegte Exportbeschränkung einhalten.
Darauf setzen wagemutige Anleger mit dem devisengesicherten Zertifikat (ISIN: DE 000 SG0 F6Q 1) der Société Générale auf den Preis einer Tonne Zinn. Sie sollten die Entwicklung in Südostasien genau beobachten, um rasch aussteigen zu können, falls die Vereinbarung scheitert.
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