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SJB FondsEcho. Magna Turkey Fund. MiFID-Risikoklasse nach MFX 5.

13.05.11 11:29 Uhr

SJB FondsEcho. Magna Turkey Fund. MiFID-Risikoklasse nach MFX 5. | finanzen.net

Erholung. Fortgesetzt.

Seit seinem jüngsten Zwischentief Anfang März konnte sich der türkische Aktienmarkt wieder kräftig erholen. Die Aktienkurse legten angesichts der unveränderten Anzeichen für die Stärke der Konjunktur deutlich zu, wobei sich die erfreuliche Nachrichtenlage auf Seite der türkischen Unternehmen positiv auswirkte. Probleme wie die anhaltende politische Instabilität in der arabischen Welt traten hingegen in den Hintergrund. Die jüngst veröffentlichten türkischen Wirtschaftsdaten geben Anlass zu der Hoffnung, dass sich der Boom der türkischen Wirtschaft fortsetzt. Die Industrieproduktion kletterte um nahezu 19,0 Prozent, hinzu kamen erfreuliche Meldungen von der Inflationsfront: Der Anstieg der Verbraucherpreise schwächte sich im April bis auf 4,2 Prozent p. a. ab, so dass die Zentralbank ihre Leitzinsen unverändert lassen konnte. Das positive Konjunkturumfeld spiegelte sich in den Unternehmensergebnissen wider. Die starken Zahlen des Traktorherstellers Turk Traktor für das letzte Geschäftsjahr führten zu Kursgewinnen von 36%. Stark gestiegene Umsätze im ersten Quartal bescherten dem Autokonzern Tofas ein Plus von 15%, während der Flughafenbetreiber TAV Kursgewinne von 16% verzeichnete. Hier stehen die Zeichen auf eine erfolgreiche Urlaubssaison in der Türkei, nachdem die Touristen die von Unruhen geplagte Küste Nordafrikas meiden. Prinzipiell positiv für die Entwicklung der türkischen Ökonomie im weiteren Jahresverlauf dürfte sich auswirken, dass es angesichts der bevorstehenden Wahlen keine signifikanten Maßnahmen zur Dämpfung der Konjunktur geben wird. Eine Erleichterung für die Wirtschaftsentwicklung am Bosporus dürfte zudem die jüngste Abwärtsentwicklung bei Rohstoffen wie Öl sein, da die türkische Wirtschaft besonders sensitiv auf Preisänderungen in diesem Sektor reagiert.

Der von Charlemagne Capital aufgelegte Magna Turkey Fund (ISIN IE00B04R3968) ist seit dem 16. Dezember 2004 am Markt und gehört damit zu den älteren Fonds seiner Kategorie. Seit Auflage konnte der Fonds eine jährliche Gesamtrendite von durchschnittlich +19,3 Prozent p.a. erwirtschaften, der Vergleichsindex MSCI Turkey erzielte im selben Zeitraum ein Plus von +13,2 Prozent jährlich. Im Gesamtjahr 2010 stand einem Indexplus von +27,8 Prozent eine Rendite des Fonds von +37,4 Prozent gegenüber. Fondsmanager Stefan Herz und Robert Bonte-Friedheim konnten ihre Fähigkeit, eine Outperformance des Index zu erreichen, auch in den fallenden Märkten des ersten Quartals 2011 unter Beweis stellen: Einem Minus des Fonds von -5,7 Prozent stand in diesem Zeitraum eine negative Entwicklung der Benchmark von -8,3 Prozent gegenüber.

FondsStrategie. Stockpicking. Erfolgreich.

Der Magna Turkey Fund zielt auf langfristiges Kapitalwachstum durch Investitionen in ein diversifiziertes Portfolio von türkischen Aktien. Fondsmanager Stefan Herz und Robert Bonte-Friedheim verfolgen dabei einen Stockpicking-Ansatz und orientieren sich nur grob an der Branchengewichtung des Vergleichsindex MSCI Turkey. Ihr Ziel ist es, ein relativ konzentriertes Portfolio aus 20 bis 50 Einzeltiteln zusammenzustellen, das einen Tracking Error zwischen 6 und 10 Prozent besitzt. Aktuell liegt man genau in dieser angepeilten Range: Bei 29 Einzeltiteln im Depot beträgt der Tracking Error für ein Jahr 7,99 Prozent, auf drei Jahre gesehen liegt die Spurabweichung bei 7,87 Prozent. Das FondsVolumen liegt per Ende März 2011 bei knapp 18 Millionen Euro und ist damit übersichtlich. Mit 99,4 Prozent seines Volumens ist der Fonds praktisch voll investiert, 0,6 Prozent werden als Cashbestand gehalten. FondsWährung ist der Euro.

FondsPortfolio. Banken. Bevorzugt.

Bei der Branchengewichtung des Magna Turkey Fund springt sofort die starke Bevorzugung von Finanztiteln und Banken ins Auge. 52% des FondsPortfolios bestehen aus Bankhäusern, wobei die größten Positionen von jeweils gut 9 Prozent an der Turkiye Is Bankasi sowie der Turkiye Garantie Bankasi gehalten werden. Relativ stark gewichtet sind zudem die Einzeltitel Turkiye Halk Bankasi sowie Yapi ve Kredi Bankasi, beide mit 4 Prozent des FondsVolumens. Aufgrund der günstigen Bewertung stockte das FondsManagement zuletzt die Beteiligung an der Halkbank nochmals auf, die auch durch hoch verzinste Festgeld-Angebote im deutschsprachigen Raum aufgefallen war. Bei rund 3,9 Prozent liegt die Beteiligung an der Haci Omer Sabanci Holding, der zweitgrößten Industrie- und Finanzgruppe der Türkei.

Die hohe Gewichtung der Finanzbranche sorgte in der Vergangenheit für gute Ergebnisse. Trotzdem ist dieses Vorgehen nicht risikolos, zumal die türkische Zentralbank mit ihrer jüngsten Erhöhung der Mindestreserveanforderungen der Banken diesen das Kreditgeschäft erschwert hat. Weitere geldpolitische Maßnahmen sind zwar nicht vor den Parlamentswahlen zu erwarten, danach könnte es aber angesichts erneut aufkeimender Inflationstendenzen zu belastenden Zinserhöhungen für die Banken kommen. Zweitgrößte Branche in dem Portfolio des Magna Turkey Fund ist der Industriesektor mit 12 Prozent. In diesem Sektor stand zuletzt der Agrarmaschinenhersteller Turk Traktor im Rampenlicht (Portfolioanteil 2,1 Prozent), bei dem die Nachfrage nach seinen Produkten so groß war, dass er in den Fabriken seiner Konzernschwester Otokar zusätzliche Produktionsflächen anmieten musste. Zehn Prozent des Türkei-Fonds sind in der Branche der Nicht-Basiskonsumgüter investiert, wobei der größte Einzelbestand an Arcelik gehalten wird. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt bei "Weißer Ware" und kleineren elektronischen Haushaltsartikeln für Bad und Küche. Im Bereich Basiskonsum, der 6,0 Prozent des FondsVolumens ausmacht, gefällt den FondsManagern der türkische Coca-Cola-Ableger Coca Cola Icecek. Telekommunikationsfirmen wie Turk Telekom repräsentieren 8,0 Prozent des Portfolios.

FondsVergleichsindex. Mehrrendite. Stetig.

Dem FondsManagerteam des Magna Turkey Fund ist es seit Auflegung im Dezember 2004 regelmäßig und in allen relevanten Zeiträumen gelungen, die Performance des Vergleichsindex MSCI Turkey zu übertreffen. Seit Auflage erzielte der Fonds mit +19,3 Prozent p.a. eine deutlich höhere Rendite als seine Benchmark mit +13,2 Prozent p.a. Auf drei Jahre steht zum Bewertungstag 6. Mai 2011 einem Plus des Fonds von +13,97 Prozent p.a. eine Wertentwicklung des Index von +10,44 Prozent p.a. gegenüber. Auch auf ein Jahr liegt die vom Magna-Fonds erwirtschaftete Rendite mit +14,10 Prozent deutlich oberhalb derjenigen des Vergleichsindex von +6,40 Prozent. Der Performancevorsprung des Magna Turkey Fund schlägt sich in einem positiven Alpha von 0,91 auf Jahressicht nieder, während das Beta mit 0,91 noch unter Marktniveau liegt. Betrachtet man den Dreijahreszeitraum, wird ein Alpha von 0,29 durch ein Beta bei 1,03 ergänzt.

Durch aktives Portfoliomanagement konnte die FondsVerwaltung eine Mehrrendite zum Index erzielen, wie der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Für ein Jahr liegt sie mit 0,78 klar unter 1 und demonstriert somit, dass sich stolze 22 Prozent der Wertentwicklung dieses Zeitraums indexunabhängig vollzogen haben. Auf drei Jahre gesehen ist die Unabhängigkeit des Fonds von seiner Benchmark hingegen etwas weniger ausgeprägt, hier nimmt R² einen Wert von 0,92 an.

FondsRisiko. Volatilität. Vergleichbar.

Der Renditevorsprung des Magna Turkey Fund gegenüber seiner Benchmark wird mit vergleichbaren Schwankungsbreiten erzielt, wie der Blick auf die Volatilitäts-Kennzahlen beweist. Für ein Jahr ist die Volatilität des Fonds mit 26,92 Prozent sogar etwas geringer als diejenige des MSCI Turkey, der auf einen Wert von 28,55 Prozent kommt. Auf drei Jahre kehrt sich das Szenario um, ohne allerdings eine übermäßige Abweichung der FondsVolatilität nach oben zu offenbaren: Einer Schwankungsintensität des Magna-Fonds von 47,72 Prozent steht eine Volatilität des Vergleichsindex von 45,97 Prozent gegenüber. Gemessen an der dauerhaft erzielten Mehrrendite liegen die Volatilitätskennzahlen damit absolut im Rahmen, eine nennenswerte Erhöhung des Risikos für den Investor ist nicht messbar.

Die in etwa auf Marktniveau liegende Schwankungsintensität des Magna Turkey zeigt sich in einem um die 1 changierenden Beta. Die Risikokennziffer liegt per 06. Mai 2011 bei 0,91 auf ein Jahr und beträgt 1,03 für drei Jahre. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich hat sich das Beta für ein Jahr zwischen 0,87 und 0,95 bewegt, innerhalb des letzten Dreijahreszeitraums wurde in der Spitze ein Beta von 1,10 verzeichnet. So bleibt das Bild eines kurzfristig leicht unterhalb der Marktvolatilität liegenden Fonds, der diese längerfristig auch überschreiten kann, aber eine durchgängige Mehrrendite zur Benchmark aufweist.

FondsRendite. Alpha. Positiv.

Seit seiner Auflegung am 16. Dezember 2004 hat der Magna Turkey Fund eine kumulierte Wertentwicklung von +135,29 Prozent zu verzeichnen. Dies entspricht einer Rendite des Fonds von +19,3 Prozent p.a., während es der Vergleichsindex MSCI Turkey im selben Zeitraum nur auf ein Plus von +13,2 Prozent p.a. brachte. Die letzten Jahresrenditen des Fonds überzeugten: 2010 konnte ein Plus von +35,6 Prozent verbucht werden, 2009 waren es sogar +98,6 Prozent. Den Kursrücksetzer türkischer Aktien im laufenden Jahr 2011 hat der Fonds bislang mit einem Minus von -2,3 Prozent gut verkraftet. Die weit überdurchschnittliche Performance des Fonds zeigt sich an einem positiven Alpha von 0,91 auf Jahressicht. Hier wird offenbar, wie deutlich der Fonds gerade im letzten Einjahreszeitraum seine Benchmark outperformt hat: Zum Bewertungstag 06.05.2011 lag die Jahresperformance bei +17,88 Prozent und damit fast dreimal so hoch wie die des MSCI Turkey von +6,34 Prozent. Im Dreijahreszeitraum wird die Qualität des Fonds an einem positiven Alpha von 0,29 deutlich. Der Gesamtrendite von +48,05 Prozent steht ein klar geringeres Plus der Benchmark von +34,72 Prozent gegenüber. Für die erfolgreiche Portfolioallokation des FondsManagements spricht auch, dass sich das Alpha in jedem einzelnen Monat der beiden Jahre 2010 und 2011 immer im positiven Bereich bewegt hat. Das letzte negative Alpha resultiert aus Oktober 2009 und fällt zudem mit -0,05 verschwindend gering aus. Ein abschließender Blick auf die Information Ratio (IR) zeigt, dass der deutliche Performancevorsprung des Magna Turkey vor seinem Vergleichsindex ohne das Eingehen höherer Risiken erfolgt. Die FondsRendite und FondsRisiko ins Verhältnis setzende Kennzahl IR nimmt für ein Jahr einen Wert von 1,36 an, auf drei Jahre stellt sie sich mit 0,41 ebenfalls positiv dar.

SJB Fazit.

Die türkische Wirtschaft gewinnt wieder an Fahrt. Der Magna Turkey Fund, der in allen Zeiträumen und Marktphasen eine Mehrrendite gegenüber seinem Vergleichsindex erzielen konnte, ist für den langfristig orientierten Investor eine gute Wahl. Setzt sich die Belebung der Wirtschaftsaktivität am Bosporus fort, wird man an diesem Fonds noch viel Freude haben. Ein ausgezeichnetes Satelliteninvestment zur Depotdiversifikation.

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.

Beta

Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.

Dividendenrendite

Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.

Information Ratio

Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.

Korrelation

Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.

Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.

Sharpe Ratio

Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.

Tracking Error

Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.