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Die Top-Tipps der Experten: Alles zu Aktien, Fonds und Steuern

11.01.18 01:00 Uhr

Die Top-Tipps der Experten: Alles zu Aktien, Fonds und Steuern | finanzen.net
Stefan Thiem, Tim Albrecht, Robert Halver und Martin Hüfner (v.l.n.r.)

Geht die Rally 2018 weiter? Oder dämpfen steigende Zinsen die Kurse? Wie entwickeln sich Renten, Rohstoffe und Gold? Vier Profis beantworten Ihre Fragen.

Werte in diesem Artikel
Aktien

28,90 EUR -0,10 EUR -0,34%

33,66 EUR -0,19 EUR -0,56%

52,85 EUR -0,72 EUR -1,34%

189,58 EUR 0,02 EUR 0,01%

88,85 EUR -3,10 EUR -3,37%

Rohstoffe

2.627,48 USD 13,57 USD 0,52%

73,65 USD 0,69 USD 0,95%

70,23 USD 0,05 USD 0,07%

Devisen

94.373,0362 EUR -1.165,3077 EUR -1,22%

0,0000 BTC 0,0000 BTC 1,21%

von Redaktion €uro am Sonntag

Börsenumfeld

Leserfrage: Ergibt es nach dem ausgesprochen guten Börsenjahr 2017 noch Sinn, Aktien zu kaufen?
Robert Halver:
Der DAX steht hoch, das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist auch schon sportlich. Die Entwicklung wird aber weitergehen, der DAX am ­Jahresende meiner Meinung nach bei 14.000 Punkten stehen. Im Jahresverlauf kann er sogar darüber hinausschießen. Der Punkt ist: Es gibt im Zins­umfeld schlicht keine Alternative zu ­Aktien. In Zinsanlagen verlieren Sie in den meisten Fällen nach Inflation, also real gesehen, Geld. Anleihen sind noch teurer. Und bedenken Sie: Im DAX gibt es viele attraktive Dividendenwerte, der Index bringt knapp drei Prozent Rendite - wo bekommen Sie das im Zinsbereich?



Wo sehen Sie den DAX Ende 2018?
Martin Hüfner: Ich rechne damit, dass der DAX zulegen wird, aber nicht mehr so stark wie 2017, als er rund 13 Prozent gutmachte. Zum Jahresende werden wir wohl auf einem Niveau von vielleicht 14.000 Punkten landen.

Wie sehen Sie die Rahmenbedingungen für den DAX und die Märkte 2018?
Tim Albrecht: Der wirtschaftliche Ausblick auf 2018 sieht sehr gut aus. Die Unternehmer und Vorstände, mit denen wir in den vergangenen Wochen gesprochen haben, sagen uns alle unisono, dass die Wirtschaft in Europa sich weiter erholt, dass die Schwellenländer sich erholen. Wir sehen Nachfrage aus Russland und Brasilien. Aber auch China und Asien verbessern sich. Und auch die amerikanische Wirtschaft entwickelt sich positiv. Wir haben im Grunde einen synchronen weltwirtschaftlichen Aufschwung. Das sind die Rahmenbedingungen, auf die man seit vier bis fünf Jahren gewartet hat. Und jetzt tritt das endlich ein. Also freuen wir uns doch, wenn es den deutschen Unternehmen auch 2018 wieder gelingt, ihre Gewinne im hohen einstelligen Prozentbereich zu steigern. Und das sollte auch das Renditepotenzial für den deutschen Aktienmarkt sein. Darum sagen wir auch: 14.000 und mehr Punkte beim DAX - das sehen wir 2018.


Hüfner: Der DAX hat ein sehr hohes Bewertungsniveau erreicht, was für eine Korrektur sprechen würde. Aber die Fundamentalfaktoren sind weiterhin gut, die Konjunktur hat sich im vierten Quartal sogar noch mal verbessert. Liquidität ist reichlich vorhanden, und der DAX profitiert außerdem davon, dass es bei den niedrigen Zinsen kaum Alternativen zu Aktien gibt. Fest steht aber auch, dass es 2018 komplizierter wird. Die Fundamentalfaktoren werden sich, anders als 2017, nicht weiter verbessern. Es fehlen daher zusätzliche Impulse. Der Markt wird nervöser werden, er sucht neue Ansätze. Wir werden also noch mal ein gutes Aktienjahr bekommen, aber nicht mehr so gut wie 2017, und wir werden uns auf schmerzhafte Schwankungen einstellen müssen.

Werden die Schwankungen wegen der hohen Bewertung zunehmen?
Halver: Es wird Anfang März im Vorfeld der Italien-Wahl wahrscheinlich turbulent werden. Da wird die nationalistische Karte gespielt, die Märkte geraten womöglich unter Druck. Aber ich rechne nicht mit einem Sieg der Euro-Kritiker, sodass sich die Lage anschließend wieder beruhigen wird. Denn die Konjunktur wird auch 2018 und 2019 gut laufen, die Gewinne steigen. Das wird Aktien fundamental weiter stützen. Jedoch könnte die gute Konjunktur zu Spekulationen auf eine frühere Zins­erhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) führen, was den Aktienmarkt wiederum dämpfen würde. So weit wird es aber nicht kommen. Alles in allem rechne ich 2018 aber mit einem guten Aktienjahr, das zehnte in Folge.


Wie wahrscheinlich ist ein Crash 2018?
Halver: Ich glaube nicht, dass es einen Crash geben wird. Inwieweit Schwarze Schwäne, also überraschende Ereignisse, die Börsen belasten, etwa in Form eines geopolitischen Konflikts oder gar einer militärischen Auseinandersetzung etwa mit Nordkorea, vermag keiner vorherzusehen. Die bisherigen Börsencrashs, ob Dotcom-Blase, der Einbruch am Neuen Markt im Jahr 2000, oder die Krise nach dem Immobiliencrash 2008, sind massiven Zinserhöhungen gefolgt. Die Fed hat etwa vor dem Immobiliencrash die Zinsen von 1,0 auf 5,25 Prozent erhöht und damit hohe positive Realzinsen erzeugt. Das ist schlecht für Aktien. So weit sind wir noch lange nicht, real wird Geld auch in den USA immer noch entwertet. Tatsächlich ist der Realzins dort selbst nach den Zins­erhöhungen 2018 noch niedriger als zu Beginn der Zinswende.

Bitcoin

Was halten Sie von Bitcoin?
Hüfner:
Als Anleger würde ich die Finger davon lassen. Bitcoin mögen für den Zahlungsverkehr geeignet erscheinen: schnell, billig, fälschungssicher und transparent dank Blockchain-Technik. Aber Bitcoin ist keine Währung, da es sich wegen zu starker Schwankungen nicht als Wertaufbewahrungsmittel und Recheneinheit eignet. Außerdem fehlt es Bitcoin an Vertrauen, das für eine Währung unabdingbar ist. Ein weiteres Handicap ist der hohe Stromverbrauch. Ich glaube aber nicht, dass die derzeitige Bitcoin-Blase eine Gefahr für die Weltwirtschaft ist, dafür ist das Gesamtvolumen zu klein. Man sollte die Dinge da erst mal einfach laufen lassen.

Ich überlege, in den Bitcoin einzusteigen. Läuft diese Rally weiter?
Halver: Wie weit diese Rally läuft, kann ich Ihnen nicht sagen. Es mag ausschließlich für spekulative Anleger lohnend sein, trotz des enormen Risikos noch einzusteigen. Die Finanzindustrie hat den Bitcoin entdeckt, es wird mehr Geld hineinfließen. Aber: Die Auflegung von Futures kann der Anfang vom Ende sein. Auch am Neuen Markt ist die Blase ausgehend von sinkenden Notierungen auf den Future-Märkten geplatzt. Legt man den Kurs von Bitcoin zeitversetzt mit der Entwicklung des Neuen Markts übereinander, sind Ähnlichkeiten nicht nur rein zufällig. Das Ende vom Lied kennt jeder.

Was geschieht, wenn die Bitcoin-Blase platzt - löst das einen Aktiencrash aus?
Halver: Die Aktienmärkte blieben meiner Meinung nach davon weitgehend unberührt. Denn im Bitcoin steckt immer noch vergleichsweise wenig Geld. Auch wenn die Anlagesummen jetzt mit der Öffnung des Future-Handels etwa in Chicago weiter steigen. Doch warnt jeder (Geld-)Politiker vor der Blase. Das wirkt Kryptowährungen als Anlageform für die Masse entgegen.

Märkte/Regionen

Die Zinsen werden in den USA steigen, welche Folgen hat das für die Börsen?
Halver:
Die Zentralbanker wissen, dass es äußerst gefährlich wäre, die Zinsen über die Maßen zu steigern. Dafür ist auch die weltweite Verschuldung viel zu hoch, wir stehen hier augenblicklich bei etwa 250 Billionen Dollar. Steigende Zinsen würden die Haushalte vieler Staaten erdrücken. Deshalb werden die Zinsen auf absehbare Zeit nicht wirklich hoch, also restriktiv werden. Das heißt auch, dass Anlagen in Zinsvermögen gegenüber Aktien unattraktiv sind.

Wie sehr schadet der aktuell starke Euro den deutschen Unternehmen?
Albrecht:
Weniger als gemeinhin befürchtet wird. Denn deutsche Unternehmen haben mittlerweile große Teile ihrer Produktion weltweit verlagert. Sie sind deshalb den Währungseinflüssen nicht mehr ganz so stark ausgesetzt. Generell sehe ich bis zu einem Kurs von 1,25 Dollar pro Euro kein Problem für deutsche Unternehmen. Damit können sie umgehen. Schwieriger wäre es ab einem Niveau von 1,35 Dollar.

Läuft die Wirtschaft in Deutschland ­Gefahr, sich zu überhitzen?
Hüfner:
Eindeutig. Wir sind schon in der Überhitzungsphase. Etwa bei der Nachfrage nach Arbeitskräften. Es gibt derzeit fast 800.000 offene Stellen in Deutschland, das wird sich weiter fortsetzen. Auch die Löhne werden steigen. Ich erwarte, dass die Inflation schneller in Gang kommt, als es etwa die EZB vorhersagt. Die Ängste werden größer, die langfristigen Zinsen werden steigen, die EZB könnte ihre Geldpolitik rascher straffen, als es der Markt antizipiert. Durch den raschen Zinsanstieg könnten Schuldner in Bedrängnis kommen, die Spannungen und Unsicherheiten auf den Märkten würden dann zunehmen.

Wird die US-Wirtschaftspolitik unter Trump protektionistischer und welche Auswirkungen hat das auf die Börse?
Halver:
Trump ist eine Galionsfigur, die eigentliche Arbeit machen Tausende von Mitarbeitern des Weißen Hauses - und die sind sehr gut. Die USA orientieren sich wirtschaftlich neu in Richtung der Pazifikregion. Europa ist nicht mehr so interessant als Handelspartner, zumal Europa nicht richtig funktioniert. Die Wall Street läuft deshalb, weil die Politik des "America first" einfach zu verstehen ist: In der Digitalisierung sind die Amerikaner ganz vorne und bringen ihre Technologie zunehmend auch außerhalb der Konsumwelt, Stichwort iPhone, in industrielle Güter. Die Deutschen haben die Industriewelt lange beherrscht. Hier will Amerika aufholen, sie wollen Weltklassegüter produzieren und verkaufen. Und aus deutscher Sicht werden sie das leider auch schaffen.

Glauben Sie, dass Trumps aggressive Außenpolitik im laufenden Jahr zu einer Gefahr für die Aktienmärkte werden könnte?
Hüfner:
Donald Trump fährt außen­politisch einen heißen Reifen. Da kann auch mal etwas schiefgehen. Vor allem im Nordkorea-Konflikt. Eigentlich müsste das die Märkte belasten und die Anleger zu Absicherungen ihrer Positionen bewegen - was sich dann in höherer Volatilität niederschlägt. Ich war überrascht, dass der Markt so relaxt war. Ich hoffe, die Anleger haben recht und ich hoffe, es kommt zu keinen größeren "Unfällen" in der Weltpolitik. Aber sicher kann man da nicht sein. Insgesamt rechne ich allerdings schon damit, dass der Einfluss der Politik auf die Märkte größer wird.

Wie kritisch ist die weiterhin stark ­steigende US-Staatsverschuldung?
Halver:
Amerikaner sehen Schulden ganz anders als wir Deutschen. Für die Amerikaner sind Schulden Mittel zum Zweck, die machen sie, damit es läuft, damit geforscht und investiert werden kann, damit es wirtschaftlich vorangeht. Einen Ansatz wie in Deutschland, wo immer Wert auf Geldwertstabilität gelegt wird, kennen die Amerikaner nicht. Das ist ein weiterer Grund, weshalb es in den USA auf absehbare Zeit trotz Zinserhöhungen keine wirklich ­restriktive Geldpolitik geben wird.

Wo auf der Welt sollte man 2018 sein Geld am besten anlegen?
Hüfner:
Die USA sollten auf jeden Fall dabei sein, auch wenn man dabei das Wechselkursrisiko berücksichtigen muss. Ich würde vor allem in europäische Märkte gehen, die im Verhältnis zum DAX noch weit zurückliegen. Zum Beispiel Frankreich, wenn dort die Macron-Reformen zu greifen beginnen. Auch der italienische Markt hat Potenzial, wenn es bei den Wahlen nicht zu negativen Überraschungen kommt. Der spanische Markt ist interessant, auch weil er von der Erholung Lateinamerikas profitieren könnte. Und selbst Griechenland könnte sich 2018 als attraktiv erweisen, da das Land eine Finanzierungsrunde am Kapitalmarkt startet und zunehmend auf die eigenen Beine kommt.

Was halten Sie von den Emerging Markets?
Hüfner:
Auch dort wird die Rally weitergehen. China, Brasilien, Russland, Indien werden sich gut entwickeln. Vor der Türkei kann ich dagegen nur warnen, dort ist auch den Wirtschaftsdaten nicht zu trauen. Den Blick richten sollte man insbesondere auf Osteuropa, auf stark expandierende Märkte wie Polen, Ungarn, Tschechien. Dieser Boom spiegelt sich auch sehr stark am österreichischen Aktienmarkt wider, der als eine Art Drehkreuz für Osteuropa dient, und dem ich eine überdurchschnittliche Entwicklung zutraue.

Aktien/Renten/Fonds

Ich finde vor allem Portfolios und Fonds mit deutschen Nebenwerten interessant. Was halten Sie davon?
Albrecht:
Viele dieser Fonds haben sich in jüngster Zeit sehr gut entwickelt. Doch es gibt keine Garantie, dass das auch in Zukunft der Fall sein wird. Wenn Sie eine größere Summe am Aktienmarkt anlegen wollen, sollten Sie eine gesunde Mischung anstreben: Neben deutschen und europäischen Aktien könnten sie auch globale Aktien, US-­Aktien, japanische Titel und vielleicht auch Schwellenländeraktien ins Depot nehmen. Natürlich hängt das auch sehr stark von Ihrer persönlichen Risiko­neigung ab. Wenn Sie ein sehr risiko­freudiger Typ sind, bietet sich auch ein hoher Anteil an deutschen Aktien beziehungsweise deutschen Nebenwerten an. Ansonsten sollten Sie lieber auf eine geografisch breite Streuung achten.

Welche Branchen machen 2018 das Rennen?
Halver:
Die Weltkonjunktur läuft, zudem sind Nationen wie China oder die USA auch an deutscher Technologie interessiert und wollen Unternehmen aufkaufen. Das ist ein gutes Umfeld für ­zyklische Werte etwa aus dem Maschinenbau, der Technologie und anderen exportstarken Branchen. Ich sehe deshalb im Nebenwertebereich weiterhin gute Chancen, etwa im MDAX.
Hüfner: Da das Exportgeschäft weiter boomt, ebenso der private Verbrauch, werden die entsprechenden Branchen auch gut laufen. Wir liegen bei Verbrauchsgütern in einem Zyklus, auch die Investitionsgüter - mit Infrastruktur - werden sich weiter positiv entwickeln.

Was halten Sie von Technologietiteln?
Hüfner: Sehr viel. Technologieaktien sind Treiberaktien und vor allem langfristig gesehen ein gutes Investment. Ich bin selbst großer Fan dieser Aktien. Die Unternehmen sind innovativ, haben sehr viel Geld und können sich Übernahmen leisten. Sie profitieren auch von der amerikanischen Steuerreform, wenn sie das im Ausland liegende Geld zurückholen. Auch in Deutschland gibt es hervorragende Technologiewerte.

Ich bin 2017 mit Bankaktien gut gefahren, laufen diese Werte weiter?
Albrecht: Ich kann Ihnen hier gern unsere Hausmeinung wiedergeben: Wir sind generell für den Finanzsektor ­positiv gestimmt und gewichten Finanzaktien über. Denn die Zinswende, die in den USA bereits vollzogen wird und mit einer gewissen Zeitverzögerung auch von der EZB umgesetzt werden dürfte, sollte den Banken in Europa ­helfen, da deren Zinsmarge steigt. Ein anderer Punkt ist die Regulierung: Hier sehen wir, dass die Banken in den USA Rückenwind haben, weil die Regierung die Regulierung wieder etwas lockert. Und mittlerweile begreift man auch in Europa, dass eine zu strenge Regulierung dazu führt, dass der Bankensektor an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verliert. So wird zum Beispiel die Basel-IV-Regulierung nicht ganz so streng und auch später umgesetzt. Das sollte den Banken etwas Luft geben.
Halver: Banken sollten Anleger im Auge behalten, die Branchenkonsolidierung läuft - und beispielsweise die Deutsche Bank macht einen guten Job. Die haben sehr anspruchsvolle ausländische Großaktionäre, die penibel auf die Rendite schauen, da ist viel Dampf dahinter, das ist generell gut für Bankaktien. Die Bundesregierung muss aber darauf achten, dass sie es mit den Regulierungen nicht übertreibt und dann die angelsächsischen Banken die deutschen überrollen. Das wäre nicht gut für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Hüfner: Banken profitieren davon, dass die ultralockere Geldpolitik abgebaut wird, die Inflation steigt und damit die Zinskurve nicht nur nach oben geschoben wird, sondern auch steiler wird. Die Institute können daher ihre Margen ausweiten. Zudem profitieren sie davon, dass sie in den vergangenen Jahren erhebliche Restrukturierungen gemacht haben, die sich jetzt auszahlen. Im Zuge des Ausbaus der europäischen Banken- und Kapitalmarktunion kann es auch zu grenzüberschreitenden Fusionen kommen. Es ist ja bemerkenswert, dass es bisher nur ganz wenige wirklich europäische Banken gibt. Die US-Banken werden von der Deregulierung weiter stark profitieren.

Würden Sie in deutsche Automobiltitel investieren?
Hüfner: Nein, die deutsche Autoindustrie hat den Turnaround zur E-Mobilität noch nicht geschafft. Es gibt kein ­gemeinsames Tankstellennetz, keine attraktiven Modelle, die Technik ist relativ teuer und die Fahrzeuge sind nur für kurze Strecken geeignet. Die Amerikaner haben gezeigt, wie es besser geht.

Ich habe VW und Daimler im Depot. Wie geht es damit weiter?
Halver:
Zu Einzelwerten kann ich keine Empfehlung aussprechen, aber die Dieselkrise sollte durch sein. In Wolfsburg schaut man jetzt stärker auf die operative Rendite, das kann nicht schaden. Die Manager sollten ebenso wie in Stuttgart nur eines beherzigen: Vor allem in Zukunftstechnologie investieren und bloß nicht Amerikanern oder Asiaten das Feld überlassen. Made in Germany muss auch morgen und übermorgen noch attraktiv sein. Kein Land hat in der Autoindustrie mehr Wohlstand zu verlieren als Deutschland. Da kann auch eine neue Berliner Regierung nicht einfach nur zuschauen.

Ich habe Dividendenpapiere, etwa Post und Telekom. Liege ich damit richtig?
Halver:
Wenn Sie Dividendenaktien kaufen, machen Sie etwas ganz Grundsätzliches richtig. Die Dividende selbst ist ein Wert, den viele Anleger oft übersehen. So gibt es in Deutschland und der Eurozone Aktien mit rund vier Prozent Rendite. Das Geld bekommen Sie, auch wenn die Aktie fallen sollte. Viele Dividendenwerte etwa aus dem DAX und dem europäischen Leitindex sind attraktive Sachanlagen, ideal zum langfristigen Vermögensaufbau, auch im Sinne der Wiederanlage der Ausschüttung. Damit liegen Sie auch 2018 nicht falsch.

Ich finde Biotechaktien spannend. ­ Was können Sie dazu sagen?
Albrecht:
Investitionen in Aktien aus der Branche verlangen immer eine gewisse Risikobereitschaft. Denn für den Aktienkurs ist es entscheidend, ob einzelne Produkte aus der Pipeline eines solchen Unternehmens zugelassen werden oder nicht. Vor einer Investition sollten Sie sich sehr genau mit dem entsprechenden Unternehmen befassen.

Aktien scheinen etwas warm gelaufen. Raten Sie mir zu Rentenpapieren?
Halver:
Ein Börsencrash ist zwar in aller Munde, weil viele sagen, nach neun, fast zehn Jahren Hausse muss das jetzt kommen. Aber Crashs sind historisch in aller Regel durch Zinserhöhungen der Notenbanken ausgelöst worden. Die Zinsen werden jedoch nur sehr moderat steigen. Die Notenbanker müssten geistesgestört sein, wenn sie noch einmal einen Zinsschock riskieren würden. Denn nach dem Kollaps der Aktienmärkte folgt zügig der Zusammenbruch der Konjunktur. So war es auch 2008 und 2009. Richtig ist, dass Aktien teuer sind. Anleihen sind jedoch weitaus höher bewertet.

Ich suche Anleihen mit solider Bonität, am besten aus westlichen Ländern.
Halver:
Wenn Sie solide Bonität im Westen suchen, finden Sie leider nur mickrige Zinsen. Was interessanter ist, sind beispielsweise Staatsanleihen aus Indien oder China, diese bieten höhere Verzinsung als etwa Papiere aus Portugal und haben teilweise auch noch eine höhere Bonität als Italien. Zudem ist die Gefahr von Kapitalabzug gering, weil Amerika seine Strong-Dollar-Politik nicht mehr fährt. Denn die USA wollen ihren Export nicht behindern. Das Wachstum liegt ebenfalls deutlich höher, wenn auch die sechs Prozent pro Jahr, die China offiziell ausweist, aus der Märchenwelt stammen. Abdecken sollte man diese beigemischte Anlageklasse mit einem guten Fonds.

Gold/Rohstoffe

Wie sehen Sie Öl und Rohstoffe 2018?
Halver:
Leithammel in der Herde ist das Öl. Hier gibt es ein Problem: Die Amerikaner fracken unter Trump, was das Zeug hält. Auch Russland wird weiter fördern. Die Beschränkungen der OPEC sind auch nur zeitlich begrenzt. Also: Es gibt Angebotsdruck, die Preise dürften fallen. Ähnlich sehe ich das auch bei Industriemetallen, die im vergangenen Jahr schon einiges in puncto Weltkonjunkturerholung verfrühstückt haben. Das ist auch ein Grund, weshalb ich bei Schwellenländerinvestments Hightech-Asien gegenüber Rohstoff-­Lateinamerika bevorzugen würde.

Soll ich jetzt in Gold investieren?
Hüfner:
Gold hat sehr enttäuscht im vergangenen Jahr, und wohl auch dieses Jahr ist nicht die Zeit für Goldinvestments. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die eine oder andere Zentralbank ihre Goldbestände etwas reduziert, was den Goldpreis zusätzlich drücken könnte. Ich würde derzeit Gold nur kaufen, wenn politische Krisen wie Nordkorea oder Naher Osten eskalieren. Ansonsten sollte Gold wie üblich Beimischung sein, etwa fünf Prozent des insgesamt investierten Volumens.

Reichen zehn Prozent Gold, um mein Depot vor dem Absturz zu bewahren?
Albrecht:
Man muss sich zunächst die Frage stellen, welches Krisenszenario könnte uns denn erwarten? Es gibt Crash­propheten, die sagen, es hat sich global eine Schuldenblase aufgebaut, die sich irgendwann in einem großen Crash an den Finanzmärkten entladen wird. In einem solchen Fall werden 90 Prozent ihrer Vermögensanlage leiden oder stark leiden, und die zehnprozentige Goldquote in Ihrem Portfolio wird das Ganze nicht auffangen können. Aber Sie haben mit Gold im schlimmsten Fall zumindest eine Assetklasse, die Wertstabilität hat oder sogar im Wert zulegen kann. So muss man das sehen.

Strategie/Portfolio

Ich bin 19 Jahre alt und möchte etwas Geld anlegen. Ist es sinnvoll, das in ­einen Fonds für deutsche Aktien zu ­stecken, oder soll ich breiter streuen?
Albrecht:
Da Sie sehr jung sind, können Sie durchaus eine hohe Aktienquote haben. Geht man nach einer Daumenregel, können Sie zehn bis 20 Prozent Ihrer Anlagesumme in deutsche Aktien investieren. Doch ich halte auch eine höhere Quote für vertretbar. Denn es ist so, dass die deutschen Unternehmen sehr global aufgestellt sind. Sie haben im Schnitt einen Umsatzanteil von 30 Prozent in Deutschland und von 70 Prozent im Rest der Welt. Das heißt, Sie kaufen schon sehr globale Unternehmen und haben damit bereits eine gewisse Diversifizierung. Aber Sie können auch darüber nachdenken, global zu investieren - etwa über einen ETF - und dann deutsche Aktien beimischen.

Rechnen Sie mit einer großen Korrektur - und soll ich mich absichern?
Hüfner:
Ich glaube, dass wir auch 2018 mit Korrekturphasen rechnen müssen. Ob sie bis zu 30 Prozent reichen werden, weiß niemand. Jeder muss für sich überlegen, ob er das durchhalten will und kann. Wer Zeit und einen guten Schlaf hat, dem rate ich zum Durchhalten (denn nach jeder Krise geht es wieder hoch). Wer leicht nervös wird, sollte sich absichern und sein Portfolio schon jetzt breiter diversifizieren und eventuell auch Gewinne mitnehmen. Dann verpasst man zwar vielleicht noch ein paar Punkte an der Börse, ist aber auf der sicheren Seite. Mit einem tiefen Einbruch wie 2007/08 oder 2000/2003 rechne ich derzeit nicht. Dazu sind die Fundamentalfaktoren zu gut.

Mich reizt es, in Aktien zu investieren. Worauf muss ich grundsätzlich achten?
Albrecht:
Entscheidend ist zunächst Ihr Investmenthorizont. Wenn Sie sagen, Sie brauchen das Geld in zwei Jahren, sind Aktien als riskante Anlageklasse sicher nicht die beste Wahl. Wenn Sie aber langfristig investieren können, sind Aktien sehr wohl interessant. Es gibt genug Statistiken und Zahlen aus der Vergangenheit - unter anderem das Renditedreieck des Deutschen Aktien­instituts -, die aufzeigen, dass ab einer gewissen Haltedauer die Verlustwahrscheinlichkeit drastisch abnimmt.

Ich habe Immobilien verkauft und viel Bargeld. Verstärkt in Aktien investieren will ich wegen der Risiken auch nicht. Es gibt keinen Königsweg, oder?
Albrecht:
Sie beschreiben genau das, was wir Finanzrepression nennen. Im Grunde zahlen Sie wie viele Sparer und Pensionäre einen Teil der Zeche aus der Euro- und Schuldenkrise, die wir noch nicht bewältigt haben. Das zu umgehen, ist schwierig. Sie haben im Prinzip nur zwei Möglichkeiten: Entweder Sie geben sich damit zufrieden, dass Sie jedes Jahr einen gewissen realen Vermögensverlust haben, aber dafür kein Risiko an den Kapitalmärkten eingehen. Oder Sie überlegen sich, das Geld anzulegen, beispielsweise in Aktien oder Anleihen, und damit das Vermögen zu erhalten oder sogar auszubauen. Aber: Wichtig ist neben der Selektion auch der Anlage­horizont. Denn vor Rückschlägen an der Börse ist natürlich niemand gefeit.

Ich verfüge über eine größere Summe und weiß nicht, was ich damit tun soll.
Albrecht:
Es gibt ein Sprichwort, das heißt: Geld ist ein guter Diener, aber ein schlechter Meister. In diesem Sinne kann ich Ihnen nur raten: Investieren Sie die eine Hälfte des Geldes. Zum Beispiel in höher verzinste Anleihen, aber auch Aktien mit einer ordentlichen Dividendenrendite. Die andere Hälfte halten Sie als Pulver trocken für den Fall, dass es eine größere Korrektur gibt.

Wie schnell kann ich einen Fonds verkaufen, wenn die Märkte einbrechen?
Albrecht:
Die Vorstellung, dass Sie bei Fonds sofort die Reißleine ziehen können, trifft nicht ganz zu. Denn in der Regel werden nur einmal am Tag die Fondsanteilspreise berechnet. Wenn Sie sich zum Beispiel entscheiden, um 16 Uhr einen Fonds zu verkaufen, bekommen Sie häufig den Preis des Folgetags. Auf eine gewisse Zeitverzögerung beim Fondshandel müssen Sie sich also gefasst machen.

Ich halte es für nicht ausgeschlossen, dass der Staat irgendwann auf meine Bankeinlagen zugreift wie im Fall Zypern. Sind Immobilien und Aktien vor diesem Hintergrund die bessere Wahl?
Albrecht:
Gemeinhin heißt es, dass Immobilien und Aktien Sachwert­charakter haben. Aber es gibt auch ein Thesenpapier, das besagt: Will man die Schuldenkrise tatsächlich lösen, müsste man europaweit eine Vermögenssteuer einführen, und zwar auf alle Assetklassen. Dann würden sowohl Barvermögen und Immobilienbesitz als auch Aktien besteuert werden. Aber das wäre eine wirklich sehr extreme Maßnahme, die ich für unwahrscheinlich halte.

Ich investiere in Offene Immobilienfonds, die global aufgestellt sind. Soll ich daran festhalten?
Albrecht:
Diese Fonds investieren überwiegend in Gewerbeimmobilien. Und die hängen mit ihren Preisen natürlich an der konjunkturellen Entwicklung. Doch mit Blick auf 2018 ist zu sagen: Wir sehen in unserer Prognose für die globale Wirtschaft eher noch mal Rückenwind und bessere Wachstumsraten. Das sollte auch bei Gewerbe­immobilien dazu führen, dass die Entwicklung stabil verläuft.

Die Staatsverschuldung ist weltweit ­immens hoch, rechnen Sie mit einer weiteren Finanzkrise mit womöglich anschließender Währungsreform?
Halver:
Ich halte ein solches Szenario in den nächsten Jahren für ziemlich ausgeschlossen, dafür werden die Notenbanken mit ihren Niedrigzinsen sorgen. Aber langfristig gesehen kann man es nicht ausschließen. Um sich dagegen zu schützen, müssen Sie in Sachwerte investieren, in Aktien, Immobilien, Gold. Wenn eine Währungsreform kommt oder gar ein Schuldenschnitt, dann haben Inhaber von Zinspapieren nur noch einen Wert: Brennwert. Aktien gehen in den Turbulenzen dann zwar zunächst mit runter, die Kurse erholen sich aber wieder, wenn die Wirtschaft wieder anspringt. Konzerne wie Siemens oder Daimler haben zwei Weltkriege überstanden, die werden es auch durch eine mögliche weitere Finanzkrise schaffen.

Steuern

Leserfrage: Worauf muss ich achten, wenn sich die Besteuerung von Fonds Anfang 2018 ändert?
Stefan Thiem: Es sind längst noch nicht alle Fragen geklärt. Es gibt bereits ein umfangreiches Anwendungsschreiben des Bundesfinanzministeriums, das aber nur im Entwurf vorliegt. Fakt ist aber, dass Anleger dadurch, dass nun auch die Fonds selbst Steuern zahlen müssen, unter Umständen weniger an den Fiskus abführen müssen. Hierzu haben wir unter www.ebnerstolz.de einige Rechenbeispiele aufgeführt. Anleger sollten im neuen Jahr ihr Depot genau anschauen, ob die depotführende Bank alle Anteile richtig eingebucht hat. So wurden zum Jahreswechsel 2017 auf 2018 alle Anteile, auch solche, die vor 2009 gekauft wurden, fiktiv verkauft. Dies hat zunächst keine steuerlichen Auswirkungen, sondern dient dazu, den Systemwechsel abzubilden. Für die sogenannten Altanteile bedeutet dies: Eventuelle Gewinne bei späteren Veräußerungen sind steuerfrei, sofern der Freibetrag von 100.000 Euro pro Anleger nicht überschritten wird. Dieser Freibetrag wurde vom Gesetzgeber als Kompensation für die weggefallene komplette Steuerfreiheit der Altbestände eingeführt. Die ganze Sache hat aber auch positive Seiten: So werden inländische und ausländische thesaurierende, also wieder anlegende Fonds gleich behandelt und Anleger müssen nicht mehr Buch über die wieder angelegten Beträge führen und diese extra in ihrer Steuererklärung angeben.

Wie wirken sich seit diesem Jahr realisierte Verluste aus Altfonds auf den 100 000-Euro-Freibetrag aus?
Steuerlich positiv. Das heißt, wenn Sie zunächst Altanteile mit Gewinn verkaufen und sich Ihr Freibetrag damit etwa um 50 000 Euro mindert, können Sie Ihren verbleibenden Freibetrag in Höhe von 50 000 Euro um etwa realisierte Verluste in Höhe von beispielsweise 10 000 Euro auf dann 60 000 Euro erhöhen.

Ich bin Beamter im Ruhestand, bei ­meiner Krankenversicherung habe ich einen Beihilfetarif, der 70 Prozent der Arztkosten ersetzt, den Rest muss ich selbst zahlen. Nun bekomme ich im Jahr rund 330 Euro an Beitragsrück­erstattungen, die ich in der Steuer­erklärung nicht mit den Eigenleistungen verrechnen kann. Ist das korrekt?
Eigenleistungen zählen zu den außergewöhnlichen Belastungen und bemessen sich danach, was für den jeweiligen Steuerzahler zumutbar ist. Die Berechnung ist relativ kompliziert. Denn neben dem Einkommen spielt auch die Zahl der Kinder eine Rolle. In Ihrem Fall scheint es so zu sein, dass Ihr Einkommen ausreicht, um die Eigenleistungen schultern zu können. Bei den Beitragsrückerstattungen ist es so, dass in der Steuer nur die Versicherungsbeiträge steuermindernd berücksichtigt werden, die Sie auch tatsächlich bezahlt ­haben. Beitragserstattungen werden deshalb in der Steuererklärung mit den Beitragszahlungen verrechnet und erhöhen damit im Ergebnis das steuerpflichtige Einkommen.

Ich bin Rentner und habe eine Nichtveranlagungsbescheinigung. Nun möchte ich Aktien verkaufen. Dadurch habe ich wahrscheinlich mehr Einkommen als durch die Nichtveranlagungsbescheinigung zulässig wäre. Was kann ich tun?
Wenn Sie höhere Einnahmen haben ­ als derzeit 9.801 Euro (9.000 Euro Grundfreibetrag zuzüglich des Sparerpauschbetrags von 801 Euro), werden Sie steuerpflichtig und müssen eine Steuererklärung abgeben. In Ihrem Fall führt Ihre Bank keine Abgeltungsteuer ans ­Finanzamt ab. Geben Sie keine Steuererklärung ab und warten ab, kann es sein, dass man Sie wegen Steuerhinterziehung belangt.

Die Bank Julius Bär, deren Aktien ich seit über zehn Jahren halte, hat 2009 eine Aufteilung gemacht, dabei wurden neue Julius-Bär-Aktien und Aktien einer Fondsgesellschaft namens GAM in mein Depot gebucht. Nun habe ich die Julius-Bär-Aktien verkauft und musste Steuern zahlen. Meine Bank meinte, die Papiere seien als Sachdividende einzustufen und daher mit dem Wert null in mein Depot gebucht worden. Was kann ich da tun?
Der Sachverhalt bei Julius Bär war folgender: Sie waren Aktionär an der Julius Bär Holding AG. Dann haben Sie Aktien an der Julius Bär Gruppe AG als Sach­dividende bekommen, und die alte Julius Bär Holding AG wurde umbenannt in GAM Holding AG. Die Höhe des Veräußerungsgewinns ist davon abhängig, mit welchem Wert die Aktien an der ­Julius Bär Gruppe AG in Ihr Depot eingebucht wurden. Nach deutschem Steuerrecht wird bei ausländischen Sachverhalten vermutet, dass die Anteile an der Julius Bär Gruppe AG mit Anschaffungskosten von null Euro einzubuchen sind. Der Veräußerungserlös wäre demnach bei Ihnen zu Recht steuerpflichtig. Die Anteile an der GAM Holding AG sind die Altanteile, die Sie nach wie vor steuerfrei verkaufen können.

Ich kaufe keine ausländischen Aktien mehr, da ich sowohl bei meinen Schweizer Aktien als auch bei denen aus Dänemark Quellensteuern und die deutsche Abgeltungsteuer zahlen musste. Kann ich diese ausländischen Steuern noch irgendwie zurückholen?
Das können Sie, und zwar auch noch in der Regel mehrere Jahre, nachdem die Quellensteuer gezahlt wurde. In beiden Ländern läuft die Erstattung an sich ohne großen Aufwand, was sie allerdings in beiden Fällen brauchen, ist eine Ansässigkeitsbescheinigung Ihres Finanzamts. Auf der Internetseite des Bundeszentralamts für Steuern unter www.bzst.de finden Sie unter der Ru­brik "Ausländische Quellensteuern" die entsprechenden Formulare und auch Internetlinks. Dänemark bietet etwa die Möglichkeit, die zu viel gezahlte Quellensteuer mithilfe eines Onlineformulars zurückzufordern. Ihr Steuerberater kann Ihnen hierbei auch helfen.

Wie werden Bitcoin besteuert?
Bislang werden Bitcoin steuerlich wie private Veräußerungsgeschäfte behandelt. Wenn Sie Bitcoin, nachdem Sie sie länger als ein Jahr besessen haben, verkaufen, zahlen Sie auf den Gewinn keine Steuern. Innerhalb der Einjahresfrist müssen Sie den Gewinn mit Ihrem persönlichen Steuersatz versteuern. Bei kleineren Verkäufen gibt es zudem eine Freigrenze von 600 Euro. Erst bei Überschreiten dieser Freigrenze fallen auf alle Gewinne Steuern an.

Muss man, wenn man eine Immobilie geschenkt bekommt, Grunderwerbsteuer zahlen?
Bei Schenkungen zwischen in gerader Linie Verwandten, also Eltern und Kindern oder Eheleuten, entfällt die Grunderwerbsteuer. Beschenken sich Fremde, fällt Grunderwerbsteuer an.

Macht es eigentlich Sinn, Aktien aus rein steuerlichen Gründen zum Jahresende hin zu verkaufen, wenn man seinen Sparerfreibetrag bereits voll ausgeschöpft hat?
Das hängt von vielen Faktoren ab: Aus rein steuerlichen Gründen sollten Sie prüfen, ob ein Gewinn mit Verlusten entweder im Depot oder depotübergreifend verrechnet werden kann. In letzterem Fall müssen Sie allerdings bis zum 15. Dezember eines jeden Jahres eine Bescheinigung der Bank über die Aktienverluste beantragen. Ansonsten lohnt es sich aus steuerlicher Sicht nicht, Aktien zum Jahresende zu verkaufen.

Tipps von Stefan Thiem:
Aktien, die wertlos zu werden drohen - etwa weil das Unternehmen insolvent ist -, sollte man rechtzeitig verkaufen. Dann besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, die entstandenen Verluste mit Gewinnen aus anderen Aktienverkäufen verrechnen zu können.
Achten Sie darauf, dass Ihre Depotbank Ihre Fonds nach der Umstellung der Fondsbesteuerung korrekt eingebucht hat. Behalten Sie Ihre Altbestände im Blick und prüfen Sie, wann es sich lohnt, den Freibetrag in Höhe von 100.000 Euro auszunutzen.
Bitcoin sind erst nach einem Jahr Haltefrist steuerfrei. Es gilt eine Freigrenze von 600 Euro.

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Favoriten von Martin Hüfner (pdf)

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Bildquellen: Julian Metzger für €uro am Sonntag

Nachrichten zu Volkswagen (VW) AG Vz.

Analysen zu Volkswagen (VW) AG Vz.

DatumRatingAnalyst
23.12.2024Volkswagen (VW) vz NeutralJP Morgan Chase & Co.
23.12.2024Volkswagen (VW) vz BuyJefferies & Company Inc.
23.12.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
06.12.2024Volkswagen (VW) vz Market-PerformBernstein Research
03.12.2024Volkswagen (VW) vz OverweightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
23.12.2024Volkswagen (VW) vz BuyJefferies & Company Inc.
03.12.2024Volkswagen (VW) vz OverweightBarclays Capital
11.11.2024Volkswagen (VW) vz BuyJefferies & Company Inc.
11.11.2024Volkswagen (VW) vz BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
01.11.2024Volkswagen (VW) vz BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
23.12.2024Volkswagen (VW) vz NeutralJP Morgan Chase & Co.
06.12.2024Volkswagen (VW) vz Market-PerformBernstein Research
29.11.2024Volkswagen (VW) vz Market-PerformBernstein Research
29.11.2024Volkswagen (VW) vz Market-PerformBernstein Research
27.11.2024Volkswagen (VW) vz NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
23.12.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
03.12.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
30.10.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
07.10.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
30.09.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG

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