DaxVestor-Kolumne Stefan Böhm

Gold steht vor einem Comeback!

31.05.12 09:25 Uhr

Gold steht vor einem Comeback! | finanzen.net

Hat das Gold seine Funktion als sicherer Hafen verloren? Betrachtet man den Goldchart der letzten zwölf Monate, so könnte man fast zu diesem Schluss kommen.

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Während sich die Eurokrise wieder verschärft, dümpelt der Goldpreis unter der Marke von 1.600 USD und damit weit unter den Jahres- und Allzeithochs, die im September vergangenen Jahres bei über 1.900 USD verzeichnet wurde. Doch nur bei einer oberflächlichen Betrachtung kann man daraus schließen, dass Gold als Depotbeimischung nicht mehr lohnenswert sei.

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Die Gründe des Preisverfalls

Bei einer längerfristigen Betrachtung zeigt sich, dass Gold in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gestiegen ist – nur unterbrochen durch mehr oder weniger kurze Seitwärtsphasen wie zum Beispiel 2006/2007. Danach ging es bislang immer weiter nach oben. Auch die seit gut einem Jahr zu beobachtende Seitwärtsphase passt in dieses Muster, das als technische Reaktion auf eine lange Aufwärtsphase interpretiert werden kann. Natürlich gibt es immer auch fundamentale Nachrichten und Einflüsse, die maßgeblich für Anfang und Ende solcher Phasen sind. So waren nach der langen Aufwärtsphase bis Mai 2011 sehr viele Finanzinvestoren im Markt, die auf Kredit spekuliert haben und ihre Positionen nach und nach auflösen mussten, seit der Goldpreis nicht mehr stieg. Auch der Kursverfall am Aktienmarkt verstärkte den Preisdruck beim Gold, denn offenbar nicht wenige Anleger mussten Gold verkaufen, um Verluste aus dem Aktienbereich zu decken. Mit dem Abschied der letzten spekulativen Goldanleger dürfte diese Phase nach Meinung vieler Gold-Analysten sich bald dem Ende entgegen neigen. Auch der US-Dollar, der seit dem Sommer 2011 deutlich gegenüber dem Euro aufwertete, ist ein Teil der Erklärung für den schwächeren Goldpreis. Ein starker Dollar macht Goldinvestments für Anleger aus dem Dollarraum unattraktiver. Beim Goldpreis in Euro hat sich dagegen nicht viel getan. Gold in Euro notiert immer noch in der Nähe seiner Hochs.

Anleger greifen wieder zu

Es gibt jedoch noch weitere Zeichen dafür, dass die Seitwärtsphase beim Gold bald zu Ende ist. So verzeichneten börsennotierte Indexfonds auf Gold in der vergangenen Woche wieder eine starke Nachfrage. Europas größter Anbieter ETF Securities freute sich über Mittelzuflüsse in Höhe von 231 Mio. USD nur in der letzten Woche. Auch nutzen verschiedene Notenbanken das derzeitige Goldniveau zu Zukäufen, so die Zentralbanken von Mexiko, Kasachstan und der Ukraine. Die Statistiken des Internationalen Währungsfonds IWF zeigen aus dem Notenbanksektor eine stabile Nachfrage. Letztlich gibt es auch Stimmen aus dem Private Banking Bereich, also von der Verwaltung großer Vermögen, die besagen, dass Gold in diesen Portfolios derzeit nur eine geringe Rolle spiele. Auch das könnte sich bald ändern. Zum einen weil Gold - wenn es hart auf hart kommt - immer noch sicherer Hafen ist. Zum anderen weil Gold als Inflationsabsicherung nach wie vor sehr beliebt ist.

Fazit

Die Seitwärtsphase beim Gold scheint sich dem Ende zuzuneigen. Das könnte ein guter Zeitpunkt zum Einstieg sein!

Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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