Gold und Silber - ein spannender Wettlauf
Gold und Silber - ist die Rallye schon zu Ende?
Seit cirka zehn Jahren befindet sich Gold auf Klettertour. Gibt es Gründe für diesen langfristigen Trend?
Jürgen Koch: In den letzten zwei Jahrzehnten blähten viele Notenbanken die breite Geldmenge auf. Davon profitierte neben den Immobilien- und Aktienmärkten auch Gold. Bemerkenswert ist, dass sich an den Immobilien- und Aktienmärkten Blasen bildeten, die in Phasen, in denen die Notenbanken bremsten, platzten. Gold entwickelte sich davon unbeeindruckt positiv. Ein Grund dafür dürfte sicherlich sein, dass Gold auch als Wertaufbewahrungs- und Zahlungsmittel gesehen wird. Mehr und mehr Investoren bezweifeln, dass die US-Notenbank zu einer dauerhaft stabilitätsorientierten Politik zurückkehrt. Und auch beim Euro gibt es Zweifel.
Neben Gold wurde früher auch Silber als Zahlungsmittel anerkannt. Wird Silber auch heute noch Zahlungsmittelfunktion zugebilligt?
Koch: Silber zählt zu den Metallen, die auch in der Industrie genutzt werden. Das konjunkturelle Auf und Ab wirkt sich also auf den Silberpreis aus. Aber es wird von vielen Anlegern auch als Wertaufbewahrungsmittel gesehen und hat damit auch Geldcharakter. Unterm Strich steigen die Preise für Gold und Silber an der Börse schon seit mehreren Jahren. Mitte 1999 kostete eine Unze Gold knapp 252 US-Dollar. Heute, rund zwölf Jahre später, muss man schon über 1.500 US-Dollar für die gleiche Menge an Gold auf den Tisch legen. Ähnlich sieht die Entwicklung bei Silber aus, auch wenn hier der Preisanstieg etwas später startete. Ende 2001 kostete eine Unze Silber rund vier US-Dollar, heute, neun Jahre später, rund 40 US-Dollar. Damit ist auch klar, wer im Moment oben auf dem Siegertreppchen steht: Silber. Während Gold seit dem Tief im Jahr 1999 um rund 500 Prozent zulegen konnte, kommt Silber seit Ende 2001 auf einen Wertzuwachs von fast 1.000 Prozent, also doppelt so viel wie Gold.
Welches Edelmetall bevorzugen die Investoren?
Koch: Die Investoren präferieren nach wie vor Gold. Ein Blick auf die Umsatzstatistik von Anlageprodukten auf Gold und Silber zeigt, dass Silber derzeit aufholt. Silber ist beides – ein Wertaufbewahrungsmittel und ein wichtiges Metall für die Industrie. In der Elektroindustrie und in der Medizinbranche ist Silber sehr begehrt. Nur ein geringer Teil des Silbers in den Elektronikgeräten wird recycelt. Das hat unter anderem dazu geführt, dass basierend auf einer Studie vom Fraunhofer Institut mit dem Titel „Rohstoffe für Zukunftstechnologien“ vom Mai 2009 das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Silber auf eine Liste mit 18 anderen Rohstoffen gesetzt hat, deren zukünftige Versorgungslage als besonders kritisch eingestuft wird.
Wie können Anleger an dem Anstieg der Edelmetalle partizipieren?
Koch: Mit Open End Zertifikaten können Anleger eins zu eins am Auf und Ab von Gold und Silber partizipieren. Wem der direkte Einstieg in Gold und Silber auf dem aktuell hohen Niveau etwas riskant ist, kann auf Kapitalschutz Zertifikate setzen. Diese bieten eine Mindestrückzahlung. Auch Bonus Zertifikate sind interessant, da sie einen Teilschutz plus eine Partizipation nach oben bieten. Fällt der Preis des Edelmetalls nicht unter eine bestimmte Barriere, ist die Rückzahlung eines Bonusbetrags garantiert. Wird allerdings diese Barriere verletzt, wandelt sich das Bonus Zertifikat zu einem normalen mit Laufzeitbegrenzung ausgestatten Zertifikat, das das Auf und Ab des Edelmetalls zu 100 Prozent nachvollzieht.
Die RBS zählt zu den Vorreitern im Zertifikatemarkt. Seit 1999 sind wir mit der Derivateabteilung, die für die Emission von Zertifikaten und Strukturierten Produkten verantwortlich ist, in Deutschland aktiv. Zahlreiche Innovationen im schnellwachsenden Zertifikatesegment sind auf uns zurückzuführen. Ausführliche Informationen finden Sie auf unserer Internetseite www.rbs.de/markets.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.