SJB FondsEcho

SJB FondsEcho. M&G Global Basics Euro. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5.

03.03.11 11:51 Uhr

SJB FondsEcho. M&G Global Basics Euro. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5. | finanzen.net

Alte Schule. Globale Werte.

Graham French hat recht: Die ersten zehn Jahren des neuen Millenniums waren die Dekade physischer Vermögensgegenstände. Tatsächlich die Exploration, Ausbeutung und die steigende Nachfrage nach Rohstoffen die „feste Größe“ zu sein, die den durch IT- und Subprime-Krise gebeutelten Märkten von 2000 bis 2010 geblieben ist. Als Geograf besitzt French soviel Weitblick, um dieses Postulat nicht ex post zu formulieren, sondern zur Vision der Neuausrichtung des M&G Australia von 1973 zum M&G Global Basics (GB0030932676) vom 17. November 2000 zu machen. Seitdem investiert der globale Aktienfonds in Unternehmen, die als „Grundpfeiler“ der Weltwirtschaft gelten. Aus Sicht des FondsManagers und seines 12-köpfigen Teams sind das vor allem rohstoffgewinnende und -verarbeitende Unternehmen und solche, die am Wachstum der aufstrebenden Schwellenmärkte partizipieren. Und diese Investmentgeschichte ist noch lange nicht zu Ende: „Grahams Appetit, Begeisterung und Drive sind besser als jemals zuvor“, berichtet Randeep Somel, Frenchs Stellvertreter, im Gespräch mit der SJB. Und das mit einem nach eigenen Worten „altmodischen“ und „antizyklischen“ Investmentstil. Mit Erfolg. Über ein Jahr erzielte der Fonds per 28. Februar 2011 eine Wertentwicklung auf Eurobasis von +27,54 Prozent. Rund 7,51 Prozentpunkte mehr als der MSCI World. Der Preis dafür ist ein um 16,0 Prozentpunkte höheres Risiko im Vergleich zum Markt. Ist dieses Risiko für Investoren gerechtfertigt?

FondsStrategie. Wirtschaft. Kurvig.

Wer die Weltwirtschaft im Blick haben will, braucht eine makroökonomische Perspektive. Beim M&G Global Basics ist das die „Kurve der globalen Wirtschaftsentwicklung“. Gemäß diesem Ansatz durchläuft ein Markt eine Entwicklung vom reinen Rohstofflieferanten hin zur ausdifferenzierten Volkswirtschaft. „Warum sind in Menschen in Nordafrika auf der Straße?”, fragt Somel. „Weil sie denken, dass ihre autokratischen Regime ihr Recht auf Wirtschaftswachstum behindern.“ Runtergebrochen von der großen Politik auf den täglichen Investmentprozess heißt das: „Unser Hauptziel im ersten Schritt ist es, Markttrends zu identifizieren“, erklärt Somel. „Auf der Ebene der Einzeltitel wird dann jede Aktie einer intensiven ‚grassroots-Analyse’ unterzogen.“ Diese fundamentale Untersuchung beinhaltet Bilanzprüfungen, Wachstumsperspektiven, Unternehmensressourcen, Markenwerte und vor allem direkte Gespräche mit dem Management. „Wir wollen Beziehungen zu unseren Portfoliotiteln aufbauen“, berichtet Somel. Auf diesen „Stil der alten Schule“ legt Graham French als verantwortlicher FondsManager besonders viel Wert. Apropos viel Wert. Antizyklisch agiert das FondsManagementteam, wenn es um den Investitionszeitpunkt geht. „Wir kaufen keine teuren Titel“, stellt Somel klar. „Wir kaufen Aktien, die wir als fair bewertet ansehen und die Wachstumspotenzial besitzen.“ Hier sind dynamische Value-Investoren am Werk.

FondsPortfolio. Masse. Konzentriert.

Mit Blick auf das Volumen bietet der M&G Global Basics eine besonders globale Perspektive. Seit Auflage ist das FondsKapital von 50 Millionen Euro auf rund 7,0 Milliarden Euro angewachsen. Anders ausgedrückt: Für jeden Menschen auf der Welt Ende 2010 ein Euro. Die Rechnung des FondsManagements geht anders: Das Kapital des mit 98,9 Prozent praktisch voll investierten Fonds ist in gerade 72 Aktienpositionen platziert. Konzentration auf Qualität und mit langfristigem Investitionshorizont. „Der Portfolioumschlag innerhalb eines Jahres liegt bei rund 23,0 Prozent. Die durchschnittliche Haltedauer liegt bei viereinhalb Jahren“, so Somel. Zum Vergleich erinnert Frenchs Stellvertreter an den durchschnittlichen Handelsumschlag an der New York Stock Exchange (NYSE), der bei vier Monaten für die gesamte Marktkapitalisierung liegen würde. Größe, die Spielraum braucht, um nicht dem Gesetz der Masseträgheit zum Opfer zu fallen. Deshalb gewichtet das FondsManagement vor allem kleine und mittlere Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen < 2 und < 10 Milliarden US-Dollar über. Übergewichtet sind auch Sektoren, die aus Sicht von French und seinem Team auch in den kommenden zehn Jahren globale Wachstumstreiber sein werden. Im Fokus stehen Grundstoffe – hier vor allem Eisenerz, Kupfer, Öl und Gas – mit Anteilen von zusammen 38,0 Prozent sowie Verbrauchsgüter mit einem Anteil von 27,0 Prozent am FondsVermögen. Die schlichte und ergreifende Erkenntnis dahinter laut Somel: „Die Konsumenten der Schwellenmärkte sind ein ‚Multi-Dekaden-Phänomen’.“ Warum der Fonds dieses Wachstum lieber über westliche Unternehmen mit starker Schwellenmakt-Präsenz generiert? „Die Aktienkultur ist für uns ein wichtiger Aspekt“, hebt Somel hervor. „Westliche Unternehmen haben eine stärkere Geschichte, die richtigen Entscheidungen bei der Kapital-Allokation zu treffen.“ Dazu gehört auch die Dividendenzahlung an die Investoren.

FondsVergleichsindex. Perspektive. Weltweit.

Die Benchmark des M&G Global Basics ist der FTSE Global Basics. Die SJB möchte die Strategie des Fonds durch eine unabhängige Analyse im Vergleich zum weltweiten Aktienmarkt aufwerten. Dafür wird die FondsEntwicklung dem MSCI World gegenübergestellt. Korrelationen von 0,87 über drei Jahre, bzw. 0,82 über ein Jahr zeigen, dass dieser Vergleichsmaßstab einerseits aussagekräftige Ergebnisse liefert. Andererseits wird auch die Unabhängigkeit deutlich, die die Konzentration auf Grundstoff- und Konsumgüterindustrien schafft. R² über drei Jahre liegt bei 0,76 und über ein Jahr gerade bei 0,67. D.h. mittelfristig sind 24,0 Prozent der FondsEntwicklung auf aktives FondsManagement zurückzuführen. Kurzfristig sogar 33,0 Prozent.

FondsRisiko. Diversifikation. Auslagernd.

„Der beste French aller Zeiten“ ist ein Aktivposten für den M&G Global Basics. Das zeigt die Spurabweichung (Tracking Error) über drei Jahre von 11,65 Prozent, bzw. 7,17 Prozent über ein Jahr. Dabei scheut sich der FondsManager nicht höhere Risiken einzugehen. Beta über drei Jahre liegt mit 1,17 Prozent immerhin 17,0 Prozentpunkte über dem Marktrisikofixwert 1. Das entspricht einer FondsVolatilität von 23,88 Prozent im Vergleich zu 18,24 Prozent beim SJB Vergleichsindex MSCI World. Über ein Jahr liegt die Volatilität des Fonds mit 14,81 Prozent noch 4,23 Prozentpunkte über der des Index. Das entspricht einem Beta im rollierenden Jahresvergleich von 1,16. Allerdings fallen die Betawerte in immerhin 14 der 36 Analysemonate im Jahresvergleich <1 aus. Ein Stück weit ist die erhöhte FondsVolatilität dem konzentrierten FondsPortfolio zuzuschreiben. Bei einem derzeitigen FondsVolumen von mehr als 7,0 Milliarden Euro hätte das FondsManagement sicherlich größeres Potenzial ihr Portfolio zu diversifizieren. „Da wir keine unnötige Komplexität wollen, sichern wir zum Beispiel keine Währungsrisiken ab, da dies die Unternehmen bereits selbst tun“, erklärt Somel und erinnert: „Wir führen ein internationales Portfolio, in dem jedes Unternehmen international – sprich diversifizierend – agiert.“ Geht diese Rechnung auf?

FondsRendite. Mehrwert. Wünschenswert.

„Wir sind nicht an Quartalsergebnissen interessiert“, so Somel. „Wir planen für die nächsten zehn Jahre“. Diese Position unterstreicht die langfristige Orientierung der FondsStrategie des M&G Global Basics. Das bedeutet aber auch, dass der Fonds durch liquiditätsgetriebenen Aufschwung der vergangenen drei Jahre keine „quantitative Erleichterung“ für seine Investoren gewesen, sondern auf dem Boden der Tatsachen geblieben ist. Über drei Jahre hat der Fonds +6,59 Prozent an Wert gewonnen. Nach -44,00 Prozent 2008, +45,60 Prozent 2009 und +31,4 Prozent 2010 verlor der Fonds im laufenden Jahr bisher rund -5,30 Prozent. Der MSCI World legte über den gleichen Dreijahreszeitraum +11,10 Prozent an Wert zu. Das entspricht einem negativen Alpha von -0,08 und einer negativen Information Ratio (IR) von -0,12. Die Kennzahl IR zeigt an, dass die Erträge das zusätzlich eingegangene Risiko – angezeigt durch das Beta von 1,17 – nicht prämiert haben. Im Jahresvergleich überwiegen allerdings die Monate mit positivem Alpha und positiver IR. 25 von 36 kurzfristigen Vergleichszeiträumen der IR sind positiv. Beim Alpha sind es 29 von 36 Monaten. Gute Aussichten.

SJB Fazit.

Der M&G Global Basics ist ein solides Basisprodukt. Im Depot kein flitzender Satellit, sondern ein Sockelinvestment mit konzentrierter Wachstumsperspektive. Wichtig: Der Fonds ist der Star, nicht sein Manager. Aber Graham Frenchs Begeisterung wirkt ansteckend. In seinem Team und bei Investoren. Eine gute Wahl.

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.

Beta

Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.

Dividendenrendite

Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.

Information Ratio

Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.

Korrelation

Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.

Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.

Sharpe Ratio

Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.

Tracking Error

Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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