Fondscheck Teil III

Fondsgiganten im Check: Graham French und sein M & G Global Basics A

21.03.12 03:00 Uhr

Graham French managt seit mehr als zehn Jahren einen der erfolgreichsten Fonds seiner Art. Das Geheimnis seines Erfolgs.

Werte in diesem Artikel
Fonds

56,51 EUR -0,85 EUR -0,01%

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Aktien

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0,26 EUR 0,01 EUR 5,13%

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Indizes

7.243,5 PKT -43,9 PKT -0,60%

1.695,7 PKT -5,0 PKT -0,30%

501,2 PKT -1,1 PKT -0,21%

8.084,6 PKT -20,7 PKT -0,26%

4.421,1 PKT -7,8 PKT -0,18%

10.385,7 PKT -37,1 PKT -0,36%

25.549,8 PKT 121,4 PKT 0,48%

16.792,5 PKT -32,7 PKT -0,19%

7.709,6 PKT -26,1 PKT -0,34%

2.939,7 PKT 52,1 PKT 1,81%

5.974,7 PKT 107,6 PKT 1,83%

von Astrid Zehbe, €uro am Sonntag

Graham Frenchs Arbeit beginnt in den Straßen Londons. Jeden Morgen spaziert der M & G-Fondsmanager auf dem Weg zu seinem Büro durch die britische Hauptstadt und sinniert darüber, wieso die Welt so ist, wie sie ist: Warum die Chinesen so verrückt nach Schweizer Uhren sind, mit Barbiepuppen aber nichts anfangen können. Wie viele Inder sich in Zukunft wohl ihre Zähne putzen werden, und ob die Menschen in Nigeria Gefallen an amerikanischem Fastfood finden könnten.

French managt seit 2000 den M & G Global Basics Fonds und sein morgendliches Frage-und-Antwort-Spiel ist Teil seines Erfolgskonzepts. Denn mit jeder gefundenen Antwort und jedem entdeckten Zusammenhang gelingt es French, neue Trends aufzuspüren, von denen am Ende seine Anleger profitieren können.

„Fonds für jedermann“
Eine geschickte Aktienauswahl ist der zweite Teil seiner Arbeit. Dabei hat er die freie Wahl. Der M & G Global Basics ist ein klassischer Aktienfonds, der vor allem in Papiere von Unternehmen investiert, die weltweit im Rohstoffsektor und in der weiterverarbeitenden Industrie aktiv sind. Insgesamt besteht das Depot aus 50 bis 80 Werten. Das einzige Ziel des Fonds ist es, das eingesetzte Kapital langfristig zu vermehren. Derivate oder andere schwer verständliche Finanzprodukte kommen nicht ins Portfolio, damit der Investmentansatz für Anleger nachvollziehbar bleibt. French bezeichnet den M & G Global Basics darum auch gern als „Fonds für jedermann“, auch wenn dieser mangels Absicherungsmechanismen etwas riskanter ist als andere global investierende Aktienfonds.

Der Erfolg gibt ihm jedoch recht. Mittlerweile beträgt das Vermögen des Fonds mehr als sieben Milliarden Euro. Kein Wunder, denn mit mehr als neun Prozent durchschnittlicher Jahresrendite in den vergangenen zehn Jahren gehört der M & G Global Basics zu den erfolgreichsten Fonds seiner Art.
Fragt man den mehrfach ausgezeichneten Manager nach seiner Investmentstrategie, kommt French irgendwann auf die Zahl 3,5 Milliarden zu sprechen. Sie steht für die 3,5 Milliarden Menschen, die in den Schwellenländern leben und deren Konsumgewohnheiten den westlichen immer ähnlicher werden. Der studierte Geograf hat die Zeichen der Zeit früh erkannt: „Alles, was China produziert, wird billiger. Und alles, was China benötigt, wird teurer“, lautet sein Motto, wobei China stellvertretend für alle Schwellenländer steht. Entsprechend hoch ist der Anteil an Konsumwerten im Fondsportfolio. Rund ein Fünftel des Vermögens ist derzeit in Unternehmen der Verbrauchsgüterindustrie angelegt, „weil sie hohe, stabile Erträge liefern und die Emerging Markets ungeheuer stark wachsen.“

Trotz aller Zuversicht in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer: Mit direkten Investments in Unternehmen aus den Wachstumsregionen hält French sich nach wie vor zurück. Lediglich ein paar Einzelpositionen etwa aus Russland, Brasilien oder Indien befinden sich zurzeit im Portfolio. Ihr Anteil am Gesamtwert des Fonds ist jedoch verschwindend gering. Die Märkte seien ihm zu hoch bewertet, sagt der Brite. Lieber investiere er in die wesentlich günstiger bewerteten Unternehmen der westlichen Welt, die bereits viel Umsatz in Schwellenländern machten und dort dennoch Wachstumspotenzial hätten.

Dazu zählen etwa Colgate-Palmolive, das Fastfood-Unternehmen Yum! Brands oder der Duftstoffhersteller Symrise. French achtet bei der Titelauswahl jedoch nicht nur auf Fundamentaldaten, sondern auch darauf, wie ein Unternehmen geführt wird. „Ich bin viel unterwegs. Meine Reisen führen mich oft zum Hauptsitz der Unternehmen, sodass ich mir vor Ort ein Bild über die Geschäfte und das Wettbewerbsumfeld machen kann.“ Gemeinsam mit einem Team von rund einem Dutzend Mitarbeitern pickt er sich anschließend die Rosinen heraus.

Durchschnittlich bleiben die Aktien 4,5 Jahre im Portfolio. Manche auch länger: „Aktien wie den Öl- und Gasexplorer Tullow Oil sowie die Bergbaufirma Iluka Resources halten wir seit rund zehn Jahren“, sagt der M & G-Manager.

Die Welt schreit nach Rohstoffen
Als M & G 2000 den Fonds auf den Markt brachte, war Graham French von Anfang an als Manager mit dabei. Die Internetblase war gerade geplatzt, viele Anleger sehnten sich nach Sicherheit — und fanden sie bei French. Denn der damals als altmodisch verschriene Brite setzte auf Sachwerte. Vor allem aber erkannte er die Bedeutung, die Rohstoffe in Zukunft haben würden. „Die Welt schreit nach Rohstoffen“, stellte er damals fest. Heute machen sie neben den Konsumgüterwerten den zweiten großen Block im Anlageuniversum seines Fonds aus. French greift vor allem auf kleinere Unternehmen zurück. Zwar sind diese wesentlich volatiler, haben dafür jedoch höhere Wachstumsaussichten.

Weil viele der Firmen in Australien und Großbritannien angesiedelt sind, machen Papiere aus den beiden Ländern fast 40 Prozent des Portfolios aus. Trotz skeptischer Stimmen, die ein baldiges Ende der Rohstoffhausse vorhersagen, bleibt French weiter investiert — und kauft sogar nach: Ende 2011, als er mit dem Verkauf mehrerer Titel der Konsumgüterindustrie gute Gewinne eingefahren hatte, stockte er den Bestand von Gas- und Ölaktien auf.

Außerdem landeten Aktien von Gold- und Kupferminen im Einkaufskorb. Der Anteil an Grund- und Rohstoffen ist mit rund 50 Prozent mittlerweile so hoch wie seit 2008 nicht mehr. Die Dominanz solcher Werte ist jedoch nicht nur Ausdruck davon, dass der M & G-Manager von weiter steigenden Rohstoffpreisen ausgeht, sondern auch davon, dass er weitere Turbulenzen an den Märkten erwartet. Schon einmal hatte French so reagiert: Als die Lehman-Pleite im Herbst 2008 dafür sorgte, dass der M & G Global Basics um mehr als 40 Prozent einbrach, kaufte French unterbewertete Rohstoffaktien. So wollte er von Kurssteigerungen profitieren, den Fonds vorübergehend aber auch etwas defensiver gestalten. 2009 erholten sich die Preise wieder und der Fonds meldete sich mit einer Performance von 42,9 Prozent zurück.

Der Schwarze Kontinent erwacht
French hofft, auch die aktuelle Schuldenkrise halbwegs unbeschadet zu überstehen. Während sich sein Fonds von den Kurseinbrüchen im August wieder erholt, denkt er bereits an den nächsten Trend. Bald wird Afrika ein Thema sein. Auch dort werden die Menschen konsumieren. Zuerst Süßigkeiten, Seifen und Zahnpasta, später Schmuck, Mode und Hightechprodukte. French will bis mindestens 2020 bei M & G bleiben — viel Zeit, um auf Londons Straßen die Welt jeden Morgen ein bisschen besser zu verstehen.

Investor-Info

Portfolio-Struktur
Grundpfeiler der Welt

Als globaler Aktienfonds investiert der M & G Global Basics Fund in Unternehmen, die unabhängig vom konjunkturellen Umfeld wachsen können – „Grundpfeiler der Weltwirtschaft“ wie Fondsmanager Graham French die Firmen gern nennt. Darum setzt er vor allem auf kleinere und mittelgroße Firmen aus der Konsumgüter- und Rohstoffbranche. Diese haben durch die positive Entwicklung in vielen Schwellenländern seiner Ansicht nach ein besonders hohes Wachstumspotenzial. Zu den größten Positionen im Portfolio gehören der Getränkehersteller Fraser & Neave, das Öl- und Gasunternehmen Tullow Oil sowie der Bergbauspezialist Iluka Resources. Die zehn Top-Positionen des Fonds kommen auf ein Gewicht von über 40 Prozent.

Der Klassiker
M & G Global Basics A

Der im November 2000 lancierte Aktienfonds ist seit gut einem Jahrzehnt einer der langfristig erfolgreichsten Aktienfonds mit deutscher Zulassung. Seit seiner Auflage legte der Fonds um rund 150 Prozent zu und ließ sowohl seinen Vergleichsindex MSCI als auch den DAX um Längen hinter sich. Da French gern auf Nebenwerte zurückgreift, ist der Kursverlauf des Fonds relativ volatil, hat dadurch jedoch Chancen auf höhere Gewinne.

Die Alternative
Morgan Stanley Global Brands

Der Morgan Stanley Global Brands Fonds setzt auf das Potenzial weltbekannter Marken. Weil die Mittelschicht in den Emerging Markets weiter wächst, erwartet das Fondsmanagement eine steigende Nachfrage nach Produkten mit einschlägigen Labels.
Das zahlt sich aus: In den vergangenen zehn Jahren legte der Fonds um 150 Prozent zu und ist dabei weniger volatil als vergleichbare Anlageprodukte.

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DatumRatingAnalyst
14.12.2017Colgate-Palmolive HoldDeutsche Bank AG
30.01.2017Colgate-Palmolive HoldStifel, Nicolaus & Co., Inc.
28.10.2016Colgate-Palmolive NeutralB. Riley & Co., LLC
28.10.2016Colgate-Palmolive NeutralUBS AG
29.04.2016Colgate-Palmolive NeutralUBS AG
DatumRatingAnalyst
30.01.2017Colgate-Palmolive HoldStifel, Nicolaus & Co., Inc.
17.10.2014Colgate-Palmolive Market PerformBMO Capital Markets
11.12.2012Colgate-Palmolive overweightHSBC
26.11.2012Colgate-Palmolive kaufenDie Actien-Börse
18.10.2011Colgate-Palmolive overweightMorgan Stanley
DatumRatingAnalyst
14.12.2017Colgate-Palmolive HoldDeutsche Bank AG
28.10.2016Colgate-Palmolive NeutralB. Riley & Co., LLC
28.10.2016Colgate-Palmolive NeutralUBS AG
29.04.2016Colgate-Palmolive NeutralUBS AG
04.01.2016Colgate-Palmolive Sector PerformRBC Capital Markets
DatumRatingAnalyst
05.01.2005Update Colgate-Palmolive Co.: SellBanc of America Sec.
05.01.2005Update Colgate-Palmolive Co.: SellBanc of America Sec.

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