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SJB FondsEcho. Nordea 1 - Norwegian Kroner Reserve.

03.05.13 14:44 Uhr

SJB FondsEcho. Nordea 1 - Norwegian Kroner Reserve. | finanzen.net

Währungsstärke. Nordisch.

Mit seiner eigenen Währung und einer äußerst soliden Haushaltspolitik trotzt Norwegen der europäischen Finanz- und Schuldenkrise. Im vergangenen Jahr konnte das Land ein robustes Wirtschaftwachstum von 3,1 Prozent verzeichnen, für 2013 wird von Analysten mit einer moderaten Abschwächung der Wachstumsrate auf 2,5 Prozent kalkuliert. Die Arbeitslosenquote in Norwegen ist mit 3,5 Prozent äußerst niedrig, es herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Norwegen überzeugt Investoren besonders durch seine niedrige Staatsverschuldung: Die Schuldenquote in Prozent des BIP war über die letzten drei Jahre konstant rückläufig und wird für 2013 bei lediglich 27,4 Prozent erwartet. Durch die hohen laufenden Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft erwirtschaftet Norwegen einen laufenden Überschuss im Staatshaushalt, der in einem Fonds für zukünftige Generationen angelegt wird.

Die Suche nach Währungsalternativen zum kriselnden Euro hat in den letzten Jahren zu hohen Kapitalzuflüssen in die Norwegerkrone (NOK) geführt. Anleger können hier nicht nur ihr Bedürfnis nach verstärkter Sicherheit befriedigen, sondern auch an der fortgesetzten Aufwertung der norwegischen Krone zum Euro profitieren, die für attraktive Renditen sorgt. Ein Fonds, der eine Partizipation an der langfristigen Aufwärtsbewegung von Norwegens Währung ermöglicht, ist der Nordea 1 – Norwegian Kroner Reserve BP-NOK (WKN 987173, ISIN LU0078812822). Der Fonds ist auf kurzlaufende Schuldpapiere privater und öffentlich-rechtlicher Emittenten fokussiert, die auf norwegische Kronen lauten. Aktuell liegt der Schwerpunkt auf Unternehmensanleihen und Hypothekenpapieren mit einer Restlaufzeit zwischen 1,5 und zwei Jahren. Die Emittenten kommen aus Norwegen, in kleinerem Umfang auch aus anderen skandinavischen Ländern wie Schweden oder Finnland. Der Fonds ist seit dem 11. Juli 1997 am Markt und verfügt über ein Volumen von umgerechnet 626,6 Millionen Euro. FondsWährung ist die norwegische Krone, als Benchmark wird der NIBOR 3 Month – Total Return Index verwendet. Das Norwegian Fixed Income Team hat es über die letzten fünf Jahre geschafft, diese Benchmark zu schlagen: Einer Performance von +19,25 Prozent des Fonds steht eine Wertentwicklung von +16,67 Prozent des Vergleichsindex gegenüber – gerechnet in der Basiswährung NOK. Wie sieht die Anlagestrategie des Fonds im Detail aus?

FondsStrategie. Kurzläufer. Präferiert.

Der Nordea 1 – Norwegian Kroner Reserve strebt danach, für seine Anleger bei nur geringen kurzfristigen Marktschwankungen eine stabile Rendite zu erwirtschaften. Dazu investiert er sein FondsVermögen in fest oder variabel verzinsliche Unternehmensanleihen und Hypothekenpapiere mit einer kurzen Restlaufzeit, welche in Norwegerkronen (NOK) emittiert wurden. Die Schuldverschreibungen müssen zur amtlichen Notierung an der Wertpapierbörse Oslo zugelassen sein oder an einem anderen gesetzlich geregelten Markt innerhalb der OECD-Länder gehandelt werden. Die Duration der im Fonds enthaltenen Anleihen ist mit 0,16 recht niedrig. Damit ist der Fonds einem nur geringen Zinsänderungsrisiko ausgesetzt; aktuell liegt Norwegens Leitzins bei 1,50 Prozent und damit einen vollen Prozentpunkt über dem EU-Zinsniveau. Das FondsManagerTeam des Nordea-Fonds betreibt ein aktives Portfoliomanagement. Aktuell setzt sich das FondsVermögen aus 96 verschiedenen Einzeltiteln zusammen. Das durchschnittliche Rating der im Fonds enthaltenen Titel liegt bei „A+“. Per Ende März beträgt die durchschnittliche Laufzeit der vom Fonds gehaltenen Anleihen 1,98 Jahre, die Jahresrendite liegt im Schnitt bei 3,02 Prozent.

FondsPortfolio. Unternehmensanleihen. Dominant.

In der Ländergewichtung des Nordea 1 – Norwegian Kroner Reserve liegt wenig überraschend Norwegen mit einem Anteil von 91,24 Prozent des FondsPortfolios vorn. Weitere 5,12 Prozent des FondsVolumens sind in Schweden investiert. Auch bei den einzelnen Sektoren, in die der Nordea-Fonds investiert, ist ein klarer Schwerpunkt erkennbar. 93,19 Prozent des FondsVermögens sind in Unternehmensanleihen angelegt, Hypothekenanleihen haben mit einem Anteil von 3,17 Prozent lediglich den Status einer Beimischung. Hinzu kommen Barmittel in Höhe von 3,64 Prozent. Unter den zehn größten Einzelpositionen des Fonds dominieren Unternehmensanleihen der großen nordischen Banken Nordea, DNB und Sparebanken. Darüber hinaus finden sich diverse Schuldpapiere norwegischer Hypothekenbanken und Bausparkassen im Portfolio. Der einzige Titel unter den Top-10, der nicht aus Norwegen stammt, ist eine variabel verzinste Hypothekenanleihe der schwedischen Stadshypotek.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Gering.

In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den Nordea 1 – Norwegian Kroner Reserve dem REX P für 1-jährige Laufzeiten als Vergleichsmaßstab gegenübergestellt. Der Korrelationsgrad zu der Benchmark für kurzlaufende deutsche Staatsanleihen ist insgesamt nur gering ausgeprägt. Für ein Jahr liegt er bei 0,26, über drei Jahre fällt die Korrelation mit 0,18 noch moderater aus. Dies liegt daran, dass der Nordea-Fonds einen Großteil seiner positiven Wertentwicklung in Euro der Währungsaufwertung der Norwegerkrone verdankt. Die durchaus unabhängige Kursentwicklung von Fonds und Referenzindex wird durch den Blick auf die Kennzahl R² bestätigt. Diese liegt für ein Jahr bei 0,07, über drei Jahre nimmt sie mit 0,03 einen nochmals geringeren Wert an. Die Zahlen zeigen: Nicht nur unter Renditegesichtspunkten, sondern auch mit Blick auf die Risikostreuung und Diversifikation innerhalb des Depots ist ein Investment in den Fonds für norwegische Kurzläufer eine gute Wahl. Mit welcher Volatilitätsstruktur kann das Nordea-Produkt aufwarten?

FondsRisiko. Volatilität. Moderat.

Der Nordea 1 – Norwegian Kroner Reserve weist für ein Jahr eine Volatilität von 3,97 Prozent auf, die sich im Dreijahreszeitraum auf 4,81 Prozent erhöht. Eine moderate Schwankungsneigung für einen Fonds in Fremdwährung, die jedoch von der Volatilität des REX P 1-jährige noch unterboten wird. Dieser hat über zwölf Monate eine mittlere Schwankungsintensität von 0,42 Prozent, über drei Jahre eine annualisierte Volatilität von 0,66 Prozent aufzuweisen. Die Zahlen verdeutlichen: Für den aktuellen Renditevorsprung der Norwegerkrone müssen Anleger auch eine – wenngleich insgesamt vertretbare – Erhöhung der Schwankungsbreite akzeptieren. Wie wirkt sich dies auf die Beta-Werte des Nordea-Fonds aus?

Über drei Jahre liegt das Beta des Nordea-Fonds bei -1,33, für ein Jahr weist die Risikokennziffer, die die Schwankungsintensität der Renditen von Fonds und Index vergleicht, einen Wert von -2,64 auf. Die aktuell negativen Beta-Werte signalisieren, dass sich Fonds und Vergleichsindex zuletzt gegenläufig entwickelten. Hierfür sorgte eine Zwischenkorrektur in der Aufwärtsbewegung der Norwegerkrone zum Euro. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte zeigt, dass Anleger gemessen an der SJB-Benchmark REX P 1-jährige überdurchschnittliche Kursschwankungen des Fonds hinnehmen mussten. Das positive Beta erreicht Werte bis 2,19 und liegt damit über dem Marktrisikofixwert von 1,00. In den Zeiten der gegenläufigen Kursentwicklung werden negative Beta-Werte zwischen -8,72 und -0,07 erreicht. Trotz der absolut gesehen moderaten Schwankungsneigung des norwegischen Anleihenfonds ist im Vergleich zum Referenzindex eine tendenziell gesteigerte Risikoneigung zu konstatieren. Sorgt diese für eine entsprechende Mehrrendite?

FondsRendite. Alpha. Positiv.

Per 25. April 2013 hat der Nordea 1 – Norwegian Kroner Reserve BP-NOK über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +12,91 Prozent in Euro erzielt. Dies entspricht einer Rendite von +4,13 Prozent p.a. – für einen Fonds mit kurzlaufenden Rentenpapieren ein ausgezeichneter Wert. Dies zeigt sich auch daran, dass die Wertentwicklung des REX P 1-jährige deutlich übertroffen wird. Der SJB-Referenzindex hat über drei Jahre eine Gesamtrendite von +2,43 Prozent zu verzeichnen, was einem jährlichen Plus von +0,80 Prozent in Euro entspricht. In der kurzfristigen Betrachtung fällt die Rendite des Nordea-Fonds gleichfalls erheblich besser aus. Über ein Jahr hat das in Norwegerkronen investierte Produkt +1,63 Prozent an Wert gewonnen, während 1-jährige deutsche Staatsanleihen lediglich mit einem Plus von +0,21 Prozent aufwarten konnten (jeweils in Euro). Ein ganz erheblicher Performancevorsprung zugunsten des Fonds! Die attraktive Mehrrendite, die der Fonds gegenüber der SJB-Benchmark erwirtschaftet, manifestiert sich auch in dem positiven Alpha. Für ein Jahr liegt die Kennzahl bei 0,19, auf Dreijahressicht kann sie sich weiter auf 0,44 verbessern. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich zeigt sich, dass der Nordea-Fonds mit seinem Schwerpunkt auf norwegische Kurzläufer mit absoluter Regelmäßigkeit einen Renditevorsprung zur gewählten Benchmark erreichen konnte. In allen der letzten 36 Einjahreszeiträume nahm das Alpha positive Werte bis 2,51 in der Spitze an, selbst das niedrigste Alpha liegt mit 0,19 klar im grünen Bereich. Die Alpha-Analyse beweist: Der Nordea-Fonds bietet ein überzeugendes Chance-Risiko-Verhältnis; ganz so, wie es auch die Information Ratio von 0,51 über drei Jahre beweist.

SJB Fazit. Nordea 1 – Norwegian Kroner Reserve.

Um die Währungsdiversifikation zu verbessern und vom langfristigen Aufwärtspotenzial der Norwegerkrone zu profitieren, bietet sich für stabilitätsorientierte Anleger die Aufnahme des Nordea 1 – Norwegian Kroner Reserve ins Depot an. Der auf Kurzläufer fokussierte norwegische Anleihenfonds bietet ein Performanceplus zum Euro-Rentenmarkt ohne nennenswerte Risikoerhöhung und ist damit nicht nur für euroskeptische Investoren interessant. Sowohl unter Sicherheits- wie unter Renditeaspekten eine gute Entscheidung!

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem „fairen Wert“ gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines „risikolosen“ Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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