Vermögensverwalter-Kolumne

Sind Mischfonds die neuen Alleskönner?

23.11.15 10:32 Uhr

Sind Mischfonds die neuen Alleskönner? | finanzen.net

Multi-Assets oder Multi-Strategyfonds scheint man diese Eigenschaft zuzutrauen, denn in den letzten Jahren verzeichneten sie nach Angaben des deutschen Fondsverbandes BVI in Deutschland Rekordzuflüsse und avancierten so zum Liebling der Privatanleger.

Von Ralph Rickassel, PMP Vermögensmanagement in Düsseldorf, eine Niederlassung der Donner & Reuschel Lux S.A.

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Im Gegensatz zu klassischen Index oder Themenfonds wird der Mischfonds gerne als eine Art Vermögensverwaltung gesehen, die eine Mischung aus Aktien und Renten in einen Fondsmantel verpackt.

Und in der Tat ist eine Vielzahl der Manager eines Mischfonds in der Regel nicht starr an einen Index oder eine Benchmark gebunden sondern kann, je nach Marktlage und Meinung, die Quoten in den jeweiligen Anlageklassen anpassen und somit das Risiko im Fonds steuern.

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Zu den bekanntesten Fondsmanagern zählt sicherlich Edouard Carmignac, der mit seinem gleichnamigen Fonds Carmignac Patrimoine A als einer der wenigen das Krisenjahr 2008 ohne Verluste überstand, weil er auf fallende Kurse im Finanzsektor spekuliert hatte. Dieser Erfolg löste einen massiven Zufluss aus, sodass allein dieser Fonds heute über 26 Milliarden Euro verwaltet. Doch Größe allein ist kein Indikator für künftige Erfolge. Sie kann sogar hinderlich sein, weil so ein Bolide unflexibel wird und ihm Anlagen in kleinere Nebenwerte verschlossen bleiben.

Wie immer gilt, Ergebnisse der Vergangenheit sind kein Garant für Zukunft. Hinzu kommt, dass das niedrige Zinsumfeld den Fondsmanagern das Leben schwer macht und die Lehre, bei fallenden Aktienkursen das Depot durch steigen Rentenkurse zu stabilisieren, nicht mehr funktioniert. Ganz im Gegenteil können Anleihen mit langen Laufzeiten zu Wertevernichtern werden, sollte das Zinsniveau kurzfristig ansteigen. Der klassische Mischfonds aus Aktien und Renten, dürfte es aktuell schwer haben, ein ansprechendes Rendite-Risikoprofil auszuweisen.

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Anleger sollten darauf achten, dass ein Fonds nicht in allzu starren Vorgaben eingeengt ist. Neben Aktien und Renten, benötigt der Fondsmanager die Möglichkeiten in Gold, Wandel- oder Unternehmensanleihen zu investieren, long oder short Positionen eingehen dürfen, oder wenn nötig auch einmal eine hohe Cashqoute zu halten.

Von größter Bedeutung ist aber vor allem das Management des Fonds. Neben einem ganzheitlichen Blick auf die Märkte sollte es auch Negativphasen erlebt und bestenfalls durchgestanden haben. Erfahrung und Konstanz sind die Gütesiegel. Das Angebot in dieser Anlageklasse wächst weiter dynamisch. Hier die richtige Auswahl zu treffen, Kosten und Risiken zu beurteilen ist nicht einfach, auch wenn Analysehäuser, wie zum Beispiel Morningstar gute Informationen liefern.

Wer sich für Investitionen in Mischfonds entscheidet, sollten zur Risikostreuung nicht alle Eier in einen Korb legen und wie bei einer klassischen Vermögensverwaltung sein Portfolio mit mehreren Produkten unterschiedlicher Anbieter bestücken.

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.vermoegensprofis.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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