SJB FondsEcho

SJB FondsEcho. BHF Flexible Allocation FT.

03.06.16 13:35 Uhr

SJB FondsEcho. BHF Flexible Allocation FT. | finanzen.net

Gewichtung. Modifiziert.

Flexibilität zahlt sich an der Börse regelmäßig aus und kann gerade im aktuellen Umfeld der ausklingenden Hausse an den internationalen Aktienmärkten sowie der Niedrigzinsphase am Anleihenmarkt von großer Bedeutung sein. Investmentfonds, die ihre Gewichtung in den einzelnen Assetklassen je nach Marktbedingungen anpassen können, sind gegenüber Mischfonds mit einer starren Aufteilung der Vermögenswerte klar im Vorteil.

In diesem Bereich sticht mit seiner langjährigen Erfolgshistorie der flexibel agierende Mischfonds BHF Flexible Allocation FT (WKN A0M003, ISIN LU0319572730) hervor, der innerhalb seines Portfolios eine wechselnde Gewichtung von Aktien, Anleihen, Termingeldern sowie Fremdfonds vornehmen kann. Der Fonds besitzt vermögensverwaltenden Charakter, wobei sich seine Aktienquote je nach Markteinschätzung in einer großen Bandbreite zwischen 20 und 100 Prozent bewegt. Als "neutrale Quote" ist ein Aktienengagement von 45 Prozent definiert, aktuell liegt die Investitionsquote bei 76 Prozent. FondsManager Sven Madsen hat im Juli 2015 den Fonds von Dr. Manfred Schlumberger übernommen und führt gemeinsam mit seinem Team die flexible Anlagestrategie fort. Kontinuität und Qualität im Investmentprozess bleiben sichergestellt, hebt Madsen hervor, der überzeugt ist, die Erfolgsgeschichte des Fonds fortzuschreiben. Ziel bleibt es, in einer Haussephase möglichst stark von steigenden Kursen zu profitieren, zugleich aber die Risiken optimal abzufedern.

Der BHF Flexible Allocation FT wurde am 10. Oktober 2007 aufgelegt und besitzt aktuell ein FondsVolumen von 591,2 Millionen Euro. Der Mischfonds hat den Euro als FondsWährung und legt seinen Schwerpunkt auf den europäischen Aktienmarkt, wobei auch US-Titel im Portfolio enthalten sind. Als Benchmark dient eine Kombination aus 45 Prozent STOXX Europe 50 (NR) und 55 Prozent JPM Euro Cash (1 Monat). Bei der Sektorenauswahl verfolgt Madsen einen nachhaltigen Value-Ansatz, bei dem Dienstleister und der Konsumgüterbereich, aber auch Industrietitel hoch gewichtet werden. Nur eine untergeordnete Rolle in seinem FondsPortfolio spielen hingegen Banken, Automobilbauer sowie Rohstoffproduzenten. Bei Rentenpapieren bevorzugt Madsen das untere Investment-Grade-Niveau und mischt zur Renditesteigerung Anleihen in US-Dollar oder britischen Pfund bei. Die für einen Mischfonds relativ hohe Aktienquote hat ihren Teil dazu beigetragen, dass die Performance deutlich besser als bei der Morningstar-Vergleichsgruppe flexibel agierender Multi-Asset-Fonds ausfällt: Über die letzten fünf Jahre verzeichnete der BHF Flexible Allocation FT eine kumulierte Wertentwicklung von +39,0 Prozent in Euro, während es die Morningstar-Peergroup lediglich auf eine Gesamtrendite von +10,1 Prozent auf Eurobasis brachte. Im laufenden Jahr wurde angesichts der volatilen Aktienmärkte ein moderates Minus von -3,3 Prozent eingefahren. Was sind die Details der langfristig erfolgreichen Anlagestrategie von FondsManager Madsen?

FondsStrategie. Flexibilität. Bewiesen.

Der BHF Flexible Allocation FT ist ein vermögensverwaltender Fonds, der seinen Investoren eine möglichst hohe Beteiligung am Wertzuwachs der Aktienmärkte in der Aufwärtsbewegung und eine gleichzeitige Eindämmung der Verluste in der Abwärtsbewegung bieten will. Hierzu ist er in seiner Anlagepolitik kaum festgelegt und kann aus einem breiten Wertpapierspektrum von Aktien, Anleihen, Investmentfonds, Termingeldern sowie Derivaten auswählen. Auf der Aktienseite investiert der BHF Flexible Allocation FT vor allem in Einzelwerte aus Europa sowie in international ausgerichtete Branchen- und Regionenfonds; ergänzend werden Einzeltitel auch außerhalb Europas erworben. Für den Rentenanteil des Portfolios kommen Staats- und Unternehmensanleihen bzw. entsprechende Fonds in Frage. Geldmarktanlagen und einzelne Zertifikate runden die Gesamtstruktur ab. Wichtigstes Kennzeichen des Fonds ist die sehr flexibel gehandhabte Aktienquote, die grundsätzlich in einer Bandbreite zwischen 20 und 100 Prozent pendelt. In den letzten Wochen bewegte sich der Aktienbestand im FondsPortfolio zwischen 73 und 83 Prozent und lag damit im oberen Bereich. Zur Absicherung gegen einen größeren Kursrücksetzer am Aktienmarkt nimmt Marktstratege Madsen eine aktive Risikosteuerung über derivative Absicherungsinstrumente vor. Bei der Auswahl und Zusammenstellung der FondsAnlagen folgt er allein seiner eigenen Markteinschätzung und ist an keine Vorgaben durch die Benchmark gebunden. Wie ist sein Portfolio im Einzelnen strukturiert?

FondsPortfolio. Aktien. Favorisiert.

In der Asset Allokation des flexiblen Mischfonds liegen Aktien mit 75,9 Prozent Portfolioanteil klar auf dem ersten Platz. Auf Platz zwei befinden sich Rentenpapiere, die 10,3 Prozent des FondsVolumens abdecken. Aktienfonds machen 7,2 Prozent der Bestände des BHF Flexible Allocation FT aus, 3,6 Prozent des FondsVermögens werden in fremden Rentenfonds gehalten. Bankguthaben und Termingelder nehmen 3,3 Prozent der Bestände ein. Abgerundet wird das Portfolio des BHF-Fonds durch sonstige Wertpapiere mit 1,6 Prozent. Wie sieht es bei der Währungsallokation aus? Die große Mehrheit des FondsVolumens ist mit 53,2 Prozent in der europäischen Einheitswährung EUR angelegt, 25,3 Prozent der FondsBestände sind in US-Dollar (USD) notiert. 14,6 Prozent des FondsVermögens haben das britische Pfund (GBP) als Basiswährung, Wertpapiere in Schweizer Franken (CHF) sind mit 3,5 Prozent im Portfolio vertreten. Eine Position in schwedischen Kronen (SEK) komplettiert mit 3,4 Prozent die Währungsstruktur des flexiblen Mischfonds. Was sind die größten Aktienengagements von FondsManager Madsen? Der Marktexperte berichtet, dass er zuletzt die Swatch Group neu in das Portfolio aufgenommen hat. Der Schweizer Uhrenhersteller sei günstig bewertet, schuldenfrei, und biete hohe Free-Cashflows. Zugekauft wurde auch die Aktie der ING aus dem Bankensektor, die Madsen mit einer hohen Dividendenrendite, einem fokussierten Geschäftsmodell und sehr gutem Management überzeugt. Der führende Titel unter den Top 10 ist derzeit der französische Medienkonzern Publicis Groupe, gefolgt von der US-Brauerei Anheuser-Busch. Der finnische Versicherungskonzern Sampo sorgt für eine weitere Diversifikation des FondsPortfolios.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den BHF Flexible Allocation FT einem kombinierten Vergleichsindex gegenübergestellt, der zu jeweils 50 Prozent aus dem Dow Jones World Index (EUR) sowie dem deutschen REX für Anleihen mit dreijähriger Laufzeit besteht. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit der zu gleichen Teilen den Aktien- wie den Rentenmarkt abbildenden Benchmark zeigt eine ausgeprägte Übereinstimmung. Mit 0,87 fällt die Korrelation über ein Jahr deutlich aus, für drei Jahre ist sie mit 0,88 noch etwas stärker ausgeprägt. Damit verläuft die Kursentwicklung von BHF-Fonds und SJB-Referenzindex weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,76, über ein Jahr nimmt sie mit 0,78 einen noch höheren Wert an. Somit haben sich mittelfristig 24 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 22 Prozent. Trotz der Flexibilität des Anlageansatzes von FondsManager Madsen bleibt der Tracking Error des Mischfonds mit 5,40 Prozent im Dreijahreszeitraum moderat- hohe aktive Risiken werden keine eingegangen. Mit welchen Volatilitätszahlen wartet das BHF-Produkt auf?

FondsRisiko. Beta. Erhöht.

Der BHF Flexible Allocation FT weist für drei Jahre eine Volatilität von 10,56 Prozent auf, die merklich oberhalb des Schwankungsniveaus liegt, das der kombinierte SJB-Vergleichsindex mit 6,71 Prozent im gleichen Zeitraum zu verzeichnen hat. Über ein Jahr schwankt der flexible Mischfonds erneut kräftiger als die "Kombi" aus Dow Jones World Index und dem deutschen REX für Anleihen mit dreijähriger Laufzeit: Hier beträgt die "Vola" des BHF-Fonds 14,73 Prozent, während die von der SJB ausgewählte Benchmark eine Schwankungsbreite von 8,31 Prozent aufweist. Die in beiden Zeithorizonten ungünstigere Volatilitätsstruktur des Fonds muss auf dem Hintergrund der relativ hohen Aktienquote betrachtet werden; diese einberechnet, verfügt der Mischfonds über eine insgesamt ausgewogene Risikostruktur.

Die erhöhte Schwankungsintensität des BHF-Produktes manifestiert sich auch in dem Beta des Fonds von 1,41 über den letzten Dreijahreszeitraum. Über ein Jahr fällt die Risikokennzahl mit 1,71 nochmals höher aus und belegt, dass sich die Volatilität generell über Marktniveau befindet. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre beweist, dass der flexibel agierende Mischfonds durchaus mit unterdurchschnittlichen Wertschwankungen aufwarten kann: In 15 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume präsentierte sich das Beta niedriger als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei einen Wert von 0,74 im Tief an. Etwas zahlreicher bleiben die 21 analysierten Einzelperioden, in denen das FondsPortfolio die größeren Kursbewegungen verzeichnete und ein Beta von 2,47 in der Spitze generierte. Die Quintessenz der Beta-Analyse: Das Risikoprofil des BHF-Fonds liegt mehrheitlich über Marktniveau, kann für einen Mischfonds mit einem hohen Aktienanteil aber als akzeptabel gelten. Welche Renditen erwirtschaftet FondsManager Madsen mit seinem Multi-Asset-Portfolio?

FondsRendite. Alpha. Positiv.

Per 31. Mai 2016 hat der BHF Flexible Allocation FT über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +13,63 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +4,35 Prozent p.a. entspricht. Eine attraktive Performance des Mischfonds, die den kombinierten SJB-Vergleichsindex klar hinter sich lässt: Das Amalgam aus Aktien- und Rentenindex kann lediglich mit einer Gesamtrendite von +9,92 Prozent in Euro bzw. einem Ergebnis von +2,90 Prozent jährlich aufwarten. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr muss das Frankfurt Trust-Produkt hingegen der Benchmark den Vortritt lassen: Mit ihrer Wertentwicklung von -5,70 Prozent auf Eurobasis zeigt die Kombination aus DJ World Index und dreijährigem REX ein gut drei Prozentpunkte besseres Ergebnis als der Investmentfonds (BHF Flexible Allocation FT: -9,11 Prozent). Die längerfristig erzielte Mehrrendite ist aber deutlich höher zu gewichten, weshalb der flexible Mischfonds von FondsManager Madsen Platz eins im Renditewettstreit belegt. Was tragen die Alpha-Werte zur Analyse bei?

Die überdurchschnittliche Wertentwicklung des aktiv gemanagten Fonds im Vergleich zum passiven Referenzindex manifestiert sich an dem positiven Alpha, das über drei Jahre bei 0,04 liegt. Auf Jahressicht befindet sich die Renditekennzahl mit 0,08 noch stärker im positiven Bereich. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird deutlich, dass es dem BHF-Fonds in der großen Mehrheit der Fälle gelang, die kombinierte SJB-Benchmark zu schlagen. In 25 der letzten 36 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der BHF Flexible Allocation FT eine Outperformance zum Referenzindex und markierte positive Alpha-Werte bis 0,64 in der Spitze. Die elf Zeitintervalle mit einer unterdurchschnittlichen Performance sind zahlenmäßig geringer, der Tiefstwert wird hier bei -0,81 markiert. Insgesamt hat der BHF-Fonds ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis aufzuweisen: Die langfristig erzielte Mehrrendite kompensiert die teils erhöhte Schwankungsneigung, weshalb die über drei Jahre erzielte Information Ratio mit 0,21 im grünen Bereich liegt.

SJB Fazit. BHF Flexible Allocation FT.

Dass eine ausgeprägte Flexibilität Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Agieren an den internationalen Börsen ist, beweist der BHF Flexible Allocation FT. Gerade in der aktuellen Börsenphase hoch bewerteter Aktienmärkte und extrem niedriger Zinsen ist es ein nicht zu unterschätzender Vorteil, das Portfolio flexibel aufstellen zu können und nicht an eine starre Aufteilung der Vermögenswerte gebunden zu sein. FondsManager Madsen führt die erfolgreiche Arbeit von Dr. Schlumberger fort und bietet Investoren eine möglichst hohe Beteiligung am Wertzuwachs in der Hausse bei gleichzeitiger Eindämmung der Verluste in der Abwärtsbewegung. Der richtige Fonds für volatilere Börsenzeiten!

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:

Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.