SJB FondsEcho. FT Emerging Arabia. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5.
Arabien. Attraktiv.
Investieren im arabischen Raum, den Golf-Staaten und Nordafrika ist eher ein Thema für Exoten. Trotzdem sind die Investitionsmöglichkeiten und -chancen dort riesig. Die Dominanz des Ölsektors wirkte sich zuletzt sehr positiv aus, da der Rohölpreis nach der Atomkatastrophe in Japan immer weiter anstieg. Als Belastungsfaktor erwies sich hingegen die noch nicht vollständig gelöste Schuldenkrise in Dubai. Bei der Auswahl der richtigen Märkte und Titel hilft dem Anleger ein Fonds wie der FT Emerging Arabia (ISIN: LU0317905148). Der am 17. September 2009 von Frankfurt Trust aufgelegte Investmentfonds legt seine Gelder zu mindestens 75 Prozent in den Staaten des Golf-Kooperationsrates (GCC) an. Dazu gehören Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Qatar, Kuwait, Oman und Bahrain. Durch einzelne Positionen aus Ländern des Nahen Ostens sowie Nordafrikas wird das Portfolio abgerundet. Als Anlageziele sind hier Ägypten oder Marokko, Jordanien und der Libanon zu nennen. Der Fonds notiert in Euro und sichert seine Währungsrisiken fast vollständig ab.
Der FT Emerging Arabia, der per Ende April 2011 ein Volumen von 49,1 Millionen EUR aufweist, wird von FondsManager David P. Sanders gemanagt. Als zusätzlicher Berater vor Ort fungiert die Invest AD, die ehemalige Abu Dhabi Investment Company. Hier handelt es sich um ein Unternehmen mit exzellenter Kapitalmarktexpertise in der Golf-Region. Als Vergleichsindex des Fonds wurde eine Kombination aus 75 Prozent MSCI Arabian Markets ex Saudi Arabia gewählt, der um den Tadawul All-Share Index der Börse in Riad in 25-prozentiger Gewichtung ergänzt ist. Im vergangenen Jahr 2010 konnte der Fonds mit +18,80 Prozent eine überzeugende Rendite erzielen, der kombinierte Index entwickelte sich mit +26,60 Prozent noch etwas besser. 2011 verzeichnet der FT Emerging Arabia bislang ein Ergebnis von -5,20 Prozent, zwei Prozentpunkte weniger als sein Vergleichsindex.
FondsStrategie. Saudi-Arabien. Präferiert.
FondsManager David P. Sanders konzentriert sich auf eine professionelle Einzeltitelauswahl und hält im Schnitt etwa 45 Einzelwerte im Portfolio. Dabei greift er auf das fundierte Research seiner Partner vor Ort zurück. Die Gewichtung der einzelnen Länder und Sektoren ist nicht festgelegt und variiert je nach Markteinschätzung stark. So machte die aktuell größte Länderposition Saudi-Arabien, die per Ende April 25,6 Prozent des Portfolios abdeckt, zum Jahresende 2010 ganze 7,1 Prozent des FondsVolumens aus. Aktuell sieht Sanders aber besonders gute Aussichten für saudi-arabische Aktien, besonders aus dem petrochemischen Sektor. Getrieben von höheren Umsätzen und den global steigenden Rohstoffpreisen erwartet er kräftige Kursgewinne dieser Titel und hat deshalb das Land zum Spitzenreiter seiner Länderallokation erkoren. An zweiter Stelle im Länderranking folgt Kuwait mit 21,0 Prozent, ein Markt, der sich zuletzt sehr gut entwickelte. Hier sind es vor allem seine positive Einschätzung der Bankentitel sowie die soliden Ergebnisse von Mid-Cap-Aktien, die Sanders anziehen. In den Vereinigten Arabischen Emiraten und Qatar, wo 13,5 bzw. 13,8 Prozent des FondsVolumens angelegt sind, sorgt aktuell die Hoffnung auf eine Aufnahme in den MSCI Emerging Markets-Index für Kursgewinne. Für Qatar wird zudem durch die Ausrichtung der Fußballweltmeisterschaft 2022 ein zweistelliger Wachstumsschub erwartet. Abgerundet wird die aktuelle Länderallokation durch Positionen in Ägypten (11,0 Prozent Portfolioanteil) und Oman (3,9 Prozent). Sonstige Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens sowie die Cashquote machen gemeinsam 11,2 Prozent des FondsVolumens aus, hier sind beispielhaft die Positionen in Marokko oder Jordanien zu nennen.
FondsPortfolio. Banken. Gefragt.
Bei der Branchenallokation legt der FT Emerging Arabia mit seinem FondsManager David P. Sanders den Schwerpunkt auf Banken und Finanzinstitute. Dieser in der Region traditionell sehr starke Sektor macht aktuell 23,0 Prozent des FondsVolumens aus. Nachdem in der jüngeren Vergangenheit das langsame Kreditwachstum den Bankensektor belastete, sieht Sanders angesichts der guten Quartalsergebnisse und einer sich verbessernden Kreditqualität hier nun wieder Chancen. Auch deshalb ist die National Bank of Kuwait mit 3,7 Prozent des FondsVolumens derzeit sein größtes Einzelengagement innerhalb des Fonds. Mit 3,0 Prozent ist dieser auch bei der Qatar National Bank stark engagiert. Kursfantasie macht Sanders ebenfalls im Telekommunikationsbereich aus, wo 17,4 Prozent des FondsVolumens investiert sind. Größte Einzelholdings sind hier die NTL Mobile Tek aus Kuwait mit 3,2 Prozent sowie Qatar Telecom (3,1 Prozent). Die stark steigende Binnennachfrage im arabischen und nordafrikanischen Raum schlägt sich in der 12,2-prozentigen Gewichtung von Unternehmen der Konsumgüterindustrie im Fonds nieder. Industriewerte haben einen Anteil von 8,7 Prozent innerhalb des Portfolios. Hier setzt Sanders auf Titel, die an Großprojekten wie der Schaffung eines Schienennetzes, dem Bau neuer Flughäfen oder der Errichtung des neuen Tiefseehafens beteiligt sind. Immobilienwerte wie Emaar Properties aus den Vereinigten Arabischen Emiraten machen 8,1 Prozent des FondsPortfolios aus, Energietitel sind mit 6,9 Prozent gewichtet. Auf dem Hintergrund positiver Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum und wegen der deutlichen Kostenvorteile saudischer Ölunternehmen besitzt Sanders eine klar positive Einschätzung dieses Sektors.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Gegeben.
In unserer unabhängigen FondsAnalyse wird dem FT Emerging Arabia als Vergleichsindex eine Kombination von 75% MSCI Arabian Markets ex Saudi Arabia und 25% Tadawul All-Share Index (TASI) gegenübergestellt, also die vom FondsManagement selbst genutzte Benchmark. Die Korrelation zwischen Fonds und Vergleichsindex liegt für ein Jahr bei 0,83, über drei Jahre fällt sie mit 0,82 fast identisch aus. Damit ist die Gleichläufigkeit von Fonds und Index nicht besonders hoch.
Der Blick auf die Kennzahl R² zeigt ebenfalls, dass relevante Abweichungen vom Vergleichsindex bestehen. Für ein Jahr liegt die Kennzahl bei 0,68, für drei Jahre beträgt der Wert 0,67. Damit haben sich kurzfristig 32 Prozent der Wertentwicklung des Fonds indexunabhängig vollzogen, mittelfristig ist es ein Prozent mehr. Gut zwei Drittel der Kursbewegungen des FT Emerging Arabia gehen also auf Schwankungen der zugrundeliegenden Aktienindizes zurück und werden nicht durch die Investmententscheidungen des FondsManagements verursacht.
Die Spurabweichung („Tracking Error“) des Fonds vom Index liegt für ein Jahr bei 9,20 Prozent und bestätigt damit das Bild, dass die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds durchaus von denen des Index abweichen. Auf drei Jahre liegt die Spurabweichung mit 15,61 Prozent nochmals deutlich höher und zeigt für die mittlere Vergangenheit eine stärker ausgeprägte Unabhängigkeit des FondsManagements vom Markt an.
FondsRisiko. Beta. Erfreulich.
Auf Jahressicht gelingt es dem FT Emerging Arabia, mit seiner Volatilität diejenige des kombinierten Vergleichsindex zu unterschreiten. Für ein Jahr liegt die Schwankungsbreite des Fonds bei 18,95 Prozent, die der Benchmark hingegen bei 20,84 Prozent. Über den Dreijahreszeitraum, in welchem die Performance-Abweichung des Fonds vom Index deutlicher war, kehrt sich das Szenario hingegen um: Einer Volatilität der Indexkombination von 24,54 Prozent p.a. steht eine Schwankungsintensität von 27,61 Prozent p.a. des Arabienfonds gegenüber. Die Risikokennziffer Beta, die die Schwankungsintensität von Fonds und Index vergleicht, liegt in der Konsequenz bei 0,95 für drei Jahre. Mit Blick auf ein Jahr stellt sich die Kennziffer mit 0,80 noch günstiger aus FondsSicht dar. In diesem Zeitraum wurde nicht nur eine geringere Volatilität verzeichnet, sondern es gelang dem Management auch auf Performanceseite, die Benchmark zu übertreffen. Das Resultat des Risikovergleichs zwischen Fonds und Index fällt damit kurzfristig zugunsten des FT Emerging Arabia aus, mittelfristig ist das Szenario als neutral zu bezeichnen. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über die letzten drei Jahre schwankt das Beta in einer Bandbreite zwischen 0,50 und 1,14. Da sich hier 25 der 36 Einzelwerte unter 1 bewegen und somit auf eine unter Marktniveau liegende Schwankung hinweisen, spricht das Ergebnis insgesamt für den Fonds.
FondsRendite. Alpha. Emporgearbeitet.
Per 06. Juni 2011 hat der FT Emerging Arabia über drei Jahre eine negative Wertentwicklung von -47,95 Prozent zu verzeichnen. Dies entspricht einem Wert von -19,56 Prozent p.a. Die als Benchmark dienende Indexkombination aus 75% MSCI Arabian Markets ex Saudi Arabia und 25% Tadawul All-Share bringt es auf eine Gesamtrendite von -36,87 Prozent oder -14,21 Prozent p.a. Hier zeigt sich in aller Deutlichkeit, dass die im Umfeld der Lehman-Finanzkrise ausgelösten Kursrückgänge im arabischen Raum noch nicht wieder ausgeglichen sind – ein Umstand, der bei antizyklischer Betrachtungsweise als Chance erscheint. Über ein Jahr zeigt der Fonds die Qualität seiner Titelauswahl. In den letzten zwölf Monaten konnte der FT Emerging Arabia eine positive Rendite von +4,21 Prozent erwirtschaften, während der Vergleichsindex mit einer Performance von -7,92 Prozent enttäuschte. Kurzfristig vermag der Fonds somit die Wertentwicklung der Benchmark klar zu übertreffen. Der Renditevorsprung des Fonds zum Index drückt sich konsequenterweise in einem positiven Alpha von 0,98 auf Jahressicht aus. Über drei Jahre rutscht die Kennzahl hingegen mit -0,51 ins Minus. Die Betrachtung des Alpha im rollierenden Zwölfmonatsvergleich zeigt, wie sich die Kennziffer allmählich aus dem negativen Bereich herausbewegt hat, um zuletzt Werte klar über Null anzunehmen. Ausgehend von einem Alpha bei -0,48 im Juni 2010 hat sich der Fonds über Werte von 0,03 (November 2010) bis auf den aktuellen Stand von 0,98 emporgearbeitet. Eine Tendenz, die für die zukünftige Entwicklung des Fonds positiv stimmt.
SJB Fazit.
Prägt sich die kurzfristige Mehrrendite des FT Emerging Arabia zum Vergleichsindex auch längerfristig aus, werden Investoren noch viel Freude an diesem Fonds haben. Die Aktien in der wachstums- und finanzstarken arabischen Region sind derzeit attraktiv bewertet, womit sich für Investoren eine günstige Einstiegsgelegenheit bietet. Eine märchenhafte Depotbeimischung. Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.
Beta
Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.
Dividendenrendite
Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.
Information Ratio
Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.
Korrelation
Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.
R²
Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.
Sharpe Ratio
Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.
Tracking Error
Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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