Aktien-Fonds: Fette Gewinne für jeden Risikotyp
Breit gestreut in Aktien zu investieren, wird für einen erfolgreichen Vermögensaufbau immer wichtiger. €uro am Sonntag stellt die besten Portfolios vor - für chancenorientierte und gemäßigte Anleger.
Werte in diesem Artikel
von C. Platt
und A. Hohenadl, Euro am Sonntag
Eine aktuelle Prognose lautet: 2017 könnte ein Jahr werden, das die Risikoeinschätzungen der Anleger auf den Kopf stellt. So steht es im Marktausblick des französischen Vermögensverwalters Natixis. Fondsmanager William Nygren argumentiert, dass sich "Aktien in einem Umfeld mit höheren Zinsen wahrscheinlich als weniger risikobehaftet erweisen als lang laufende Anleihen, die derzeit historisch niedrige Renditen abwerfen".
Mit höheren Zinsen, die bei ausstehenden Anleihen auf die Kurse drücken, rechnet nicht nur Natixis. Auch viele andere Experten erwarten infolge anziehenden Wachstums und steigender Inflationsraten künftig ein höheres Zinsniveau. Das sorgt in der Tat dafür, dass Aktien gegenüber Anleihen weiter an Attraktivität gewinnen - vermutlich übers Jahr 2017 hinaus.
Investoren tun also gut daran, bei der Depotgestaltung ein noch stärkeres Augenmerk auf diese Anlageklasse zu werfen. Dabei muss niemand zwingend in Einzelwerte investieren, wenn er nicht Spaß daran hat und auch genügend Zeit für die laufende Beobachtung der entsprechenden Unternehmen aufbringen kann. Aus Portfoliogesichtspunkten empfiehlt sich sowieso eine breitere Streuung des Anlagevermögens.
In Studien konnte immer wieder gezeigt werden, dass ein Großteil der Rendite eines Portfolios durch die Diversifikation auf verschiedene Anlageklassen zustande kommt. Nur für einen kleinen Teil der Gewinne ist die Einzeltitelanalyse oder das Market-Timing, also das Abpassen eines guten Ein- und Ausstiegszeitpunkts, verantwortlich. Um gut diversifiziert in Aktien zu investieren, bieten sich vor allem Fonds an, die in eine Vielzahl von Unternehmen in großen Anlageregionen investieren.
Unterschiedliche Bedürfnisse
€uro am Sonntag hat seine Datenbank mit mehr als 6.300 Fonds durchforstet und sich auf die Suche nach den besten Portfolios für die Aktienmärkte in Europa, den USA und weltweit gemacht. Am Ende wurden für jede Kategorie zwei Fonds ausgewählt, um damit unterschiedlichen Anlegerbedürfnissen gerecht zu werden.Jeweils ein Portfolio richtet sich an chancenorientierte Investoren, die langfristig möglichst hohe Renditen erzielen wollen und dafür bereit sind, auch stärkere zwischenzeitliche Kursrückschläge in Kauf zu nehmen. Das andere Portfolio ist für Anleger gedacht, die zwar von den Aktienchancen profitieren wollen, aber eine schwankungsärmere Wertentwicklung bevorzugen. Im Gegenzug sind sie gewillt, nicht das ganze Renditepotenzial auszuschöpfen, das die Märkte beziehungsweise aggressivere Fonds bieten.
Um entsprechende Fonds herauszufiltern, lag unser Augenmerk auf der Volatilität, also der Schwankungsbreite der Kurse über die vergangenen drei und fünf Jahre. In puncto Wertentwicklung waren nur die Zahlen für die vergangenen fünf Jahre entscheidend. Denn Aktienfonds sollten bevorzugt als längerfristiges Anlageinstrument eingesetzt werden. Und diese Zeitspanne lässt bereits ganz gute Rückschlüsse auf die Langfristtauglichkeit eines Portfolios zu. Klar war damit aber auch, dass Fonds, die noch keine fünf Jahre auf dem Markt sind, aus unserer Betrachtung herausfallen.
Die Kursentwicklung der ausgewählten Fonds haben wir in einem Fünf-Jahres-Chart unter die jeweiligen Kategorien gestellt. Dabei sieht naturgemäß der defensivere Fonds nicht ganz so glänzend aus. Doch von diesem ersten Eindruck darf man sich nicht täuschen lassen. Denn zum einen waren die vergangenen fünf Jahre in Summe positiv für die Aktienmärkte. Das kam vielen offensiveren Produkten entgegen. Diese büßen in der Regel jedoch auch stärker an Wert ein, wenn es zu ausgeprägteren Baissephasen kommt. Und zum anderen gibt es deutliche Unterschiede in der Volatilität.
Die Fonds-Favoriten
Für die Anlageregion Europa fiel die Wahl der Redaktion auf den Apus Capital ReValue als offensives Produkt. Über die vergangenen fünf Jahre glänzte er mit einer Wertentwicklung von mehr als 120 Prozent. Dieses Ergebnis geht mit einer nicht mal besonders hohen Schwankungsbreite von 13,3 Prozent in diesem Zeitraum einher.Zum Vergleich: Indexfonds, die den breiten Marktindex Stoxx Europe 600 abbilden, weisen eine Volatilität um die zwölf Prozent auf. Während hier der Unterschied noch nicht ganz so groß ist, fällt er im Vergleich zum Invesco Europa Core Aktien - unserem gemäßigten Produkt - deutlicher ins Gewicht. Mit 9,6 Prozent über fünf Jahre ist dieser Fonds spürbar weniger volatil.
Unsere offensive Empfehlung für Aktien weltweit ist der Morgan Stanley Global Opportunity. Er erzielte eine Wertentwicklung von mehr als 130 Prozent in den zurückliegenden fünf Jahren bei einer Volatilität von 14,3 Prozent. Bei Indexfonds auf den Weltaktienindex MSCI World liegt die Schwankungsbreite bei rund elf Prozent. Und das von uns ausgewählte gemäßigte Portfolio - der DWS Top Dividende - kommt auf einen Wert von 9,1 Prozent.
Am deutlichsten in unserer Auswahl sind die Unterschiede in der Anlageregion USA. Dort wurde als offensives Portfolio der Legg Mason Opportunity Fund von Altmeister Bill Miller gewählt. Mehr als 150 Prozent Plus in fünf Jahren erzielte er mit einer Volatilität von 19,5 Prozent in diesem Zeitraum. Ein Indexfonds auf den breiten Marktindex S & P 500 wies dagegen eine Schwankungsbreite von rund elf Prozent auf. Noch einen Tick weniger volatil ist unser gemäßigtes Portfolio, der Indexfonds iShares DJ US Select Dividend. Er kam mit 10,7 Prozent in fünf Jahren aus.
Europa
Gemäßigtes Risiko:Der Invesco Europa Core Aktienfonds versteht sich als Basisinvestment für europäische Aktien. Preiswert, breit gestreut, reduziertes Risiko und dennoch ordentliche Rendite - das Produkt vereint alle Vorteile, die man sich von einem Fonds wünscht. Nur 1,09 Prozent pro Jahr werden als Managementgebühren fällig, für einen aktiv gemanagten Aktienfonds ist das sehr wenig. Die Fondsgesellschaft Invesco erlaubt sich diesen Minimalismus, weil der Investmentprozess sehr schematisch verläuft.
Computer-Algorithmen filtern das Anlageuniversum, um attraktive Aktien ausfindig zu machen: Quantitatives Management nennt man diese Art von Investmentprozess. Fondsmanagerin Manuela von Ditfurth kauft die Aktien anhand der Daten des Computers. Dieser empfiehlt Unternehmen mit steigenden Gewinnerwartungen und günstiger Bewertung, die bei den Anlegern zurzeit beliebt sind. Bevorzugt werden Titel, die weniger stark schwanken als der Durchschnitt.
Hohes Risiko:
Ein guter Fonds muss nicht zwangsläufig riesig sein. Das belegt der Apus Capital ReValue, der erst 30 Millionen Euro schwer ist. Er gehört sowohl auf Sicht von fünf Jahren als auch auf Jahressicht zu den besten Fonds für europäische Aktien. Das Managementteam setzt zum einen auf Unternehmen, die eine Veränderung durchlaufen. Dazu zählen etwa Firmen, die sich strategisch neu ausrichten oder als Übernahmekandidaten gelten. Zum anderen werden Aktien von Unternehmen gekauft, die als "Gewinner des Wandels" von neuen technologischen Trends profitieren.
Weil sich der Fonds auf das Thema Wandel fokussiert, spielen die Sektoren Technologie und Industrie die weitaus größte Rolle im Portfolio, daneben haben Pharma/Biotech und Chemie einen signifikanten Anteil. Bevorzugt werden Aktien kleiner und mittlerer Unternehmen, regional liegt der Schwerpunkt auf Deutschland. Aufgrund dieser Konzentration zählt der Fonds zu den riskanteren Europaprodukten.
USA
Gemäßigtes Risiko:Die US-Aktienmärkte gelten als die effizientesten der Welt. Unzählige Analysten beobachten die Unternehmen, und für einzelne Akteure ist es schwer bis unmöglich, durch die gezielte Auswahl von Einzeltiteln langfristig den breiten Markt zu schlagen. Ebenso schwer scheint es zu sein, ein Portfolio zu bauen, das auf längere Sicht schwankungsärmer ist als der Gesamtmarkt. Nur die wenigsten Fonds schaffen das. Das Produkt, das aus Sicht der Redaktion das beste Rendite-Risiko-Profil bei verminderter Volatilität aufweist, ist ein Indexfonds: der iShares DJ US Select Dividend ETF.
Er folgt einem Börsenbarometer, in dem 100 dividendenstarke US-Unternehmen versammelt sind. Das größte Gewicht mit rund 28 Prozent haben Versorger, gefolgt von Finanzunternehmen mit knapp 15 Prozent. Viermal im Jahr wird das Portfolio angepasst. Dividendenwerte zeigen sich besonders in Krisenphasen der Märkte stabil. Breite Aufwärtstrends vollziehen sie nicht ganz so stark nach.
Sehr hohes Risiko:
Wer die effizienten US-Aktienmärkte auf lange Sicht schlagen will, muss schon sehr viel anders machen als die anderen. Und das tun die US-Investment-Legende Bill Miller und seine Co-Managerin Samantha McLemore mit dem Legg Mason Opportunity Fund. Als überzeugte Value-Investoren setzen sie auf Aktien, deren wahrer Wert von den Märkten noch nicht erkannt wurde. In ihrem Portfolio finden sich häufig Unternehmen, um die die meisten Anleger einen großen Bogen machen. Mit nur gut 30 Titeln ist ihr Fonds sehr konzentriert. Wer in dieses Portfolio investiert, muss starke Nerven mitbringen. Miller und McLemore können den Markt deutlich schlagen, aber auch wieder stark zurückfallen. Die FondsNote ist über die Jahre so volatil wie der Fonds selbst. 2015 mit einer 1 bewertet, hat der Fonds aktuell eine 4. Wer sich davon nicht abschrecken lässt und die Zeit von Value-Investments wieder gekommen sieht, kann mit dem Fonds eine deutliche Mehrrendite erzielen.
Welt
Gemäßigtes Risiko:Die Erfolgsgeschichte des DWS Top Dividende setzt sich fort. Der Fonds mit Fokus auf ausschüttungsstarke Unternehmen verwaltet inzwischen fast 19 Milliarden Euro. Das Interesse der Anleger hat natürlich damit zu tun, dass regelmäßige Erträge derzeit anderweitig schwer zu erwirtschaften sind. Dividendenfonds gibt es viele, aber nur wenige überzeugen so konstant wie das DWS-Produkt.
Fondsmanager Thomas Schüßler sucht weltweit nach etablierten Konzernen mit hoher Dividendenrendite. Zusätzlich kauft er substanzstarke Aktien mit kräftigem Gewinn- und Dividendenwachstum. Von Titeln mit ungewöhnlich hoher Dividendenrendite hält er sich jedoch fern: Sie könne ein Zeichen dafür sein, dass die Firma in Schwierigkeiten steckt. Dem Manager reicht es, wenn die Dividendenrendite etwas über dem Durchschnitt liegt - Hauptsache, sie wird nachhaltig gezahlt. Diese Strategie macht das Produkt zu einem der schwankungsärmsten globalen Aktienfonds.
Hohes Risiko:
Mit dem Morgan Stanley Global Opportunity sind Anleger in den vergangenen Jahren gut gefahren. Der Fonds, der weltweit in Aktien investiert, zählt auf Sicht von drei und fünf Jahren zu den renditestärksten Produkten seiner Art und zeigt sich auch 2017 von seiner besten Seite. Ein guter Teil des Wertzuwachses geht auf das Konto der IT-Branche, die im Portfolio von Manager Kristian Heugh die bei Weitem größte Rolle spielt: Sie hat aktuell einen Anteil von 42 Prozent. Heugh bekennt sich klar zu den von ihm ausgewählten Titeln.
Der Fonds ist mit nur 33 Positionen sehr konzentriert und der Manager scheut sich nicht, einzelne Aktien hoch zu gewichten. So reizt er mit seinem Top-Pick, dem Online-Netzwerk Facebook, das gesetzlich vorgeschriebene Maximum von zehn Prozent pro Wert beinahe aus. Der Manager gründet seine Aktienauswahl ausschließlich auf Firmenkennzahlen und bevorzugt günstig bewertete Wachstumsunternehmen mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu Meta Platforms (ex Facebook)
Analysen zu Meta Platforms (ex Facebook)
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20.11.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | Jefferies & Company Inc. | |
31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Kaufen | DZ BANK | |
31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | UBS AG | |
31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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20.11.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | Jefferies & Company Inc. | |
31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Kaufen | DZ BANK | |
31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | UBS AG | |
31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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02.02.2023 | Meta Platforms (ex Facebook) Halten | DZ BANK | |
27.10.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
28.07.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
21.07.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
29.06.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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12.05.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Hold | HSBC | |
05.12.2019 | Facebook Reduce | HSBC | |
31.01.2019 | Facebook Sell | Pivotal Research Group | |
31.10.2018 | Facebook Sell | Pivotal Research Group | |
12.10.2018 | Facebook Sell | Pivotal Research Group |
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