Das sollten Eltern beachten, wenn es darum geht, Kindern das Thema Geld näherzubringen
Den richtigen Umgang mit Geld sollte man so früh wie möglich lernen. Worauf sollten Eltern achten, um ihren Sprösslingen den Einstieg in unsere konsumorientierte Welt zu erleichtern?
"Über Geld spricht man nicht", heißt es in vielen deutschen Wohnzimmern. Doch genau diese Aussage sollte noch einmal gründlich überdacht werden, denn gerade für die Jüngsten in unserer Gesellschaft ist es wichtig, frühzeitig den Umgang mit Geld zu lernen. Nur so lernen sie im späteren Leben sorgsam damit umzugehen.
Über Geld reden
Ein erster Schritt, um Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen, ist erst einmal über Geld zu reden. Kinder müssen verstehen, dass Geld in erster Linie dafür notwendig ist, um Essen zu kaufen und die Miete zu bezahlen. Dabei sollte herausgestellt werden, dass sich Wünsche nicht einfach so erfüllen lassen, wenn das Geld dafür nicht da ist.
Kindern muss klar sein, dass sich die Scheine im Geldbeutel nicht automatisch vermehren, sondern, dass dafür viel Arbeit notwendig ist. Ein erster Schritt könnte beispielsweise sein, Kinder kleine Aufgaben im Haushalt übernehmen zu lassen, für die sie dann Geld bekommen. So erkennen sie frühzeitig den Zusammenhang zwischen Arbeit und Geld.
Taschengeld: Ein erster Schritt im Umgang mit den eigenen Finanzen
Die am weitesten verbreitete Methode, den Kleinsten in unserer Gesellschaft den Umgang mit Geld beizubringen, ist das Aushändigen von Taschengeld. Dabei bleibt die Höhe des Taschengeldes allen Eltern selbst überlassen. Wer sich jedoch unsicher ist, könnte mit anderen Eltern in Kontakt treten, um sich mit ihnen über dieses Thema auszutauschen. Experten raten, ab dem sechsten Lebensjahr mit der Ausgabe von Taschengeld zu beginnen. Es gibt jedoch einige Regeln bzw. Rahmenbedingungen, auf die man achten sollte.
Eltern sollten ihren Kindern niemals einen Taschengeld-Kredit gewähren. Ist das Geld für diesen Monat aufgebraucht, muss das Kind warten, bis das nächste Taschengeld fällig wird. Auch von einem Vorschuss sollten Eltern nicht Gebrauch machen; hier gilt das gleiche Prinzip wie beim Kredit.
Egal wie schlecht die Noten oder das Verhalten des Kindes ausgefallen sind: Eltern sollten das Taschengeld nicht aus Erziehungsgründen kürzen oder ganz streichen. Kinder sollen lernen, mit ihrem Geld zu planen; Strafen und Zurechtweisungen sollten deshalb anders umgesetzt werden.
Auf jeden Fall sollte das Taschengeld aber mit dem Alter angehoben werden, denn mit steigendem Alter werden auch die Wünsche größer. Haben Jugendliche allerdings schon in jungen Jahren so viel Geld zur Verfügung, um sich alle Wünsche erfüllen zu können, könnte sich ihr Verhältnis zu Geld in eine negative Richtung entwickeln.
Für größere Wünsche muss man sparen
Aus diesem Grund sollten Kinder schon früh lernen, dass man für größere Wünsche und Anschaffungen sparen muss. Eine sinnvolle Regelung könnte beispielsweise sein, bei größeren Anschaffungen einen Sparplan aufzustellen und gemeinsam mit dem Kind zu vereinbaren, dass es sich mit einem gewissen Anteil selbst beteiligen muss.
Ab dem 14. Lebensjahr könnten sich Eltern außerdem überlegen, dem Kind ein bestimmtes monatliches Budget zur Verfügung zu stellen, von dem es dann Kleidung und seine Hobbys finanzieren muss. Außerdem sollten Eltern schon recht früh darüber nachdenken, ihren Kindern ein eigenes Girokonto einzurichten. So werden die Sprösslinge schon früh an den Umgang mit Banken gewöhnt.
Beim Umgang mit Geld können Eltern ihren Kindern ein großes Vorbild sein. Je offener und ehrlicher innerhalb der Familie über Geld geredet wird, desto verantwortungsvoller werden die eigenen Kinder in ihrem späteren Leben mit Geld umgehen.
Redaktion finanzen.net
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