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SJB FondsEcho. Allianz RCM Nebenwerte Deutschland. MiFID-Risikoklasse nach MFX 5.

02.09.11 09:28 Uhr

SJB FondsEcho. Allianz RCM Nebenwerte Deutschland. MiFID-Risikoklasse nach MFX 5. | finanzen.net

Nebenwerte. Günstig.

Werte in diesem Artikel

Während deutsche Aktien nur geringfügig oberhalb ihrer Jahrestiefststände notieren und besonders die DAX-Schwergewichte unter massiven Kursverlusten leiden, machen sich vorausschauende Investoren bereits wieder auf die Suche nach den Titeln, die auf dem aktuellen Kursniveau besonders günstig sind. Mutige Anleger, die die reduzierten Notierungen zu neuen Käufen nutzen, werden dabei vor allem im Bereich der deutschen Nebenwerte fündig. Hier findet man solide wirtschaftende Unternehmen, deren Kurse teilweise übermäßig abgestraft wurden und die bei der nächsten Aufwärtsbewegung überproportionales Kurspotenzial bieten.

Ein Fonds, der sich ganz auf kleinere und mittlere deutsche Unternehmen spezialisiert hat, ist der Allianz RCM Nebenwerte Deutschland (ISIN DE0008481763). Der am 16. September 1996 aufgelegte Aktienfonds wird seit über zehn Jahren von FondsManager Frank Hansen gemanagt und weist aktuell ein Volumen von 507,5 Millionen Euro auf. Hansen hat sich langfristiges Kapitalwachstum zum Ziel gesetzt und investiert in die Small und Mid Caps am deutschen Aktienmarkt. Von Seiten der Marktkapitalisierung darf kein Unternehmen erworben werden, das einen höheren Börsenwert als der größte im MDAX vertretene Titel aufweist. Dieser fungiert zugleich als Vergleichsindex. Die langfristige Performance überzeugt: Seit Auflegung konnte der Fonds eine Gesamtrendite von +278,89 Prozent verzeichnen, während sich die Benchmark mit +204,57 Prozent begnügen musste. Auch über zehn Jahre wird der Referenzindex MDAX klar übertroffen: Einer kumulierten Wertentwicklung von +129,88 Prozent des Allianz-Fonds steht ein Wertzuwachs der Benchmark von +90,58 Prozent gegenüber. Mit welcher Strategie gelingt es dem Fonds, diese Mehrrendite zu erzielen?

FondsStrategie. Analyse. Fundamental.

Der Allianz RCM Nebenwerte Deutschland investiert in deutsche Small und Mid Caps, bei denen er das Potenzial zu einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung sieht. Basis der Titelauswahl ist die fundamentale Einzelwertanalyse. FondsManager Frank Hansen betreibt ein aktives Portfolio-Management und strebt eine breite Streuung des Fonds über zahlreiche Einzeltitel an. Mittelgroße deutsche Firmen sind der Schwerpunkt des Fonds, von der Benchmark MDAX kann dabei nach Ermessen abgewichen werden.

Deutsche Aktien aus dem Segment kleiner und mittlerer Unternehmen hält Hansen aufgrund ihrer Exportorientierung weiterhin für besonders aussichtsreich. Trotz sich zuletzt abschwächender Wachstumszahlen stuft er eine globale Rezession als wenig wahrscheinlich ein und bevorzugt deshalb weiter konjunktursensitive Titel. Die Wirtschaftslage in Deutschland bleibe gut, das Kurs-Buchwert-Verhältnis der Nebenwerte sei vergleichsweise moderat, betont Hansen. Zudem würden Nebenwerte von der steigenden Tendenz zu Übernahmen profitieren.

Bei der Branchenallokation des Fonds sind aktuell Industriewerte mit 45,3 Prozent Portfolioanteil unangefochtener Spitzenreiter. Den zweiten Platz belegen Unternehmen aus dem Bereich der Nicht-Basiskonsumgüter wie Automobilzulieferer, die 23,3 Prozent des FondsVermögens repräsentieren. Firmen aus dem Bereich der Roh- und Grundstoffindustrie machen 10,6 Prozent der Sektorengewichtung aus. Finanztitel sind mit 9,4 Prozent Portfolioanteil durchschnittlich stark gewichtet, ähnlich wie Unternehmen aus der IT- und Computerbranche (8,2 Prozent). Kleinere Positionen aus dem Gesundheitswesen (2,0 Prozent), dem Bereich der Basiskonsumgüter (1,1 Prozent) und von Telekommunikationsunternehmen (0,2 Prozent) runden das Portfolio des Nebenwerte-Fonds ab.

FondsPortfolio. Industrietitel. Bevorzugt.

Die Bevorzugung von Industrietiteln, die sich bereits in der Sektorengewichtung des Allianz RCM Nebenwerte Deutschland offenbarte, schlägt sich auch auf die Einzeltitelauswahl des Fonds nieder. Auf dem ersten Platz der Top 10 ist der deutsch-französische Flugzeugbauer EADS vertreten, der 8,69 Prozent Portfolioanteil besitzt. Mit 7,12 Prozent Gewichtung innerhalb des Fonds liegt der Reifenhersteller Continental auf Platz zwei. Auf dem dritten Platz folgt mit der GEA Group ein von FondsManager Hansen besonders favorisierter Wert (5,85 Prozent des Portfolios). Der Systemanbieter für die Optimierung der Erzeugungsprozesse von Nahrungsmitteln und Energie ist für ihn das typische Beispiel einer gut aufgestellten Firma, die auf einem Wachstumsmarkt aktiv ist. Weitere Industrietitel des Fonds sind der Flugzeugmotorenhersteller MTU Aero Engines (3,54 Prozent) sowie der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer Rheinmetall (3,53 Prozent). Größere Einzelpositionen hält der Allianz-Fonds auch beim Chemieunternehmen Lanxess (4,38 Prozent) und dem Baukonzern Bilfinger Berger (4,10 Prozent). Flughafenbetreiber Fraport sowie der Kleidungshersteller Hugo Boss runden mit einem Anteil von 2,72 bzw. 2,46 Prozent am FondsVermögen die Top-10-Holdings ab. Der Blick auf die Einzelwerte beweist, dass neben den kleinen vor allem mittelgroße Unternehmen in der Gunst des FondsManagements ganz oben stehen. Mit dem ehemaligen DAX-Unternehmen Continental und dem heißen DAX-Anwärter Lanxess sind Größen im Portfolio vertreten, die in anderen Nebenwerte-Fonds nicht zum Anlageuniversum gezählt würden.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Hoch.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse wird der Allianz RCM Nebenwerte Deutschland dem MSCI Germany Small Cap gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt, dass diese Wahl zutreffend ist. Mit 0,92 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, über ein Jahr fällt sie mit 0,87 zwar etwas geringer aus, zeugt aber weiter von einer hohen Parallelität der Kursentwicklung von Fonds und Benchmark. Dies wirkt sich positiv auf die Aussagekraft der später untersuchten Beta-Werte aus. Der Blick auf die Kennzahl R² bestätigt, dass ein Großteil der FondsEntwicklung mit dem Indexverlauf korreliert ist. R² liegt für drei Jahre bei 0,85, über ein Jahr nimmt die Kennziffer einen Wert von 0,76 an. Damit haben sich mittelfristig 15 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 24 Prozent. Hier zeigt sich, dass der Allianz-Fonds zuletzt stärker dazu tendierte, sich von seiner Benchmark zu lösen. Insgesamt ist der Gleichlauf beider Elemente aber stark ausgeprägt, wie der Blick auf die Spurabweichung des Fonds beweist. Über drei Jahre liegt der sogenannte Tracking Error bei 9,55, auf Jahressicht bei lediglich 7,22 Prozent. Wie sieht es demnach mit dem aktiven Risiko aus, das der Fonds eingeht?

FondsRisiko. Volatilität. Vermindert.

Der Nebenwerte-Fonds der Allianz weist für ein Jahr eine Volatilität von 24,69 Prozent auf, die auf einem vergleichbaren Niveau wie die 23,92 Prozent liegt, die der MSCI Germany Small Cap zu verzeichnen hat. Über drei Jahre gelingt es dem Fonds sogar, die Schwankungen des Referenzindex zu unterbieten. Die Volatilität des Fonds liegt bei 28,32 Prozent und somit 1,83 Prozentpunkte unterhalb der Schwankungsneigung des Index. Die Risikostruktur des Allianz RCM Nebenwerte Deutschland ist damit als günstiger einzustufen als diejenige der Benchmark. Dieses Argument für den Fonds lässt sich auch an dem noch unter Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 0,89 über drei Jahre ablesen. Für ein Jahr liegt das Beta ebenfalls niedriger als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt einen Wert von 0,97 an.

Dass die Schwankungsintensität des Fonds trotz Stockpicking-Strategie durchweg geringer als die Volatilität des MSCI Germany Small Cap ausfällt, zeigt sich auch im rollierenden Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte. Nur in einem einzigen der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein höherer Wert als 1,00 erreicht, ansonsten nimmt das Beta Werte zwischen 0,76 und 0,99 an. Hier findet man also eine um bis zu 24 Prozent günstigere Risikokennziffer des Fonds – ein beeindruckender Wert. Sind die Alpha-Werte des Fonds ähnlich überzeugend?

FondsRendite. Alpha. Changierend.

Per 29. August 2011 hat der Allianz RCM Nebenwerte Deutschland über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +6,26 Prozent in Euro aufzuweisen. Dies entspricht einer Jahresrendite von +2,04 Prozent p.a. Hier sorgt der jüngste heftige Kursrücksetzer bei deutschen Nebenwerten, der im August 2011 für Kursabschläge von 20 bis 25 Prozent sorgte, für eine wenig beeindruckende Performance. Zum Ende des zweiten Quartals 2011 hätten die Renditeleistungen des Fonds mit einer Dreijahresrendite von +34,36 Prozent bzw. +11,20 Prozent p.a. noch deutlich stärker überzeugt.

Dem Vergleichsindex MSCI Germany Small Cap gelingt es, in der Dreijahresperiode zum 29. August 2011 auf eine Gesamtrendite von +16,27 Prozent bzw. +5,15 Prozent p.a. zu kommen. Wechselt man auf den Einjahreszeitraum, liegt auch hier der Referenzindex vorne: Mit +8,13 Prozent fällt der Kursgewinn des MSCI Germany Small Cap um 3,69 Prozentpunkte höher als das Plus des Allianz-Fonds aus. Dieser weist für die letzten zwölf Monate eine Wertentwicklung von +4,44 Prozent aus.

In der Konsequenz ist das Alpha über ein Jahr mit -0,24 negativ, auch für den Dreijahreszeitraum fällt die Renditekennzahl mit -0,21 nur wenig besser aus. Ein differenzierteres Bild zeichnet jedoch der rollierende Zwölfmonatsvergleich: In den letzten zwölf Einjahresperioden rutschte das Alpha nur ein einziges Mal ins Minus – gerade im August 2011. Zuvor konnte ein sehr ordentliches Alpha bis maximal 0,42 erreicht werden. Berücksichtigt man die letzten 36 Perioden, sind davon 21 mit positiven Alpha-Werten versehen, wobei Zahlen bis 1,33 in der Spitze erreicht werden. Dies demonstriert die Fähigkeit des Fonds zur Outperformance des Index, die lediglich aufgrund der jüngsten Marktturbulenzen nicht vollständig ausgelebt werden konnte.

SJB Fazit. Allianz RCM Nebenwerte Deutschland.

In der langfristigen Betrachtung hat der Allianz RCM Nebenwerte Deutschland einen hohen und nachhaltigen Performancevorsprung zu seiner Benchmark aufzuweisen. Klar positiv zu vermerken ist zudem die Risikostruktur, die sich regelmäßig günstiger als diejenige des Vergleichsindex präsentiert. Gewinnt der Konjunkturaufschwung in Deutschland wieder an Kraft, dürften Nebenwerte überproportional profitieren. Als antizyklische Kaufgelegenheit ist der gut aufgestellte Allianz-Fonds in diesem Szenario erste Wahl.

Allianz Global Investors. Hintergründig.

Allianz Global Investors wurde 1955 als Deutscher Investment Trust gegründet. Publikumsfonds in Deutschland: 782. Darin verwaltetes Vermögen: 102 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter in Deutschland: rund 1.100. Geschäftsführung: James Dilworth (Sprecher), Andrew Bosomworth, Michael Hartmann, Daniel Lehmann, Andreas Utermann. Stand: 31.12.2010. SJB Abfrage: 01.09.2011. Internet: www.allianzglobalinvestors.de

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.

Beta

Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.

Dividendenrendite

Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.

Information Ratio

Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.

Korrelation

Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.

Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.

Sharpe Ratio

Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.

Tracking Error

Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.