SJB FondsEcho. Earth Exploration Fund UI.
Rohstofftitel. Ausgesucht.
Parallel zu dem Kursabschwung an den internationalen Aktienmärkten im zweiten Quartal 2012 sind auch die Rohstoffpreise unter Druck geraten und haben sich von ihren jüngsten Höchstständen entfernt. So rutschte der Goldpreis unter die Kursmarke von 1.600 US-Dollar pro Feinunze und liegt seit Jahresbeginn damit nur noch hauchdünn im Plus. Auch Rohöl gab rund zehn Prozent von seinen Höchstständen ab und zeigte sich mit Notierungen von knapp über 110 US-Dollar pro Barrel schwächer.
Trotz dieser Schwankungen ist Gold angesichts der wieder an Fahrt gewinnenden Schuldenkrise als Investment sehr attraktiv und wird weiter stark von Anlegern nachgefragt, die nach dauerhaft stabilen Werten suchen und sich zugleich gegen inflationäre Tendenzen absichern wollen. Ein Blick auf die Rentabilität von Goldminen über die letzten Jahre beweist, wie gut Goldproduzenten selbst nach den jüngsten Kursabschlägen noch verdienen. Während die Gesamtausgaben für die Produktion einer Feinunze Gold derzeit im Schnitt bei rund 1.100 US-Dollar liegen, können die goldfördernden Unternehmen angesichts des um die 1.600-US-Dollar-Marke pendelnden Goldpreises selbst dann noch hoch profitabel arbeiten, wenn es zu weiteren Kursrücksetzern kommt. Ebenfalls in die Karten spielt den Minenunternehmen der wieder anziehende Kurs des US-Dollar, der automatisch die Kosten reduziert – denn die Basiskosten der Goldförderstätten fallen in der heimischen Währung an, während die Erträge in US-Dollar generiert werden.
In Anbetracht der langfristig ungebremsten Nachfrage nach Gold, Öl und auch Industriemetallen ist für Investoren ein ganz den Rohstoff- und Minenunternehmen verschriebener Fonds wie der Earth Exploration Fund UI (EUR R) (WKN A0J3UF, ISIN DE000A0J3UF6) interessant. Dieser hat angesichts der jüngsten Kursentwicklungen ein attraktives Bewertungsniveau erreicht. FondsManager Joachim Berlenbach arbeitet nicht nur überaus erfolgreich als Goldanalyst, sondern hat auch eine elfjährige Berufserfahrung als Geologe in der südafrikanischen Bergbau-Industrie vorzuweisen. Berlenbach sucht für seinen Fonds schwerpunktmäßig unterbewertete Firmen, die an der Produktion oder Exploration von Rohstoffen wie Edel- und Buntmetallen, Öl, Gas oder Kohle beteiligt sind. Dabei ist der Earth Exploration Fund keiner Benchmark verpflichtet und versucht vielmehr, mit einem stark konzentrierten Portfolio von rund 40 Titeln einen möglichst hohen Wertzuwachs zu erwirtschaften. Der Fonds wurde am 9. Oktober 2006 aufgelegt und nutzt den Euro als Basiswährung. Das aktuelle FondsVolumen beträgt 47,0 Millionen Euro. Angesichts der jüngsten Marktentwicklungen weist der Earth Exploration Fund seit Jahresbeginn eine Rendite von -7,24 Prozent auf, womit er sich besser als zahlreiche andere Minenfonds schlägt. Seit Auflegung hat der in Kooperation mit Universal Investment vertriebene Fonds eine Wertentwicklung von -18,12 Prozent zu verzeichnen. Mit welcher Strategie will FondsManager Berlenbach das so entstandene Aufholpotenzial realisieren?
FondsStrategie. Unterbewertung. Gesucht.
Joachim Berlenbach ist in seinem Earth Exploration Fund auf unterbewertete Rohstoffunternehmen weltweit fokussiert, deren hohes Wachstumspotenzial vom Markt noch nicht angemessen erkannt worden ist. Zu seinem Anlageuniversum gehören vor allem Small- und Midcap-Aktien, was den Fonds etwas volatiler macht. Der Schwerpunkt des Fonds liegt auf weltweit gelisteten Aktienwerte aus den Bereichen Öl und Gas, Edelmetalle, Basismetalle, Uran, Diamanten, erzhaltige Sande und Kohle. Bevorzugt werden Unternehmen, die in der Rohstoffexploration und -förderung tätig sind, deren Lagerstättenpotenziale aber in der aktuellen Unternehmensbewertung noch nicht ausreichend berücksichtigt sind. Darüber hinaus werden von Berlenbach Firmen aus dem Segment der Rohstoffverarbeitung sowie aus dem Bereich der Ausrüstungsindustrie bzw. der Erbringung von Serviceleistungen für Rohstofffirmen beigemischt.
Grundsätzlich verfolgt FondsManager Berlenbach einen Stock-Picking-Ansatz, der ihm die Auswahl von attraktiv bewerteten Unternehmen im Rohstoff- und Energiesektor mit gutem Anlagepotenzial ermöglicht. Dabei kombiniert er die Bottom-up-Analyse der Einzelunternehmen mit einer detaillierten Top-down-Bewertung des Rohstoffsektors. Berlenbach bestimmt für die von ihm ausgewählten Aktien einen Target-Preis, bei dessen Erreichen die Titel verkauft werden.
Berechnungsgrundlage sind dabei konservative Annahmen über Rohstoffpreise und realistische Übernahmeprämien für kleinere Firmen. Wichtig sind dem Rohstoffexperten zudem ein enger Kontakt zum Firmenmanagement sowie regelmäßige Besuche der Produktionsstandorte. Hier kann Berlenbach seine guten persönlichen Kontakte zu den Explorations-, Bergbau- und Ölindustrien nutzen.
FondsPortfolio. Kanada. Vorneweg.
Bei der Länderallokation des Earth Exploration Fund UI befindet sich Kanada mit großem Vorsprung auf Platz eins. 76,21 Prozent des FondsVolumens sind hier investiert, wo die große Mehrheit der Gold- und Silberproduzenten beheimatet sind. 13,58 Prozent des FondsPortfolios sind in Australien angelegt, 4,57 Prozent der Titel, die FondsManager Berlenbach ausgewählt hat, haben ihren Geschäftssitz auf den Bermudas. Kleinere Bestände in Großbritannien (3,25 Prozent), in Luxemburg (2,41 Prozent) sowie in den USA (1,25 Prozent) runden das geographische Portfolio ab. Der Cashbestand des Fonds liegt derzeit bei 0,40 Prozent. In der Branchengewichtung dominieren Aktien aus dem Bereich der Rohstoffproduktion und -exploration mit einem Anteil von 86,75Prozent. Unternehmen aus dem Energiesektor nehmen 14,52 Prozent der FondsBestände ein. Das Währungsexposure des Fonds ergibt sich überwiegend aus der Ländergewichtung: 79,68 Prozent der Aktien sind in Kanada-Dollar notiert, der Austral-Dollar ist mit einem Anteil von 11,37 Prozent vertreten. Den letzten Schliff verleihen dem FondsPortfolio Bestände in britischen Pfund (7,72 Prozent) und US-Dollar (1,23 Prozent).
FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.
In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse stellen wir den Earth Resources Fund UI dem HSBC Global Mining Index als Benchmark gegenüber. Die Korrelation mit dem internationalen Index für Minenaktien fällt mit 0,87 über drei Jahre deutlich aus. Auf ein Jahr gesehen steigt die Korrelation nochmals leicht auf 0,88 an. Der Kursverlauf von Fonds und Index vollzieht sich damit weitgehend parallel, was auch der Blick auf die Kennzahl R² bestätigt: Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,75, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,78 an. Damit haben sich mittelfristig 25 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 22 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Berlenbach seine Titel- und Sektorengewichtung in den letzten zwölf Monaten noch stärker individualisiert hat. Der Tracking Error des Fonds liegt über drei Jahre bei 14,85 Prozent, im letzten Einjahreszeitraum geht die Spurabweichung auf 10,58 Prozent zurück. Wie schwankungsintensiv präsentiert sich der Rohstoffaktienfonds unter diesen Bedingungen?
FondsRisiko. Beta. Changierend.
Der Earth Resources Fund UI hat über drei Jahre eine Volatilität von 32,10 Prozent zu verzeichnen, die knapp drei Prozentpunkte oberhalb der jährlichen Schwankungsbreite von 29,17 Prozent liegt, die der HSBC Global Mining Index zu verzeichnen hat. Auch für ein Jahre stellt sich das Szenario ähnlich dar: Mit 36,38 Prozent fällt die Schwankungsneigung des Fonds stärker als diejenige der ausgewählten Benchmark aus, die mit einer Volatilität von 32,98 Prozent aufwartet. Die Analysewerte zeichnen das Bild eines leicht überdurchschnittlich schwankenden Fonds, dessen Volatilitätssteigerung in Anbetracht des Fokus auf Small und Mid Caps aber vertretbar ist.
Die Beta-Werte des Minenfonds weichen nur unwesentlich vom Marktniveau ab: Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,98 und kündet somit davon, dass der Fonds unter Berücksichtigung der erzielten Rendite ein leicht geringeres Risiko als der Gesamtmarkt eingeht. Für ein Jahr liegt das Beta über dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt einen Wert von 1,06 an. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte zeigt, dass der Fonds in etwa gleichem Ausmaß Phasen mit weniger ausgeprägten Wertschwankungen und Phasen mit überdurchschnittlicher Risikoneigung gemessen am Vergleichsindex aufweist. Von Dezember 2009 bis Februar 2011 lag eine prinzipiell günstigere Risikostruktur mit Beta-Werten von zutiefst 0,66 vor, während ab März 2011 erhöhte Beta-Werte zwischen 1,01 und 1,34 zu konstatieren sind. Insgesamt sind die Einjahreszeiträume mit ungünstigerer Risikostruktur knapp in der Mehrzahl. Kann auf dieser Basis die Renditeleistung überzeugen?
FondsRendite. Performance. Wechselhaft.
Der Earth Resources Fund UI hat über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +32,30 Prozent in Euro aufzuweisen (Stand: 4. Mai 2012), was einer durchschnittlichen Jahresrendite von +9,77 Prozent entspricht. Das Performanceergebnis des als Benchmark verwendeten HSBC Global Mining Index stellt sich positiver dar: Dieser konnte im selben Zeitraum eine Gesamtrendite von +45,93 Prozent erzielen, was einer Jahresrendite von +13,41 Prozent p.a. gleichkommt. Die mittelfristig schwächere Wertentwicklung des Fonds gemessen am Index setzt sich auch beim Wechsel auf die kurzfristige Betrachtung fort: Im letzten Einjahreszeitraum, einem zugegebenermaßen schwierigen Jahr für Rohstofftitel, hat der Minenfonds eine Performance von -36,56 Prozent verzeichnet. Der von der SJB gewählte Referenzindex kommt hingegen mit -18,21 Prozent mit einem rund halb so hohen Minus aus. Somit bleibt es dabei: Weder im kurz- noch im mittelfristigen Betrachtungshorizont kann der Earth Exploration Fund UI die Performance der Benchmark übertreffen. Die Alpha-Werte des Minenaktien-Fonds fallen in der Konsequenz negativ aus. Über drei Jahre liegt das Alpha mit -0,16 im roten Bereich, für den Einjahreszeitraum fällt die Renditekennzahl mit -1,86 klar negativ aus. Dabei ist FondsManager Berlenbach sehr wohl dazu in der Lage, eine Outperformance der Benchmark zu generieren, wie der Chartverlauf verdeutlicht. Gerade in dem Zeitraum von Mitte 2010 bis Mitte 2011 glückte dem Fonds eine hohe Mehrrendite, die allerdings während des jüngsten Kursrücksetzers von Rohstoffaktien vollständig wieder aufgezehrt wurde. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte bringt die erfreuliche Erkenntnis, dass der Minenfonds innerhalb der vergangenen drei Jahre in der Mehrzahl der Fälle einen Renditevorsprung zum Index erzielen konnte. Von Mai 2009 bis August 2011 wurde durchweg ein positives Alpha bis 3,58 in der Spitze verzeichnet, während in den letzten neun Einjahreszeiträumen ein negativer Wert von zutiefst -2,09 vorlag. Die relativ lange Phase der Mehrrendite versöhnt dabei mit dem kurzfristig nicht befriedigenden Performanceergebnis, das jedoch zugleich ein hohes Aufholpotenzial für den Fonds bei wieder anziehenden Märkten im Rohstoff- und Minensektor signalisiert.
SJB Fazit. Earth Resources Fund UI.
Mit seiner Schwerpunktlegung nicht nur auf Edelmetallproduzenten, sondern auch auf Unternehmen aus den Sektoren Öl, Gas, Kohle und Industriemetalle ist der Earth Resources Fund UI breiter aufgestellt als andere Fonds aus dem Rohstoffsektor. FondsManager Joachim Berlenbach hat sein gutes Gespür für unterbewertete Minenaktien mit einem zeitweise beeindruckenden Performanceplus zum Vergleichsindex bewiesen. An diese Phase gilt es nun anzuknüpfen – angesichts des günstigen Bewertungsniveaus stehen die Chancen gut!
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.
Beta
Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.
Dividendenrendite
Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.
Information Ratio
Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.
Korrelation
Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.
R²
Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.
Sharpe Ratio
Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.
Tracking Error
Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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