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SJB FondsEcho. DWS Invest Global Agribusiness. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5

14.10.11 09:52 Uhr

SJB FondsEcho. DWS Invest Global Agribusiness. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5 | finanzen.net

Nahrungsmittel. Begehrt.

Werte in diesem Artikel

Weltweit ist eine stark steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln festzustellen, die durch den Aufstieg der Schwellenländer zusätzlich angeheizt wird. In Asien oder Lateinamerika entsteht vermehrt eine konsumfreudige Mittelschicht, die sich auch in ihren Ernährungsgewohnheiten und -vorlieben an den Industrieländern orientiert. Auch deshalb hat sich die Agrarwirtschaft auf globaler Ebene zu einem dynamischen Wachstumsmarkt entwickelt. Eine wachsende Weltbevölkerung will in den kommenden Jahrzehnten mit ausreichend Nahrung versorgt werden. Berechnungen der Vereinten Nationen gehen von einem Anstieg der Weltbevölkerung auf mehr als 9 Milliarden aus. Zugleich ist aber die Anbaufläche pro Kopf rückläufig, weshalb neue Technologien und Verfahren entwickelt werden müssen. Für Investoren ergeben sich durch die steigende Nachfrage nach Lebensmitteln interessante Anlagemöglichkeiten im Bereich der Agrarindustrie. Im Fokus stehen hier alle Firmen, die entlang der Nahrungsmittel-Wertschöpfungskette gut positioniert sind. Auch wenn kurzfristige Schwankungen einzukalkulieren sind, sind die mittel- und langfristigen Erfolgsaussichten eines Investments in Agrartitel als sehr gut zu bezeichnen.

Der DWS Invest Global Agribusiness (WKN DWS0BX, ISIN LU0273164847) engagiert sich weltweit in allen wichtigen Bereichen der Agrarwirtschaft und investiert in entsprechend spezialisierte Unternehmen. Hier finden sich Saatguthersteller, Düngemittelproduzenten sowie Lebensmitteleinzelhändler. Die Titelauswahl erfolgt auf der Grundlage fundamentaler Unternehmensdaten, wobei das FondsManagement aber auch übergreifende Entwicklungen im Bereich der Nahrungsmittelproduktion und -versorgung im Blick behält. Oliver Kratz und Ralf Oberbannscheidt verwalten den Fonds, der aktuell ein Volumen von umgerechnet 1,06 Milliarden Euro aufweist, gemeinsam von New York aus. Fondswährung ist der US-Dollar, die Gesellschaft bietet aber auch in Euro notierte Anteile an. Seit seiner Auflegung am 20. November 2006 hat der DWS Global Invest Agribusiness eine Wertentwicklung von +12,1 Prozent in Euro aufzuweisen, im Gesamtjahr 2010 kam der Fonds, der sich keiner Benchmark verpflichtet fühlt, auf eine Rendite von +5,6 Prozent. Welche Strategie verfolgen die beiden FondsManager in der Auswahl der aussichtsreichsten Agrartitel?

FondsStrategie. Einzelanalyse. Zentral.

Der DWS Invest Global Agribusiness investiert weltweit in Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit überwiegend im Bereich der Agrarindustrie haben oder von dieser profitieren. Ziel der Anlagepolitik ist die Erwirtschaftung eines nachhaltigen Wertzuwachses. Zu diesem Zweck erwirbt der Fonds internationale Aktien von Firmen, die im Anbau, der Ernte, Herstellung, Verarbeitung und im Vertrieb von Agrarprodukten tätig sind. Darunter finden sich Düngemittelhersteller, Produzenten von landwirtschaftlichen Maschinen und Anlagen, Viehzuchtunternehmen, Saatguthersteller und Lebensmittelkonzerne. Die Auswahl der einzelnen Investments wird von den beiden FondsManagern Oliver Kratz und Ralf Oberbannscheidt getroffen, die sich bei ihrem Selektionsprozess an keinerlei vorgegebene Länder- oder Branchenstruktur halten müssen. Als Anlageuniversum des DWS Invest Global Agribusiness dienen rund 600 internationale Unternehmen aus der gesamten Wertschöpfungskette der Nahrungsmittelproduktion. Zur Einzeltitelauswahl filtern Kratz und Oberbannscheidt die Aktien des Anlageuniversums nach Bewertungs- und Profitabilitätskennzahlen. Anschließend werden die Unternehmen einer gründlichen Fundamentalanalyse unterzogen: Für die beiden FondsManager stehen dabei vor allem solide Bilanzen, nachhaltige Unternehmensergebnisse, die Wachstumsperspektiven sowie die Qualität des Managements im Fokus. Ihren Anlagehorizont beschreiben die beiden FondsManager als langfristig. Beim Kauf neuer Titel werden von ihnen Zielkurse für einen Zeithorizont von drei bis fünf Jahren festgelegt. Am Ende des Auswahl- und Analyseprozesses strebt der Fonds ein Portfolio von 90 bis 130 Werten an; aktuell liegt die Anzahl der gehaltenen Aktien mit 87 leicht darunter.

FondsPortfolio. US-Titel. Führend.

Bei der Länderallokation sind die USA mit 42,2 Prozent Portfolioanteil klarer Spitzenreiter. Den zweiten Platz belegt mit deutlichem Abstand die Schweiz, wo 6,9 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Die drittgrößte Länderposition wird in Kanada gehalten, das 5,9 Prozent in der Ländergewichtung ausmacht. Ähnlich stark sind Aktien aus Brasilien (5,4 Prozent), Norwegen (5,1 Prozent) sowie Australien und den Niederlanden (jeweils 4,7 Prozent) gewichtet. Titel aus Deutschland sind mit 3,6 Prozent relativ gering im Portfolio vertreten, weitere europäische Länder wie Großbritannien (2,7 Prozent) sowie Spanien und Frankreich mit jeweils 1,8 Prozent runden die Zusammenstellung ab. Die Dominanz der US-Werte im Portfolio des Agrarfonds ist unübersehbar, europäische Titel, die relativ breit über einzelne Länder gestreut sind, bilden einen weiteren Schwerpunkt. Welche Branchen innerhalb der Agrarindustrie werden vom FondsManagement bevorzugt?

Das Portfolio des DWS Invest Global Agribusiness wird von Firmen aus dem Bereich der Düngemittelproduktion und Agrochemie dominiert, die mit 35,1 Prozent den Löwenanteil der Branchenallokation bilden. 28,3 Prozent der FondsBestände nehmen Hersteller von Agrarprodukten ein, Nahrungsmittel- und Fleischproduzenten stellen 11,6 Prozent des Portfolios. Etwas schwächer ist der Lebensmitteleinzelhandel mit 9,7 Prozent gewichtet. Vergleichsweise geringe Bestände halten Kratz und Oberbannscheidt bei Landmaschinenherstellern (2,5 Prozent), Seehäfen (1,7 Prozent), im Bereich der Biowissenschaften (1,4 Prozent) und bei Brauereien (1,3 Prozent).

Was heißt das für die Einzeltitelauswahl? Hier sind auf den ersten drei Plätzen der Top 10 ausschließlich US-amerikanische Düngemittel- und Agrochemiefirmen zu finden. Mit 6,8 Prozent Portfolioanteil ist Mosaic Co. die größte Einzelposition des Fonds, CF Industries Holdings liegen mit 6,6 Prozent auf dem zweiten Platz. 5,9 Prozent des FondsVolumens sind bei dem umstrittenen Saatguthersteller Monsanto investiert. Hersteller von Agrarprodukten wie Bunge Ltd. (Pflanzenöle, Soja), Archer Daniels Midland Co. (Getreide- und Ölsaatenverarbeitung) sowie Viterra Inc. (Futtermittel) liegen auf den mittleren Plätzen. Weitere Düngemittel- und Agrochemietitel sowie die US-Supermarktkette Safeway runden das Portfolio ab.

FondsVergleichsindex. Individualität. Ausgelebt.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse wird der DWS Invest Global Agribusiness dem SGI Global Agriculture Index gegenübergestellt, der die Kursentwicklung internationaler Agrarunternehmen zusammenfasst. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt, dass diese Wahl zutreffend ist. Über ein Jahr liegt die Korrelation mit 0,84 auf einem signifikanten Niveau, für drei Jahre fällt sie mit 0,77 etwas geringer aus. Der Blick auf die Kennzahl R² belegt die Tendenz des FondsManagements zu einer individuellen Anlageentscheidung. R² liegt für drei Jahre bei 0,59, über ein Jahr nimmt die Kennziffer einen Wert von 0,71 an. Damit haben sich mittelfristig 41 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 29 Prozent. Der sich hier offenbarende Grad an Unabhängigkeit liegt mit der Anlagephilosophie des Fonds auf einer Linie, bei seinen Investmententscheidungen keine Benchmark zu nutzen und sich ganz auf die Einzeltitelauswahl zu konzentrieren. Dies demonstriert auch der Tracking Error. Über drei Jahre liegt die Spurabweichung des Fonds vom Vergleichsindex bei hohen 17,65 Prozent, auf Jahressicht bei 9,71 Prozent. Wie wirkt sich die Eigenständigkeit bei der Titelselektion auf die Volatilität des DWS-Fonds aus?

ondsRisiko. Volatilität. Kontrolliert.

Der DWS Invest Global Agribusiness weist für ein Jahr eine Volatilität von 17,74 Prozent auf, die merklich unterhalb der 23,19 Prozent liegt, die der SGI Global Agriculture Index zu verzeichnen hat. Auch über drei Jahre gelingt es dem FondsManagement, mit seinen Schwankungen unterhalb derjenigen des Vergleichsindex zu bleiben: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 27,94 Prozent, wohingegen die Benchmark eine Schwankungsbreite von 28,41 Prozent aufzuweisen hat. Die durchweg günstigere Volatilitätsstruktur des DWS-Fonds ist umso bemerkenswerter, als dass dieser eine stark individualisierte Titelauswahl verfolgt, wie wir zuvor gesehen haben.

Die überzeugende Risikostruktur des Fonds zeigt sich auch an dem klar unter Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 0,78 über drei Jahre. Für ein Jahr nimmt das Beta einen Wert von 0,70 an, was auf eine um 30 Prozent geringere Schwankungsneigung des Fonds verweist. Die Risikokennziffer überschreitet auch im rollierenden Zwölfmonatsvergleich niemals den Marktrisikofixwert von 1,00 und bewegt sich in den letzten 36 betrachteten Einzelzeiträumen zwischen 0,50 und 0,97. Als Ergebnis der Beta-Analyse ist somit eine durchweg geringere Schwankungsanfälligkeit und ein deutlich günstigeres Risikoprofil des Fonds im Vergleich zum Referenzindex festzuhalten. Wie sieht es auf dieser Basis mit der Renditeleistung des DWS-Agrarfonds aus?

FondsRendite. Alpha. Erfreulich.

Per 07. Oktober 2011 hat der DWS Invest Global Agribusiness über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +43,38 Prozent in Euro aufzuweisen – eine überzeugende Renditeleistung für einen so stark spezialisierten Branchenfonds. Aufs Jahr gerechnet entspricht dies einem durchschnittlichen Renditeplus von +12,76 Prozent. Besser schneidet der Vergleichsindex SGI Global Agriculture ab: dieser kann eine Wertsteigerung von +65,86 Prozent für drei Jahre bzw. +18,37 Prozent p.a. verbuchen. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung schmelzen die Renditen ab, da nun der jüngste Kursrutsch am globalen Aktienmarkt voll durchschlägt: der DWS-Agrarfonds erreicht in den letzten zwölf Monaten eine Rendite von -3,97 Prozent, der SGI Global Agriculture Index rettet sich mit einem kleinen Plus von +2,64 Prozent ins Ziel.

Die Konsequenz dieser Performanceergebnisse ist ein leicht negatives Alpha, das über drei Jahre bei -0,04 liegt. Auf Jahressicht rutscht die Kennzahl mit -0,51 deutlicher ins Minus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird jedoch deutlich, dass der Fonds durch diese Alphawerte nur unzutreffend beschrieben wird. Denn in den analysierten Einjahresperioden dominieren positive Werte beim Alpha, das in 24 der letzten 36 Zeiträume einen positiven Wert bis 2,79 in der Spitze erreichen konnte. Von Oktober 2009 bis Juli 2011 gelang es dem DWS-Fonds zudem, ununterbrochen ein positives Alpha und damit eine Mehrrendite im Vergleich zur Benchmark aufzuweisen. Angesichts der günstigeren Volatilitätsstruktur ergibt sich damit für den DWS-Agrarfonds ein sehr attraktives Rendite-Risiko-Verhältnis.

SJB Fazit. DWS Invest Global Agribusiness.

Die Agrarwirtschaft wird langfristig ein dynamischer Wachstumsmarkt bleiben, da der globalen Herausforderung der Ernährung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung nur mit Hilfe neuer Technologien zu begegnen ist. Der DWS Invest Global Agribusiness wählt kenntnisreich die führenden Unternehmen der Agrarindustrie aus, um Investoren mit Weitblick ein profitables Engagement zu ermöglichen. Eine renditeträchtige Depotbeimischung!

DWS. Hintergründig.

Die DWS wurde 1956 gegründet. Fonds in Deutschland: 923. Verwaltetes Vermögen in Deutschland: 149,3 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn macht die DWS keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 2.000. Geschäftsführer Wolfgang Matis, Holger Naumann und Dr. Asoka Wöhrmann. Stand: 31.05.2011. SJB Abfrage: 14.10.2011. Internet: www.dws.de

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.

Beta

Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.

Dividendenrendite

Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.

Information Ratio

Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.

Korrelation

Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.

Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.

Sharpe Ratio

Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.

Tracking Error

Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.