SJB FondsEcho. Nestor Fernost. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5
Ho. Ho. Ho.
„Starmanagerin Anna Ho exklusiv bei Nestor“. Stolz präsentiert die Luxemburger FondsGesellschaft Nestor die Personalie. Nachdem Anna Ho die zur DNB Nor Gruppe gehörende Investmentgesellschaft Carlson verlassen hat, ist der am 19. Januar 1994 aufgelegte Nestor Fernost (LU0054738967) der einzige für deutsche Investoren zugängliche Fonds, den die renommierte Asienexpertin managt. Und sie hat eine treue Anhängerschaft. Seitdem die Ankündigung am 20. August 2010 durch die Presse ging, sind dem Fonds rund 1,1 Millionen an neuen Mitteln zugeflossen. Den Fonds wird Ho auf selbstständiger Basis weiter betreuen. Passend zum Ansatz von Nestor, das Produktuniversum ausschließlich von gesellschaftsunabhängigen FondsManagern betreuen zu lassen und sie in erster Linie erfolgsabhängig zu bezahlen. Diese Rechnung ist für die mehrfach für ihre Leistungen ausgezeichnete Ho bisher nicht aufgegangen. Wenn auch ganz knapp. Seit sie den Fonds am 20. August 2001 übernommen hat, konnte sie auf Eurobasis per 30. August 2010 eine Rendite von +10,31 Prozent p.a. erzielen. Die Benchmark MSCI AC Asia Pacific ex Japan kommt im gleichen Zeitraum auf eine Rendite von +10,36 Prozent p.a. Aus Sicht der SJB sorgt diese personelle Entwicklung für klare Verhältnisse. So endet auch die bisher von Carlson geleistete Strategieberatung bei der Berücksichtung von Makrothemen für den Fonds. Das haben beide Investmenthäuser gegenüber der SJB bestätigt. Werden die Ho-Festspiele auch im neuen alten Gewand weitergehen und hat Nestor eine „weise Entscheidung“ getroffen? Die SJB hat genau hingeschaut.
FondsStrategie. Windschatten. Verlassend.
Anna Ho will auf eigenen Füßen stehen. Das ist ihr gutes Recht, aber sie tritt beim Nestor Fernost in große Fußstapfen, nämlich ihre eigenen. „Der wichtigste Faktor bei der Betrachtung der Region Asien ex Japan ist die Inlandsnachfrage“, erläutert Ho. Ein starker Binnenkonsum sei die beste Versicherung asiatischer Märkte gegen globale Schocks. Eine präzise Analyse durch die klare Makrobrille ihres nordischen Ex-Arbeitgebers. Auf SJB-Nachfrage bestätigte Nestor, dass dieser Ansatz bis auf weiteres gilt, auch wenn das formale Beraterverhältnis zwischen Carlson und den Luxemburgern mit dem „Übergang“ von Ho gelöst worden ist. Was anstelle des Top-Down-Ansatzes kommt, steht noch nicht fest. Schade. Gerade bei einem Schritt in die Selbstständigkeit sollten Investoren auch wissen, wohin die Reise in Zukunft geht. Grundsätzlich wird sich die FondsManagerin aber weiter vor allem auf Aktien kleinerer Unternehmen (Small Caps) konzentrieren, die günstig bewertet sind. Maßgebliche Kennzahl ist für Ho dabei das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), ohne Substanzwerte und Wachstumsaussichten zu vernachlässigen. Was für Small Caps spricht? Neben den Ergebnissen der FondsEntwicklung auch Hos persönliche Vorlieben. Sie habe Spaß am zielorientierten Reisen. „Ich treffe lieber Unternehmer der ersten Generation als Politiker“, so Ho. Um Unternehmen als Investmentcase kennenzulernen, sei ihr Interesse an Face-to-Face Meetings größer als an der Beurteilung von Research-Berichten. Hunderte Kontakte würde sie deshalb jedes Jahr absolvieren. Welche Favoriten haben sich dabei rauskristallisiert?
FondsPortfolio. Mischung. Komponiert.
„FondsManager und Künstler haben viel gemeinsam“, gab Ho im März dieses Jahres per Interview zu Protokoll. „Ich kann aber nicht genau in Worte fassen, was.“ Die SJB hilft aus: Am Ende einer Ideenfindung und Materialanalyse steht eine Komposition. Im Falle des Nestor Fernost sind per 27. August 95,2 Prozent des FondsKapitals von rund 67,6 Millionen Euro in 35 Aktientitel investiert. Mit einer durchschnittlichen Marktkapitalisierung von rund 395 Millionen Euro dominieren Unternehmen der kleineren und mittleren Kategorie. Das KGV von 15,3x liegt über dem Wert von 12,6x, mit dem Analysten in der Region Asien ex Japan für 2010 rechnen. Das bedeutet, das FondsPortfolio ist teurer als der Marktdurchschnitt. FondsManagerin Ho hat also Titel mit einer hohen Nachfrage, aber auch guten Margen im Auge. Fehlt der FondsKünstlerin der Blick für das Exotische? Frau Ho sieht die Dinge vor allem pragmatisch. Mit einem Anteil von 28,5 Prozent dominiert der Dienstleistungssektor die Branchenallokation. Das ist passend zur binnenwirtschaftlichen Ausrichtung des Fonds. Gleiches gilt für die Länderallokation. China macht mit 76,4 Prozent den weitaus größten Anteil des von der in Hongkong ansässigen FondsManagerin zusammengestellten Portfolios aus. Indien folgt mit 14,6 Prozent. Besonders hier wird sich Hos Anspruch auf Selbstständigkeit zeigen. Platz zwei der Top-5 Einzeltitel macht eine Position von 4,1 Prozent im Carlson Fund India aus (LU0302237721), gemanagt vom ihrem Ex-Kollegen und langjährigem Co-FondsManager bei Carlson Fund Asian Small Cap (LU0067059799) Parameswara Krishnan. Mehr als ein Viertel der gesamten Indien-Position von 14,6 Prozent deckt Ho über dieses Investment ab. Ho weiß, was ihre Investoren und sie an dem FondsManager aus dem indischen Chennai haben. Einen erfahrenen und zuverlässigen Marktspezialisten sowie den indirekten Status eines „Foreign Institutional Investors“ (FII). Diesen genießt die FondsGesellschaft Carlson an der indischen Börse schon seit 1996. Nestor nicht. Eine Frage des Kostenvorteils. Als FII müssen Investoren bei Wertpapiertransaktionen in Indien mit Gebührenaufschlägen zwischen 10 bis 20 Basispunkten rechnen. Zwischen 100 und 150 Basispunkte sind es, wenn Gesellschaften ihre Transaktionen über vor Ort ansässige Investmentbanken abwickeln müssen. Grundsätzlich ist das kein unübliches Verfahren. Zum Beispiel deckt auch der deutsche Branchenprimus DWS ebenfalls aus Kostengründen Indien-Positionen in einzelnen Sektorenfonds durch Optionen ab. Mit einem Delta von 1 verhalten sich diese Derivate genauso wie die hinterlegten Aktien. Die Reihe der Märkte des Nestor Fernost komplettiert Australien mit 3,9 Prozent. Damit hat Ho die laut Verkaufsprospekt vom Dezember 2009 mögliche geographische Diversifikation des Fonds bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Auch die fernöstlichen Märkte Korea, Taiwan, Hongkong, Philippinen, Thailand, Malaysia, Singapur und Indonesien sowie Neuseeland sind möglich. Gute Reise.
FondsVergleichsindex. Selbstständigkeit. Vorbereitend.
Benchmark des Nestor Fernost ist der MSCI AC Asia Pacific ex Japan. Die SJB Korrelationsanalyse zeigt, dass FondsManagerin Ho sehr viel Wert darauf legt, eigene Wege zu gehen. Über drei Jahre korrelieren Fonds und Index mit 0,88. Über ein Jahr ist die Korrelation auf 0,63 zurückgegangen. Die Analyse der Kennzahl R² bestätigt: Die FondsErgebnisse sind vor allem die Ergebnisse der Aktienauswahl der FondsManagerin. R² über drei Jahre liegt bei 0,78. Über ein Jahr beträgt der Wert noch 0,40. Das bedeutet, nur 40,0 Prozent der FondsEntwicklung ist direkt von der Entwicklung des Index abhängig. Der Grad des aktiven, indexunabhängigen FondsManagements hat also vor allem kurzfristig zugenommen und kurzfristig auch zu besseren Resultaten geführt.
FondsRisiko. Mäßigung. Eintretend.
Ein vor allem auf Unternehmen mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung basierendes Portfolio zeichnet sich durch eine im Vergleich zum Marktdurchschnitt meist höhere Dynamik aus. Das Rendite- Risikoprofil ist stärker ausgeprägt. Umso wichtiger ist die Analyse und Auswahl der Unternehmen durch einen aktiven FondsManager. Dafür ist der Nestor Fernost ein gutes Beispiel. Über drei Jahre liegt die Volatilität des Fonds mit 35,37 Prozent deutlich über der des MSCI AC Asia Pacific mit 27,00 Prozent. Das entspricht einem Beta von 1,19. Die Risikokennzahl liegt mittelfristig also 19,0 Prozentpunkte über dem Marktrisikofixwert 1. Auch kurzfristig über ein Jahr liegt der Fonds mit einer Standardabweichung von 17,58 Prozent rund 2,77 Prozentpunkte über der Benchmark. Die Beta-Analyse im Jahresvergleich liefert zwei bemerkenswerte Ergebnisse – strategischer und taktischer Natur. Zum einen zeigt das Beta von 1,41 per 30. Oktober 2008, dass auch Schwellenmärkte wie China und Indien auf dem Höhepunkt der Finanzmarktkrise nicht von den globalen Verwerfungen abgekoppelt waren. Zum anderen hat die FondsManagerin genau ein Jahr später per 30. Oktober 2009 den Risikomodus auf „Defensive“ umgestellt. Erstmals seit 21 Monaten lag das Beta im rollierenden 12-Monatsvergleich < 1 und bewegt sich seitdem dauerhaft darunter. Per 30. August liegt das Beta mit 0,82 immerhin 18,0 Prozentpunkte unter dem Marktrisiko. Dass FondsManagerin Ho die Marktdynamik langsam aber sicher in den Griff bekommt, zeigt auch die Aktivitätskennzahl. Über drei Jahre liegt die Spurabweichung (Tracking Error) bei 15,83 Prozent. Über ein Jahr ist sie mit 12,91 Prozent leicht rückläufig. Wohin führt diese Aktivität?
FondsRendite. Umkehr. Erfolgreich.
Gerade in einem dynamischen Marktumfeld ist es die Kernaufgabe eines aktiven FondsManagers Risiko und Ertrag in eine für Investoren tragbare Relation zu bringen. Die unmittelbar auf das Investment – in diesem Fall den Nestor Fernost – bezogene Kennzahl ist die Information Ratio (IR). Fällt sie positiv aus, wird für Investoren erkennbar, ob ein Mehr an Risiko prämiert wird, bzw. eine geringere Rendite für die Gesamtallokation des Vermögens Vorteile in Form geringerer Risikobeanspruchung bringt. Mittelfristig hat FondsManagerin Ho hier noch Nachholbedarf. Über drei Jahre liegt die IR mit -0,36 im negativen Bereich. Im Jahresvergleich hat Ho die Umkehr inzwischen geschafft. Seit 30. Juni 2009 ist die IR positiv. Basis des Erfolgs sind signifikante Mehrrenditen, die Ho ab 4. Quartal 2009 abliefert. Im rollierenden 12-Monatsvergleich lag das Alpha zwischen 0,50 und 3,89. Diese positiven Werte sind Indikatoren für eine erfolgreiche Aktienauswahl mit viel realisiertem Aufwärtspotenzial. Haben Ho diese jüngsten Leistungsnachweise dazu bewogen, ihre Kompetenzen jetzt auf eigene Rechnung anzubieten? Aus Sicht der SJB sind diese Mehrrenditen sehr überzeugend. Allerdings schaffen sie in erster Linie einen Ausgleich für die geringeren Erfolge der Vergangenheit. Denn mittelfristig liegt das Alpha mit -0,32 noch im negativen Bereich. Gemessen in absoluten Zahlen hat der Fonds über ein Jahr +39,90 Prozent an Wert gewonnen. Die Benchmark +27,87 Prozent. Hos Botschaft an Investoren: „FondsManagement ist keine brotlose Kunst.“
SJB Fazit.
Kern einer antizyklischen Investmentstrategie ist die Auswahl der Märkte, nicht der Fonds und nicht der FondsManager. Vieles spricht für asiatische Schwellenmärkte. Vor allem die Tigerstaaten feiern ihr Comeback. Anna Ho ist jetzt gefordert, ihrem mutigen Schritt auch mutige Taten folgen zu lassen. Mit der klaren Darstellung einer eigenen Investmentidee sollte es anfangen.
Erläuterung.
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.
Beta
Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.
Dividendenrendite
Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.
Information Ratio
Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.
Korrelation
Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.
R²
Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.
Sharpe Ratio
Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.
Tracking Error
Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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