Therapie und Diagnostik: Künstliche Intelligenz in der Medizin
Künstliche Intelligenz könnte künftig auch im Gesundheitsbereich eine immer größere Rolle spielen - nicht nur als Frühwarnsystem, sondern auch als Entscheidungsstütze. Doch was sind die Risiken und Nebenwirkungen?
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Aktuelle Verwendung
Diverse Startups befassen sich mit der Idee, KIs als Frühwarnsystem für Erkrankungen wie Alzheimer, Depression oder Parkinson zu verwenden. Auch das US-amerikanische IT- und Beratungsunternehmen IBM verfolgt erste Ansätze - scheiterte jedoch bereits an einem Projekt, da man die Komplexität von Therapieformen unterschätzte. Das Projekt "Watson for Oncology" sollte personalisierte Krebstherapien identifizieren. Außerhalb des Krankenhauses, in welchem der Trainingsdatensatz der KI entstand, waren die Vorschläge jedoch nicht verwendbar, da sie entweder zu offensichtlich oder gar nicht verfügbar waren.
Während bei der Therapie noch keine erfolgreichen Projekte vorzuweisen sind, können Forschungsarbeiten im Bereich der Diagnostik zeigen, dass KIs durchaus in der Lage sind, Krankheiten zu erkennen und sogar vorherzusagen. So deutet eine Studie der Johns-Hopkins-Universität von Dan M. Popescu und Kollegen darauf hin, dass speziell programmierte, auf MRT-Bildern des Herzens basierende Algorithmen dazu in der Lage sind, sowohl die Wahrscheinlichkeit als auch den Zeitpunkt eines möglichen Herzinfarkts zu bestimmen. Bei der Auswertung von bildgebenden Verfahren wie MRT und CT sind KI-Anwendungen bereits gang und gäbe, wie das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung berichtet. Bei Alzheimer werden KIs jedoch zusätzlich zur Sprachanalyse eingesetzt, wie es weiter heißt. Die KIs können zwar keine Diagnose stellen, seien aber in der Lage, leichte kognitive Einschränkungen zu erkennen, die als eines der Symptome von Alzheimer gelten.
Objektive Technologie
Holger Fröhlich ist Diplom-Informatiker am Fraunhofer-Institut für Algorithmen und wissenschaftliches Rechnen, in einem Interview mit dem manager magazin berichtet er über die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen. Die Vorteile der KI sieht er ganz klar in der Schnelligkeit, in der Symptome erkannt werden und anschließend ärztlich abgeklärt werden können. "Durch KI-Modelle könnte man solche Symptome erfassen, die schon in einem Frühstadium der Erkrankung auftreten. Bei vielen Erkrankungen im Neurobereich hängt der mögliche Erfolg einer Behandlung kritisch davon ab, wann man damit beginnt." Ein weiterer entscheidender Vorteil zeigt sich jedoch auch in der Objektivität, welche KIs mit sich bringen. Die Entscheidungsfindung basiert nicht auf subjektiven Meinungen von einzelnen Ärzten, sondern auf sogenannten digitalen Biomarkern wie Stimmveränderungen, Gang und Gesichtsausdruck. Da die KI jedoch mit Datensätzen gefüttert werden muss, um eine solche Entscheidungsfindung überhaupt zu ermöglichen, kann sie keine vollständige Objektivität gewährleisten. Fröhlich erklärt hierbei, dass mit objektiv "weniger stark abhängig von dem, was ein einzelner Arzt sieht, und mehr patientenorientiert" gemeint ist.
Zukunftsmusik
Ob die Verwendung von KIs im Gesundheitswesen ausgebaut wird, ist bislang jedoch ungeklärt, wie Fröhlich erklärt: "Ich denke, das ist momentan noch eine explorative Anfangsphase, in der wir viele interessante Ansätze sehen. Was sich am Ende in der medizinischen Praxis etablieren wird, wird die Zeit zeigen." Auf die Frage nach der Angst vieler Menschen vor der Bewertung durch einen Algorithmus bezieht Fröhlich klar Position: Für ihn sei das eine übertriebene Angst, da auch Ärzte nicht vor Gefahr von Fehlern gefeit sind. Besonders aufgrund des Zeitdrucks seien Fehler bei Menschen nicht zu vermeiden.
J. Vogel / Redaktion finanzen.net
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