RBS-Kolumne

Kaffee könnte weiter klettern

14.02.14 14:32 Uhr

Kaffee könnte weiter klettern | finanzen.net

Hält die Dürre in Brasilien an, könnte Kaffee noch stärker steigen.

Was für eine Rallye! Innerhalb weniger Tage stieg der Kaffeekurs der Sorte Arabica um rund 20 Prozent. Das ist zwar eine durchaus beeindruckende Performance, allerdings büßte der Kurs in den drei Jahren zuvor auch rund 60 Prozent an Wert ein. Vor allem gute Anbaubedingungen und eine Ausweitung der Anbauflächen setzten den Kursen zu. Dass der Preis zuletzt so kräftig zulegte, ist vor allem mit der extrem heißen und trockenen Witterung in Brasilien - der weltweit größte Arabica-Produzent - zu erklären. So war der Januar der trockenste Monat seit rund 20 Jahren.

Wetter macht Kurse

Sollte es in den kommenden Tagen nicht regnen, könnte der Kurs durchaus noch weiter zulegen. Wie sehr eine Trockenperiode Agrargüterpreise beflügeln kann, zeigt das Beispiel Mais während der USDürre im Sommer 2012. Damals stieg Mais innerhalb weniger Wochen um über 60 Prozent.

Kaffee: Arabica setzt Ausrufezeichen

Arabica-Kaffee etablierte 2011 einen Abwärtstrend, der bis Anfang 2014 andauerte. Während dieser Jahre notierte der kurzfristige gleitende Durchschnitt stets unterhalb der 200-Tage-Linie.

Noch Luft nach oben?

Mit dem Jahreswechsel kam nun Leben in die seit Jahren stoisch abwärts gerichtete Arabica-Preiskurve: Zunächst verließ der Kurs den Abwärtstrend, um dann oberhalb der oberen Trendbegrenzung zu konsolidieren. Anschließend setzte ein Kursschub ein, wie ihn Kaffee-Anleger seit Jahren nicht gesehen hatten. Zwar sind Agrargüter für Trendfolger oft schwer zu analysieren, doch spricht vieles dafür, dass Arabica weiter zulegen könnte.

Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.

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