Hedgefondsmanager John Paulson muss Steuern in Höhe von einer Milliarde US-Dollar zahlen
Hedgefondsmanager John Paulson muss eine Milliarde US-Dollar an den US-Fiskus abführen. Noch nie in der Geschichte der USA musste jemals eine Privatperson eine höhere Steuerzahlung leisten als er.
Am 17. April 2018 war es soweit, es endete eine Steuerregel, die es Hedgefonds-Managern erlaubte, Steuern auf Erträge zu verzögern. Aufgrund dieser Änderung des Steuerrechts fließen dem US-Fiskus nun viele Milliarden US-Dollar zu.
Einen traf es dabei besonders hart: John Paulson - einen Freund und Unterstützer von US-Präsident Donald Trump. Der Gründer und Chef der Finanzfirma Paulson & Company musste eine Milliarde Dollar Steuern nachzahlen.
Profiteur der Subprime-Krise
Die zugrundeliegenden Erträge wurden schon vor Jahren erwirtschaftet: John Paulson wurde reich, weil er Mitte des vergangenen Jahrzehnts den Einbruch am US-Immobilienmarkt und das Platzen zahlreicher Hypothekenfinanzierungen vorausgesehen hatte - und entsprechende Finanzwetten eingegangen war.
Als die Krise 2008 dann tatsächlich ausbrach, weil viele arme Amerikaner ihre Hypotheken-Schulden nicht mehr begleichen konnten, hat Paulson für seinen Fonds rund 15 Milliarden Dollar Gewinn eingestrichen - und rund 4 Milliarden für sich selbst. Nach Informationen des "Wall Street Journal" erhielt der 62-Jährige hierfür einen Rekord-Steuerbescheid über 1,5 Milliarden Dollar. Davon soll er rund 500 Millionen Dollar bereits Ende vergangenen Jahres an die Bundessteuerbehörde überwiesen haben.
Es folgten zahlreiche Misserfolge
Dem Krisenprofiteur dürfte es dabei nicht so problemlos gelungen sein, die fälligen Gelder zusammenzubekommen, wie es noch vor Jahren der Fall war. Denn der Hedgefondsmanager musste in den vergangenen Jahren mehrere Rückschläge einstecken: Sein wichtigster Fonds performte drei Jahre hintereinander sehr schlecht, er verlor mehrere gute Leute und seine Investoren zogen aus Unzufriedenheit bedeutende Summen ab. So schrumpfte das von seiner Fondsgesellschaft Paulson & Co. verwaltete Vermögen von 38 Milliarden Dollar auf inzwischen nur noch knapp 9 Milliarden Dollar.
Aufgrund dieser Misserfolge sah sich der Investmentprofi gezwungen gegenzusteuern: Er trennte sich von verschiedenen Investments und hat ein Kostensenkungsprogramm - darunter auch die Entlassung leitender Wertpapierhändler - gestartet.
Geldregen durch Steueränderung
Doch John Paulson ist natürlich nicht der einzige Hedgefonds-Manager, der eine beträchtlich Summe nachzahlen musste. Auch Steven Cohen, David Einhorn und Daniel Loeb sind von der Schließung des Steuerschlupflochs betroffen.
So erwartet das Committee on Taxation dieses Jahr aus der Steueränderung insgesamt zusätzliche 25 Milliarden Dollar - mindestens.
Redaktion finanzen.net
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