Vermögensverwalter-Kolumne

Mischfonds - Wie funktionieren sie und für wen eignen sie sich?

28.06.22 09:11 Uhr

Mischfonds - Wie funktionieren sie und für wen eignen sie sich? | finanzen.net

Wer sein Vermögen nicht einseitig, sondern diversifiziert anlegen möchte, der kann dies über eine Vermögensverwaltung steuern lassen. Die Vermögensverwaltung wählt eigenständig aber nach den individuellen maximalen Anlagegrenzen des Anlegers aus Aktien, Anleihen, Immobilienfonds, Rohstoffen und Geldmarktpapieren in unterschiedlichen Währungen einen Mix von Anlagen aus.

Von Marc Gabriel, CIIA®, CESGA® und Kundendirektor, Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung in Kleve

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Nun verhalten sich diese unterschiedlichen Anlageklassen nicht immer in dieselbe Richtung und hier kommt es auf das Management der einzelnen Anlageklassen an. Steigende Zinsen führen zu fallenden Anleihekurse und in der Regel auch zu fallenden Aktienkursen und umgekehrt. Bei stark steigenden Preisen profitieren Rohstoffe in der Regel gut. Allgemein gilt aber, je höher der Anteil von Aktien und Edelmetallen sowie Rohstoffen, desto größer das Risiko.

Der Mischfonds-Manager agiert ähnlich wie der Vermögensverwalter. Dabei spiegeln die vielfältigen Investitionsmöglichkeiten auch den Anspruch an den Manager wider, eine vernünftige Balance zwischen des jeweiligen Anlageklassen zu finden, denn das Ziel bleibt unverändert: Eine ordentliche Rendite bei überschaubarem Risiko zu erzielen. Das Chance-/ Risikoprofil eines Mischfonds unterscheidet sich jedoch von Mischfonds zu Mischfonds:

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1. Es gibt defensive Mischfonds mit maximal 25 Prozent Risikoanlagen (zum Beispiel Aktien, Rohstoffe, Edelmetalle) und 75 Anleihen Anleihen/Immobilienfonds,
2. Ausgewogene Mischfonds mit einem Verhältnis der oben genannten Anlagen im Verhältnis 50 zu 50 und
3. Dynamische Mischfonds mit maximal 75 Prozent Risikoassets und mindestens 25 Anleihen

Unterschieden werden kann auch noch zwischen flexiblen und festen Mischfonds. Dabei sind die oben genannten Prozentzahlen bei einem festen Mischfonds fixiert, während der flexible Mischfonds sich durch aktives Umschichten klassifiziert.

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Ein Beispiel: Wenn ein ausgewogenes Verhältnis von 50/50 Aktien/Anleihen fixiert ist und die Aktienpositionen deutlich bessere Performance innerhalb eines Zeitraums erzielt haben, so dass das Verhältnis sich aufgrund der Kurssteigerungen auf 60/40 zugunsten der Aktien erhöht hat, wäre der Fondsmanager gezwungen, die Aktienposition wieder auf das feste Verhältnis 50/50 zu verringern. Ein anderes Beispiel wäre beispielsweise wenn nur die Anleihen unter Druck geraten sind, müsste der Fondsmanager in die schwächeren Kurse Anleihen kaufen und Aktien verkaufen, um das Verhältnis zu halten. Grundsätzlich kann es zwar für den Investor aus Risikoerwägungen interessant sein, sich auf feste Mischfonds zu fokussieren, aber die Flexibilität gewährt dem Fondsmanager einen besseren Spielraum, um auf besondere Situationen entsprechend reagieren zu können.

Das Konzept des Mischfonds oder auch modern Multi-Asset-Fonds genannt basiert auf den Grundgedanken der Vermögensdiversifikation und einer Vermögensverwaltung durch einen aktiven Manager. Anleihen sollen den Fonds stabilisieren und Aktien sollten zur Rendite beitragen.

Für Anleger, die sich eher in einer diversifizierten Vermögensanlage wohlfühlen, jedoch nicht das Vermögen für eine individuelle Vermögensverwaltung zur Verfügung haben, bietet der Mischfonds eine gute Alternative. Dabei darf er nicht außer Acht lassen, dass er neben dem Ausgabeaufschlag jährliche Kosten für die Verwaltung von 1,5 bis 2,5 Prozent zahlt, die jedoch dem im Fondspreis bereits berücksichtigt werden. Eine Mischfonds berechnen zusätzlich eine Performancegebühr, die sich an klar definierten Zielen orientiert.

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.v-bank.com.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.