Milliardär Warren Buffett: Das ist das "wahre Problem" der US-Wirtschaft

Als zweitreichster Mann der Welt plagen Warren Buffett keine finanziellen Sorgen. Vielen US-Amerikanern geht das aber anders. In einem Interview erklärte er, worin er die eigentliche Ursache dafür sieht und wie man das Problem angehen könnte.

"Die Reichen profitieren zu sehr"

Gegenüber dem Nachrichtenmagazin "PBS NewsHour" erklärte der Milliardär: "Das wirkliche Problem ist meiner Ansicht nach der unglaubliche Wohlstand der extrem Vermögenden". Im Jahr 1982, als das US-Magazin "Forbes" seine Liste der "Reichsten Menschen der Welt" erstmals veröffentlicht hatte, habe das Gesamtvermögen der reichsten Menschen 93 Milliarden Dollar betragen. Heute besitzen sie 2,4 Billionen Dollar - das 25-fache davon. Die reichsten Menschen seien überproportional belohnt worden, so Buffetts Einschätzung.

Forderungen an die Gemeinschaft

Generell gehe es der Wirtschaft sehr gut, betonte der Milliardär. Das Wirtschaftswachstum von rund zwei Prozent werde für eine verbesserte Lebensqualität bei vielen US-Amerikanern sorgen. "Innerhalb einer Generation wird sich das Pro-Kopf-BIP um 19.000 US-Dollar steigern - für eine vierköpfige Familie bedeutet dies 76.000 US-Dollar mehr", rechnet Buffett vor. Und doch profitieren nicht alle US-Bürger gleichermaßen von der positiven Wirtschaftsentwicklung. Schuld daran seien auch extreme Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. Diese habe es allerdings immer schon gegeben. Da die zunehmende Automatisierung der Gesellschaft helfe, einzelnen Menschen aber Nachteile verschaffe, müsse hier angesetzt werden, betonte der Starinvestor. Die Gesellschaft sei in der Pflicht, Menschen, deren Arbeitskraft oder Fertigkeiten nicht mehr benötigt werden, umzuschulen, um ihnen den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt zu ermöglichen.

"Investiert in Aktien"

Parallel dazu riet Warren Buffett, der selbst mit Aktien ein Milliardenvermögen aufgebaut hat, an der Börse aktiv zu werden. Die Menschen sollten immer weiter "kaufen, kaufen und kaufen, ihr Stück von Amerika. Und in 30 oder 40 Jahren werden sie sehr viel Geld haben", prophezeite der Starinvestor.

Redaktion finanzen.net