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SJB FondsEcho. Falcon Gold Equity. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5.

25.11.10 10:56 Uhr

SJB FondsEcho. Falcon Gold Equity. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5. | finanzen.net

Reiche. Beute.

„Wenn die Anleger und die Bürger dem Papiergeld als Wertaufbewahrungs- und Werterhaltungsmittel nicht mehr vertrauen, wenden sie sich dem Gold zu“, sagt Joseph Foster, FondsManager des Falcon Gold Equity (CH0002783535). Hinter dieser Beobachtung steckt vor allem der Investorenwunsch nach Unabhängigkeit. Das bestätigt auch der erfahrene Edelmetall-Experte Foster – er managt den Fonds seit seiner Auflage am 19. Juni 1992 – in seinem Monatsbericht vom September dieses Jahres: „Gold kann durch keine Regierung dieser Welt geschaffen oder abgewertet werden“. Wenn nicht der Staat, wer ist dann in der Lage, die „Werte“ zu schaffen bzw. zu fördern? Es sind Unternehmen, die in der Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung von Gold und anderen Edelmetallen tätig sind. Das ist das Anlageuniversum des Falcon Gold Equity. Im Windschatten der rasant aufstrebenden Goldpreisentwicklung steigt auch die Produktivität dieses Sektors. Die positive Folge für FondsInvestoren: Im laufenden Jahr hat der Fonds in der Wertentwicklung auf Eurobasis 31,30 Prozentpunkte besser abgeschnitten als sein Vergleichsindex FTSE Gold Mines. Das entspricht einem deutlich positiven Alpha von 2,11. Eine ausgezeichnete Leistung, die FondsManager Foster bei den diesjährigen Sauren Golden Awards drei Goldmedaillen eingebracht hat. Was auch sonst. Der Lohn dafür sind Nettomittelzuflüsse von rund 118,5 Millionen US-Dollar im laufenden Jahr. Das entspricht einem Zuwachs des FondsVolumens von 89,2 Prozent. Dieser Falke hat reiche Beute gemacht.

FondsStrategie. Assetklassen. Unterschiedlich.

„Ich fand es sehr schön, Zeuge zu sein, wie das Gold als echte Anlageklasse wiedergeboren wurde“, so Foster. Und seine Rolle dabei definiert er klar und deutlich: „Wir bewerten Unternehmen, indem wir das Management kennenlernen und die vorhandenen Vermögensgegenstände.“ Grundsätzlich sollten FondsInvestoren aus Sicht der SJB zwischen Branchenfonds aus dem Edelmetallsektor und der Gold- oder Silberpreisentwicklung unterscheiden. Die Edelmetalle sind als Sachwerte eine unabhängige Assetklasse. Branchenfonds wie der Falcon Gold Equity investieren in Aktien. Der Unterschied wird im Vergleich der Korrelationen, also der wechselseitigen Abhängigkeit zweier Investments, deutlich. So korreliert der Falcon Gold Equity mit dem internationalen Aktienindex MSCI World über drei Jahre mit 0,29. Unmittelbar mit dem Goldpreis liegt die Korrelation bei 0,42. Das ist bemerkenswert: Der Fonds tendiert stärker zur Unabhängigkeit mit der Assetklasse Aktien weltweit als mit der Assetklasse Gold. Für FondsInvestoren ein doppelter Vorteil. Sie schaffen aktienseitig Diversifikation und partizipieren am Produktivitätsgewinn eines Wachstumssektors. „Goldunternehmen verdienen beim aktuellen Goldpreis ungeheuer viel Geld“, bestätigt Foster. „In den vergangenen paar Jahren haben die Aktienkurse mit dem Anstieg des Goldpreises nicht mitgehalten. Ich könnte mir vorstellen, dass sie den Abstand jetzt angesichts der verbesserten Gewinnmargen aufholen. Natürlich bleiben operative und geopolitische Risiken. Aber es ist ja mein Job, das zu minimieren.“ Der FondsManager betreibt also aktive Einzeltitelauswahl. Fosters großer Vorteil: Er bringt den Sachverstand mit, um der Branche den Puls zu fühlen. „Ich war früher Geologe, deshalb treffe ich gern andere Bergbauexperten.“

FondsPortfolio. Auswahl. Erlesen.

Per 19. November hat der Falcon Gold Equity ein FondsVolumen von 251,3 Millionen US-Dollar. Das sind 26,3 Millionen US-Dollar mehr als laut aktuellem Monatsbericht vom Oktober 2010. Insgesamt ist der Fonds mit 96,6 Prozent seines FondsVolumens in Aktien aus dem Edelmetallsektor investiert. Damit liegt praktisch eine Vollinvestition vor. In der der SJB exklusiv vorliegenden Branchenallokation dominieren Goldproduzenten mit einem Anteil von 84,3 Prozent, gefolgt von Silberproduzenten mit 12,3 Prozent. Kanada beherrscht mit einem Anteil von 72,5 Prozent die Länderallokation. Dahinter folgen als größere Positionen Australien, USA und Südafrika mit Anteilen zwischen 6,5 und 3,2 Prozent. Die Top-10 Positionen der Einzeltitel machen zusammen 55,6 Prozent des FondsKapitals aus. Dazu zählen unter anderem Kinross Gold Corp., Agnico Eagle Mines, Goldcorp. Randgold und Barrick Gold. „Wir suchen Aktien unabhängig von Region und Benchmark“, erläutert Foster. Im Ergebnis ein handverlesenes Portfolio, das sich gegenüber dem Vergleichindex klar durchsetzt.

FondsVergleichsindex. Unabhängigkeit. Zunehmend.

FondsManager Foster hebt die Unabhängigkeit seiner Aktienauswahl für den Falcon Gold Equity von einer Benchmark hervor. Um für Investoren eine Orientierung hinsichtlich der Leistungsbilanz zu ermöglichen, bietet er den FTSE Gold Mines als Vergleichsindex an. Über drei Jahre korrelieren Fonds und Index mit 0,92, über ein Jahr mit 0,85. Wie viel aktives FondsManagement zur Entwicklung des Fonds beiträgt, zeigt die Kennzahl R². Über drei Jahre liegt sie bei 0,85, über ein Jahr bei 0,72. Kurzfristig entspricht das einem Anteil von 28,0 Prozentpunkten, den das aktive Portfoliomanagement an der Gesamtbilanz leistet.

FondsRisiko. Marktniveau. Einhaltend.

Passend zum hohen Maß an selbstständiger Entwicklung des Falcon Gold Equity ist auch die Spurabweichung (Tracking Error) von 16,86 Prozent über drei Jahre und 11,33 Prozent über ein Jahr entsprechend hoch. Eine Quelle für aktives Risiko? Nein, denn über den gesamten Vergleichzeitraum von 36 Monaten liegt der Risikoindikator Beta unter dem Marktrisikofixwert 1. Genauer zwischen 4,0 und 37,0 Prozentpunkten. Mittelfristig rangiert das Beta mit 0,91 rund 9,0 Prozentprozentpunkte unter dem Marktrisiko. Gemessen in Volatilität schwankt die Standardabweichung um das Marktniveau. Über drei Jahre liegt die FondsVolatilität bei 47,00 Prozent. Der Vergleichsindex FTSE Gold Mines kommt auf 48,98 Prozent. Über ein Jahr liegt die FondsVolatilität mit 28,65 Prozent leicht über der des Index mit 27,54 Prozent. Ein erhöhtes Risiko, das durch die Mehrrendite deutlich kompensiert wird.

FondsRendite. Goldpreis. Abhängend.

Seit seiner Auflage hat der Falcon Gold Equity per 22. November eine kumulierte Wertentwicklung auf US-Dollarbasis von +546,69 Prozent. Der Goldpreis hat im gleichen Zeitraum +295,02 Prozent an Wert zugelegt. Ein plakativer Unterschied. Analysetechnisch ist das jedoch kein Maßstab. Hier zählt der Vergleichsindex FTSE Gold Mines. Über drei Jahre hat der Fonds +81,69 Prozent an Wert gewonnen. Der Vergleichsindex kommt mit +8,81 Prozent auf etwas mehr als ein Zehntel. Unter Berücksichtigung des aktiven Risikos entspricht das einem positiven Alpha von 1,47, bzw. einer Information Ratio (IR) von 1,11. Über ein Jahr fällt der Abstand mit +48,94 Prozent beim Fonds gegenüber +17,64 Prozent immer noch deutlich aus. Das Alpha von 2,11, bzw. die IR von 2,35 liegen ebenfalls stark im positiven Bereich. Dass der Goldsektor auch in Krisenzeiten eine Erfolgsgeschichte schreibt, zeigt die Alpha-Analyse im rollierenden 12-Monatsvergleich. Unmittelbar nachdem die Wirtschafts- und Finanzkrise im September 2008 mit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers ihren Höhepunkt erreicht hatte, konnte FondsManager Foster im Edelmetallsektor Mehrrendite für seine FondsInvestoren erzielen. Seit Dezember 2008 sind die Alpha-Werte konstant positiv und konnte teilweise bis zu einem Wert von 3,12 klettern.

SJB Fazit.

Joseph Foster ist ein Falcon-FondsManager mit Adlerauge. Was er auf Augenhöhe mit dem Marktrisiko an Mehrrendite erwirtschaftet, ist in der Tat medaillenverdächtig. Bemerkenswert ist, dass er mit seiner Einzeltitelauswahl Unabhängigkeit nach beiden Seiten schafft. Zum Goldpreis und zum weltweiten Aktienmarkt. Das spricht für Überblick. Und den besten hat man von der Spitze.


Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.

Beta

Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.

Dividendenrendite

Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.

Information Ratio

Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.

Korrelation

Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.

Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.

Sharpe Ratio

Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.

Tracking Error

Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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