Großer Vergleichstest

Die besten Konditionen bei Tages- und Festgeld

21.11.10 06:00 Uhr

Magere Zeiten für Sparfüchse. Dicke Prozente gibt's bei Tages- und Festgeld nur mit Einschränkungen. Welche Bank dennoch gute Konditionen bietet. Für wen sich das lohnt. Der große Vergleich.

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von Claudia Marwede-Dengg

Zum Weltspartag Ende Oktober geizte das Statistische Bundesamt nicht mit Zahlen. Zusammengefasst ergaben sie folgende Nachricht: Die Deutschen haben wieder mehr Geld übrig und sparen emsiger. 93 Milliarden Euro haben die privaten Haushalte in der ersten Jahreshälfte auf die hohe Kante gelegt. Das sind 11,5 Prozent ihres verfügbaren Einkommens. Damit ist die Vorkrisensparquote von 11,6 Prozent aus dem Jahr 2008 schon fast wieder erreicht. Im Schnitt sparte jeder einzelne Bürger in den vergangenen sechs Monaten 190 Euro im Monat, zehn Euro mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Diese Entwicklung kommt allerdings nicht ganz überraschend: Selbst im schwersten Rezessionsjahr der Nachkriegszeit 2009 hatten die Deutschen so viel Geld auf die Seite gelegt wie seit 1994 nicht mehr. Die Sparquote war leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 11,3 Prozent gestiegen.

Wer für sein Geld derzeit allerdings eine attraktive Verzinsung sucht, tut sich schwer. Denn die Konditionen, die die meisten deutschen Institute, vor allem aus dem Spar­kassen- sowie Volks- und Raiffeisenbankensektor, ihren Kunden bieten, bewegen sich in aller Regel zwischen 0,5 und 1,0 Prozent beim Tagesgeld und für längere Anlagezeiträume zwischen 1,2 und 1,8 Prozent.

Großer Vergleichstest:
Die besten Angebote für Tages- und Festgeld sowie Sparbriefe (PDF)

Auch Vater Staat ruft mit seinen Angeboten keine Begeisterungsstürme hervor. Die Tagesanleihe, das Konkurrenzprodukt zu den Tagesgeldofferten der Geldhäuser, wirft derzeit gerade einmal 0,66 Prozent ab. Bundesschatzbriefe vom Typ A – mit jährlicher Zinsausschüttung – beginnen mit einer Verzinsung von 0,5 Prozent und steigen dann im sechsten Jahr auf 3,0 Prozent. Unterm Strich bringt das eine Rendite von 1,64 Prozent. Die Variante B mit Zinsausschüttung am Ende der Laufzeit kommt nach sieben Jahren auf eine Rendite von 1,85 Prozent. Und die Zinsen der Finanzierungsschätze sind nach ein- beziehungsweise zweijähriger Laufzeit mit 0,65 und 0,69 Prozent auch nicht eben hoch. Da ist es auch nur ein schwacher Trost, dass bei Zinssätzen zwischen 0,5 und 1,0 Prozent die steuerfreien Anlagebeträge ziemlich hoch sind und Vater Staat weniger davon für sich abzwacken kann. Bei einer Verzinsung von 0,5 Prozent können Verheiratete 320.400 Euro anlegen, ohne auch nur einen Cent Abgeltungsteuer zu zahlen. Und für Singles bleibt bei einem Zinssatz von einem Prozent ein Anlagebetrag von 80.100 Euro, bevor der Fiskus zugreifen kann.

Doch es gibt auch bessere Angebote. Die FMH Finanzberatung Max Herbst hat für €uro am Sonntag den Markt für Tages- und Festgeldzinsen unter die Lupe genommen. Dabei setzt sich die Tendenz der vergangenen Jahre fort: Beim Tagesgeld dominieren die Direktbanken, während beim Festgeld oder bei festgeldähnlichen Produkten vor allem die Tochtergesellschaften ausländischer Großbanken die Nase vorn haben.

Beim Tagesgeld für Neukunden ab dem ersten Euro ist derzeit die Comdirect Bank unschlagbar: Die Commerzbank-Tochter bietet bei Eröffnung eines TagesgeldPlus-Kontos 3,5 Prozent Zinsen und garantiert diesen Zinssatz für sechs Monate. Wer das Angebot nutzen will, muss sich allerdings sputen, denn das Topangebot bekommen nur die ersten 25.000 Kunden. Bei Redaktionsschluss waren noch rund 6700 Konten zu haben. Weitere Einschränkungen: Den Höchst­zins gibt es nur bis zu einem Anlagebetrag von 5000 Euro. Was darüber hinausgeht, wird zum aktuellen Tagesgeldzins angelegt. Das sind derzeit magere 1,0 Prozent.

Auf dem 2. Platz rangiert die PSD Bank Köln mit 2,5 Prozent. Dieses Angebot gilt für Beträge bis zu 30.000 Euro und der Zins ist bis zum 31. März 2011 garantiert. Platz 3 teilen sich die Direktbanken Cortal Consors und DAB Bank mit einer Verzinsung von jeweils 2,1 Prozent. Cortal Consors garantiert diesen Zinssatz allerdings für zwölf Monate und für Anlagebeträge bis zu 25.000 Euro. Auf dem Depotkonto der DAB Bank gilt der Zinssatz dagegen für maximal 7000 Euro und bis zum 30. Juni nächsten Jahres. Eine zwei vor dem Komma steht auch bei den Angeboten von ING-DiBa, Volkswagen Bank direct und Hanseatic Bank. Der Unterschied liegt in den garantierten Zeiträumen: Bei der Hanseatic Bank gilt der Zinssatz von 2,0 Prozent für vier Monate, bei der ING-DiBa für sechs Monate und bei der Volkswagen Bank direct bis zum 1. April 2011. Außerdem gewährt die VW-Banktochter den Zinssatz für maximal 20.000 Euro. Jeder Euro verzinst sich mit 1,35 Prozent.

Überdurchschnittliche Zinsen bieten derzeit auch GE Capital Direkt und die Bank of Scotland. Bei der GE Capital Direkt Bank AG, der deutschen Finanzdienstleistungstochter des GE-Konzerns, verzinst sich Tagesgeld bis zu 75.000 Euro derzeit mit 2,1 Prozent. Die Schotten bieten mit 2,2 Prozent und einer Höchstsumme von 500.000 Euro noch einen Tick mehr. Die Anlage ist aber an drei Bedingungen geknüpft: Der Kunde muss ein Girokonto bei einer deutschen Bank, ein Mobiltelefon mit deutscher Nummer und eine E-Mail-Adresse haben. Im Unterschied zu allen anderen genannten Geldinstituten unterliegt die Bank dem staatlichen britischen Einlagensicherungsfonds, Einlagen sind also bis zum Gegenwert von 50.000 Britischen Pfund (derzeit gut 58.000 Euro) pro Kunde abgesichert. Das bedeutet allerdings auch, dass man im Fall der Fälle seine Ansprüche in Großbritannien anmelden muss.


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Wer auf der Suche nach einer attraktiven Tagesgeldverzinsung den Umweg über eine Kreditkarte nicht scheut, sollte auch einen Blick auf die rote Mastercard der Ikano Bank werfen. Die schwedische Bank gehört zum Imperium des Ikea-Gründers Ingvar Kamprad und bietet eine Verzinsung von 2,22 Prozent. Anhänger des guten alten Sparbuchs werden hingegen bei der BMW Bank fündig: Auf dem Onlinesparkonto der Autobank gibt’s derzeit 2,0 Prozent Zinsen. Bis zu 2000 Euro können monatlich abgehoben werden, höhere Beträge müssen mit einer Frist von drei Monaten gekündigt werden. Die Postbank bietet mit der SparCard 3000 plus direkt ein vergleichbares Angebot, allerdings liegt der Zinssatz hier bei 1,8 Prozent.

Der große Vorteil von Tagesgeld ist die Flexibilität. Wer dagegen eine gewisse Zinssicherheit schätzt, der greift besser zum Festgeld oder zu einer festgeldähnlichen Anlage wie einem Sparbrief. Die besten Anbieter sind meist entweder Tochtergesellschaften von ausländischen Geldinstituten oder die Bankableger deutscher Wirtschaftsunternehmen.
Im Zweijahresbereich teilen sich den Platz 1 die britische Tochter der größten indischen Bank und die Santander Consumer Bank mit einer Verzinsung von 2,75 Prozent für Festgeld beziehungsweise für einen Sparbrief. Der Unterschied liegt zum einen in der Mindestanlagesumme: Bei der ICICI Bank beträgt diese einen Euro, bei Santander Consumer 2500 Euro. Ein weiterer Unterschied ist die Art der Einlagensicherung. Die Inder betreiben das Bankgeschäft in Deutschland über ihre Frankfurter Niederlassung und unterliegen der britischen Finanzaufsicht. Wie bei der Bank of Scotland beträgt die Absicherung 50.000 Pfund beziehungsweise den entsprechenden Gegenwert in Euro. Darüber hinausgehende Einlagen sind über den privaten Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken bis zu 15 Millionen Euro abgesichert, da die ICICI Bank hier Mitglied ist. Die Santander Consumer Bank als deutsche Tochtergesellschaft einer der größten spanischen Banken unterliegt sowohl der deutschen gesetzlichen Einlagensicherung als auch dem Einlagen­sicherungsfonds.

Auf Platz 2 folgen mit einem Zinssatz von jeweils 2,5 Prozent die Isbank, die deutsche Tochter eines der größten türkischen Geldinstitute, sowie die Abcbank, die zur deutschen Firmengruppe Werhahn gehört. Die Mindestanlage liegt bei 2500 beziehungsweise 5000 Euro. Auf Rang 3 platziert sich mit einer zweiprozentigen Verzinsung und einem Anlagebetrag von mindestens 10.000 Euro die Merkur Bank, eine inhabergeführte mittelständische Privatbank. Alle genannten Mindestsummen gelten durchgehend für alle Anlagezeiträume. Bei der dreijährigen Festgeldanlage führt wiederum ICICI mit einem Zinssatz von 3,4 Prozent.

Die Topkonditionen im Vierjahresbereich gibt es mit 3,33 Prozent bei den Spaniern. Dahinter rangieren wieder Isbank und Merkur Bank gemeinsam mit jeweils 3,0 Prozent knapp vor der Abcbank mit 2,95 Prozent. Die ICICI Bank hat hier kein Angebot, liegt dafür aber bei der Fünfjahresanlage mit 3,75 Prozent auf Platz 1. Dahinter folgen Santander Consumer mit einem Zinssatz von 3,33 Prozent, Isbank mit 3,25 Prozent, Merkur Bank mit 3,0 Prozent und Abcbank mit 2,95 Prozent.

Neben diesen fünf besten Anbietern über alle Anlagezeiträume hinweg gibt’s in einzelnen Sparten weitere Topprodukte. Dazu gehört zum Beispiel im Zweijahresbereich die C & A Bank mit einer Verzinsung von 2,5 Prozent ab einem Anlagebetrag von 10.000 Euro.Selbst solche auf den ersten Blick exotisch erscheinenden Anbieter wie Wohnungsgenossenschaften warten mit einer interessanten Anlage auf. Die Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 bietet etwa für zweijähriges Festgeld ab Beträgen von 5000 Euro einen Zins von 2,7 Prozent an. Voraussetzung ist die Mitgliedschaft sowie der Kauf eines Geschäftsanteils von 300 Euro.

Wie beim Tagesgeld mischt die Bank of Scotland auch bei den langen Anlagehorizonten ganz vorn mit. Eine vierjährige Anlage verzinst sich bei monatlicher Zinszahlung jährlich mit 3,15 Prozent, bei jährlicher Zinszahlung steigt der Zinssatz auf 3,2 Prozent. Eine fünfjährige Anlage bringt es auf satte 3,6 beziehungsweise 3,65 Prozent.

Inflation ist vor allem bei der längerfristigen Anlage derzeit ein wichtiges Thema. „Wer Geld für drei Jahre und länger festlegt, unterstellt, dass wir keine Inflation bekommen oder diese erst in ein bis zwei Jahren“, analysiert Max Herbst von der FMH Finanzberatung. Das könnte sein, ist seiner Meinung nach aber eher unwahrscheinlich. Außerdem sei die Gefahr sehr groß, dass bei Einsetzen der Inflation die Anlagezinsen sehr schnell nach oben ziehen. „Wer dann sein Geld zu lang festgelegt hat, könnte weniger Zinsen erwirtschaften als die Inflation entwertet“, warnt der Experte.

Neben der Inflation bleibt die Sicherheit ausschlaggebend. „Das Thema Einlagensicherung war Kunden schon immer wichtig, hat durch die Finanzkrise aber zusätzlich an Bedeutung gewonnen“, meint Roland Boekhout, Vorstandsvorsitzender der ING-DiBa. „Für unsere Kunden ist die Sicherheit ihrer Einlagen einer der wichtigsten Aspekte bei der Geldanlage“, ergänzt Georg Strich, Leiter des Einlagengeschäfts bei GE Capital Direkt. Mal sehen, wie viel nächstes Jahr zum Weltspartag in Deutschland auf der hohen Kante liegt.

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