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SJB FondsEcho. Carlson Fund Scandinavia. MiFid-Risikoklasse nach MFX: 5

07.10.11 10:17 Uhr

SJB FondsEcho. Carlson Fund Scandinavia. MiFid-Risikoklasse nach MFX: 5 | finanzen.net

Zufluchtsort. Gesucht.

In Anbetracht der weiter eskalierenden Schulden- und Bankenkrise in der Eurozone sind Investoren mehr denn je auf der Suche nach einem Zufluchtsort für ihr Kapital und blicken dabei verstärkt gen Norden. So erreichte die Schwedenkrone jüngst ein Dreimonatshoch zum Euro, während die aufgrund ihrer Rohstoffaffinität noch stärker gefragte Norwegerkrone sogar ein Achtjahreshoch zur europäischen Einheitswährung verzeichnen konnte. Die Tendenz beider Währungen dürfte weiter nach oben zeigen, zumal die EU-Schuldenproblematik alles andere als ausgestanden ist. Aber es ist nicht nur die Währungsseite, die Anleger zu Investments in den skandinavischen Ländern animiert. Schon seit vielen Jahren stellt sich die Wirtschaft in den nordischen Staaten deutlich robuster dar als in vielen Ländern der Eurozone. Die norwegische Wirtschaft profitiert vom hohen Ölpreis, während die schwedische oder finnische Ökonomie von relativ flexiblen, sehr innovationsfreudigen Unternehmen gekennzeichnet ist. Die Kreditwürdigkeit von Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland wird von Ratingagenturen durchweg mit der Bestnote „AAA“ bewertet, die Länder weisen solide Staatsfinanzen auf und liegen mit ihrer Verschuldungsquote deutlich unterhalb der Werte innerhalb der Eurozone.

Der von der norwegischen Finanzgruppe DnB NOR aufgelegte Carlson Fund Scandinavia (WKN 987767, ISIN LU0083425479) investiert in Aktien der nordischen Region (Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland) und strebt für seine Anleger einen langfristigen Kapitalzuwachs an. Als Benchmark nutzt der 72,0 Millionen Euro schwere Skandinavien-Fonds den VINX Capped SEK Index, an dessen Zusammenstellung er aber nicht streng gebunden ist. Vielmehr kann die Länder- und Sektorengewichtung je nach Marktlage variieren. Der am 7. Januar 1998 aufgelegte Fonds notiert in Euro und wird von den FondsManagern Karl Høgtun und Kjell M. Hjørnevik gemeinsam verwaltet. Der Carlson Fund Scandinavia ist 2008 und 2009 mit dem Morningstar Award für den besten nordischen Aktienfonds ausgezeichnet worden. Die Renditekennzahlen können sich in Anbetracht der aktuellen Marktturbulenzen sehen lassen. Über fünf Jahre verzeichnet der Fonds eine Wertentwicklung von +2,5 Prozent, während die Benchmark nur mit -0,5 Prozent aufwarten kann. Im Gesamtjahr 2010 erwirtschaftete der Fonds ein kräftiges Plus von +35,6 Prozent.

FondsStrategie. Trends. Aufgespürt.

Der Carlson Fund Scandinavia investiert in dänische, finnische, norwegische und schwedische Aktien, wobei er in der Länder- und Branchenallokation eine relative Unabhängigkeit gegenüber seiner Benchmark an den Tag legt. Der Auswahl der Einzeltitel ist eine Top-Down-Analyse vorgeschaltet, die die aussichtsreichsten Sektoren, Stile und Märkte identifizieren soll. Diese genaue Betrachtung makroökonomischer Rahmendaten zur Aufspürung neuer Themen und Trends bezeichnen die beiden FondsManager als ihre Spezialität. Der Top-Down-Betrachtung der Märkte folgt sodann die Bottom-Up-Analyse einzelner Unternehmen, in die Høgtun und Hjørnevik nach eigenen Angaben das Gros ihrer Zeit investieren. Bei dieser fundamentalen Unternehmensanalyse stehen skandinavische Aktiengesellschaften mit guten Bewertungskriterien im Fokus. Die FondsManager klassifizieren ihre Managementstrategie als wertorientiert, wobei sie sowohl quantitative als auch qualitative Kriterien beachten. Auch persönliche Treffen mit der Unternehmensführung sind fester Bestandteil der FondsStrategie.

In der Länderallokation liegt die größte skandinavische Volkswirtschaft Schweden mit 43,7 Prozent klar vorn. Den zweiten Platz belegt das rohstoffreiche Norwegen, wo 23,8 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Finnland mit seinen innovationsfreudigen Unternehmen macht 16,6 Prozent der Ländergewichtung aus, in Dänemark sind mit 15,9 Prozent Portfolioanteil kaum weniger Anlegergelder investiert. Insgesamt ein ausgewogenes Skandinavien-Portfolio, das die einzelnen nordischen Länder gemäß ihrer ökonomischen Bedeutung gewichtet.

FondsPortfolio. Industriewerte. Vorn.

Das Portfolio des Carlson Fund Scandinavia legt den Schwerpunkt auf Industrietitel, die 24,0 Prozent der FondsBestände ausmachen. Aktien des Finanzsektors nehmen mit 17,4 Prozent den zweiten Platz in der Branchenallokation ein. Drittstärkster Bereich sind IT-Firmen, die einen Anteil von 10,9 Prozent am FondsVermögen besitzen. Durchschnittlich stark vertreten im Portfolio von Høgtun und Hjørnevik sind Titel aus dem Gesundheitswesen (10,7 Prozent) sowie Hersteller langlebiger Konsumgüter mit 10,4 Prozent. Abgerundet wird das breit gestreute Portfolio mit Titeln aus dem Energiesektor (9,1 Prozent), Produzenten von Grundstoffen (8,2 Prozent) sowie Telekom-Firmen (5,5 Prozent). Kleinere Bestände von Basiskonsumgüter-Produzenten (2,1 Prozent) und Versorgern (1,6 Prozent) komplettieren das Portfolio.

Größte Einzelposition des Fonds ist das dänische Pharma- und HealthCare-Unternehmen Novo Nordisk, das 6,3 Prozent des Portfolios einnimmt. Bekannt ist das Unternehmen besonders für seine Diabetes-Präparate. Mit der schwedischen Nordea Bank (5,1 Prozent) sowie der dänischen Danske Bank (3,3 Prozent) sind zwei Geldhäuser unter den Top-10-Titeln vertreten, jedoch nicht die Aktie des Carlson-Mutterkonzerns DnB NOR. Stark engagiert ist der Fonds auch beim schwedischen Autobauer Volvo (5,6 Prozent). Die beiden Handyhersteller Nokia und Ericsson machen 4,7 bzw. 3,4 Prozent des FondsPortfolios aus, während der norwegische Ölproduzent Statoil mit 4,2 Prozent gewichtet ist. Der schwedische Maschinenbauer Sandvik, das dänische Logistikunternehmen Moller Maersk sowie der Textilien-Einzelhändler Hennes & Mauritz mit Sitz in Stockholm runden das Portfolio ab.

FondsVergleichsindex. Gleichklang. Bewiesen.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse wird der Carlson Fund Scandinavia dem MSCI Nordic Countries als Vergleichsindex gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt, dass diese Wahl zutreffend ist. Mit 0,90 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für ein Jahr fällt sie mit 0,87 nur etwas geringer aus. Damit ist mit aussagekräftigen Beta-Werten bei der weiteren Analyse zu rechnen. Dass die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark weitgehend parallel verläuft, beweist der Blick auf die Kennzahl R². Diese liegt für drei Jahre bei 0,81, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,75 an. Damit haben sich mittelfristig 19 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 25 Prozent. Dies ist keine besonders hohe Abweichung vom Referenzindex, wie auch der Tracking Error demonstriert. Über drei Jahre liegt die Spurabweichung des Fonds vom Index bei 10,55, auf Jahressicht bei 7,23 Prozent. Was heißt das für die Volatilitätskennzahlen?

FondsRisiko. Volatilität. Geringer.

Der Skandinavien-Fonds von Carlson weist für ein Jahr eine Volatilität von 21,91 Prozent auf, die sich auf vergleichbarem Niveau wie die 21,52 Prozent befindet, die der MSCI Nordic Countries zu verzeichnen hat. Über drei Jahre gelingt es dem Fonds sogar, die Schwankungsintensität seines Vergleichsindex zu unterbieten: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 26,28 Prozent, wohingegen die Benchmark eine um 0,74 Prozentpunkte höhere Schwankungsbreite von 27,02 aufzuweisen hat. Damit ist die Risikostruktur des Carlson-Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark als insgesamt günstiger zu bezeichnen – ein Pluspunkt für die FondsManager.

Das positive Bild für den Fonds wird auch durch das unter Marktniveau liegende Beta von 0,90 über drei Jahre gestützt. Für ein Jahr nimmt das Beta einen Wert von 0,96 an. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsneigung von Fonds und Index vergleicht, überschreitet auch im rollierenden Zwölfmonatsvergleich nur selten den Marktrisikofixwert von 1,00. In den letzten drei Jahren lag das Beta lediglich in acht von 36 Fällen über 1, ansonsten schwankte es zwischen 0,53 und 0,99 und weist damit auf eine bis zu 47 Prozent günstigere Risikostruktur des Fonds hin. Aus der Volatilitätsperspektive kommt der Fonds mit seiner unterdurchschnittlichen Schwankungsintensität damit sehr gut weg. Was lässt sich über die Performanceergebnisse sagen?

FondsRendite. Alpha. Erzielt.

Per 4. Oktober 2011 hat der Carlson Fund Scandinavia über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +16,36 Prozent in Euro erzielt – ein deutlicher Qualitätsnachweis, hat doch der Referenzindex MSCI Nordic Countries nur eine Rendite von +5,96 Prozent aufzuweisen. Die erheblich bessere Performanceleistung schlägt sich ebenfalls in der durchschnittlichen Jahresrendite von +5,18 Prozent des Fonds im Vergleich zu +1,95 Prozent bei der Benchmark nieder. Auf ein Jahr gesehen hatte der Nordland-Fonds hingegen Probleme, sich den heftigen Kursturbulenzen zu entziehen. Mit -22,13 Prozent Rendite fällt sein Zeugnis schlechter als dasjenige des Referenzindex aus, der es bei -17,05 Prozent bewenden ließ. Damit schrumpfte zwar der längerfristige Performancevorsprung des Fonds, insgesamt bleibt aber das Szenario einer deutlichen Mehrrendite erhalten. Im Gesamtvergleich siegt klar der Fonds, zumal er sein Performanceplus mit einer günstigeren Volatilitätsstruktur erreichen kann.

Die Mehrrendite des Fonds gegenüber dem Referenzindex wird an dem positiven Alpha ersichtlich, das über drei Jahre bei 0,29 liegt. Auf Jahressicht rutscht die Kennzahl mit -0,56 hingegen in den roten Bereich. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird nochmals deutlich, wie erfolgreich die beiden FondsManager Karl Høgtun und Kjell M. Hjørnevik mit ihrer Branchen- und Titelauswahl agierten: In 27 der letzten 36 Einjahreszeiträume konnte ein positives Alpha bis 2,35 in der Spitze generiert werden, von Februar 2009 bis Januar 2011 gelang es dem Fonds stets, seine Benchmark zu schlagen. Die langfristige Erfolgsstory lässt weiter überdurchschnittliche Ergebnisse erwarten.

SJB Fazit.

Der Carlson Fund Scandinavia ermöglicht es Investoren, von der Aufwärtsentwicklung der grundsoliden nordischen Volkswirtschaften zu profitieren und sich zugleich die Chance auf Währungsgewinne zu sichern. Das kenntnisreich zusammengestellte Portfolio des Fonds mischt Elemente einer Top-down- und Bottom-up-Strategie, was langfristig zu einem Renditevorsprung bei geringerer Volatilität führt. Nordische Klarheit und Stabilität für Ihr Depot!

Carlson. Hintergründig.

Die Carlson Fund Management wurde 1990 gegründet und gehört zur DnB NOR Gruppe. Fonds in Deutschland: 21. Verwaltetes Vermögen: 63 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn: Keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 300. Geschäftsführer: Hans Christian Gjovik. Stand: 31.08.2011. SJB Abfrage: 04.10.2011.

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.

Beta

Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.

Dividendenrendite

Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.

Information Ratio

Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.

Korrelation

Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.

Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.

Sharpe Ratio

Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.

Tracking Error

Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.