Steht der Goldpreis vor einer Erholung?
Die Schwäche des Goldpreises seit dem Allzeithoch im Jahr 2011 hat vor allem einen Grund:
Angesichts der Rallye an den Aktienmärkten gibt es attraktivere Anlagemöglichkeiten als Gold. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kollaps des Finanzsystems gesunken - zumindest auf Sicht der nächsten Jahre. Seit Ende 2014 gibt es aber eine charttechnische Bodenbildung bei Gold, die in eine Kurserholung münden könnte. Gibt es dafür auch fundamentale Argumente? Leider müssen wir die Hoffnung der Gold-Bullen etwas dämpfen: Für eine echte Goldrallye fehlen (noch) die Voraussetzungen.
Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.
Das Stoppen der Dollaraufwertung ist positiv für Gold
Die Stabilisierung des Goldpreises in den letzten Wochen hat mehrere Gründe. Einer davon ist das Stoppen der Aufwertung des Dollars. Ein starker US-Dollar geht häufig mit einem Rückgang des Goldpreises (in US-Dollar) einher und umgekehrt. Der Zusammenhang ist zwar nicht strikt, aber der Dollarkurs hat zweifellos einen Einfluss auf den Goldpreis. Langfristig spielt allerdings die Erholung der Nachfrage nach physischem Gold eine größere Rolle: Der niedrigere Goldpreis dürfte so langsam wieder mehr Käufer anlocken - vor allem wenn diese davon ausgehen, dass der Goldpreis nicht weiter fällt. Allerdings gibt es dafür bislang nur verhaltene Anzeichen. So haben in den letzten Tagen die Käufe der mit physischem Gold hinterlegten Goldfonds (ETFs) wieder zugenommen. Aus den beiden wichtigsten Gold-Abnehmerländern China und Indien fehlen aber noch echte Signale für ein Anziehen der Nachfrage. Das könnte sich jedoch langsam ändern, denn in Indien steht die Hochzeitssaison an - in dieser Zeit wird das meiste Gold gekauft - und in China könnte es eine Konjunkturerholung geben.
Fazit
Noch fehlen trotz des niedrigen Preises echte Anzeichen für ein Anziehen der Goldnachfrage, die Käufer in China und Indien halten sich weiter zurück. Zudem hängt die Aussicht auf eine Zinserhöhung in den USA wie ein Damoklesschwert über dem Goldpreis. Wir gehen daher für die nächsten Monate von einer volatilen Seitwärtsbewegung bei Gold aus. Langfristig orientierte Anleger können dies aber nutzen, um in Gold zu investieren.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.