SJB FondsEcho. BNP Paribas L1 Equity Turkey. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5.
Wirtschaftsboom. Fortlaufend.
Solide Fundamentaldaten und ein auf hohem Niveau verharrendes Wirtschaftswachstum machen die Türkei als Anlageziel weiter interessant. In den vergangenen zehn Jahren gelang es der türkischen Wirtschaft, im Schnitt eine jährliche Wachstumsrate von 5,0 Prozent zu erzielen. Aktuell setzt die Ökonomie des Landes ihre Aufschwungphase mit einem satten Wachstumsplus von +8,9 Prozent im ersten Quartal 2011 fort. Durch ihre Mittlerfunktion zwischen der Europäischen Union und der arabischen Welt nimmt die Türkei eine ausgezeichnete strategische Position ein. Hinzu kommen die guten wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland. Die junge und immer besser ausgebildete Bevölkerung hat dazu beigetragen, die türkische Volkswirtschaft zu einer der vielseitigsten in Europa zu machen.
Während die türkische Industrieproduktion im März um 10,4 Prozent im Jahresvergleich zulegte, gelang es der Zentralbank zugleich, das hohe Kreditwachstum zu bremsen, welches im Jahr 2010 bei 34 Prozent gelegen hatte. Durch die Anhebung der Mindestreserveanforderungen für Banken konnte es 2011 in einer Spanne von 20 bis 25 Prozent gehalten werden. Die makroökonomischen Fundamentaldaten der Türkei geben Anlass zu einer langfristig positiven Einschätzung des Marktes. So profitiert die Türkei als großer Netto-Ölimporteur von dem aktuellen Rücksetzer beim Ölpreis, der das Leistungsbilanzdefizit, das angesichts des aktuellen Wirtschaftsbooms auf über 8 Prozent des BIP angewachsen ist, wieder zügelt. Zugleich bleibt die Inflation erfreulicherweise unter Kontrolle: Im April lag die Teuerungsrate bei 4,26 Prozent p.a. und damit klar unterhalb des mittelfristigen Inflationsziels der türkischen Notenbank von 5,0 Prozent.
Der am 11. April 2005 aufgelegte BNP Paribas L1 Equity Turkey D (ISIN: LU0212963689) gehört im laufenden Jahr zu den besseren seiner Kategorie und hat es geschafft, seit Januar 2011 seinen Vergleichsindex MSCI Turkey hinter sich zu lassen. Im Gesamtmonat April gelang es dem Aktienfonds, eine Rendite von +6,09 Prozent zu erwirtschaften, während es der Vergleichsindex nur auf ein Plus von +4,98 Prozent brachte. FondsManager Claude Guillaume managt den Fonds nach einem Bottom-up-Ansatz und verfolgt das Ziel, eine langfristig über der Benchmark liegende Performance zu erzielen. Dies ist ihm auch gelungen: Seit Auflegung hat der in Euro notierende Fonds eine Gesamt-Wertentwicklung von +121,47 Prozent zu verzeichnen, 16,88 Prozent mehr als der MSCI Turkey.
FondsStrategie. Makroökonomie. Betrachtet.
Der BNP Paribas L1 Equity Turkey investiert in Aktien türkischer Unternehmen, wobei FondsManager Guillaume seine Anlageentscheidungen auf der Grundlage der aktuellen makroökonomischen Entwicklungen trifft. Derzeit sind die Veränderungen, die sich aus dem Konvergenzprozess zwischen der Türkei und der Europäischen Union ergeben, das langfristige Anlagethema. Im ersten Schritt werden die Unternehmen ausgewählt, die eine angemessene Partizipation an diesem Anlagefokus bieten. Sodann werden diese Aktien nochmals einem rigorosen Auswahlverfahren unterzogen, das mehrere Filter wie Corporate Governance, Liquidität und Bewertung umfasst. Nur die Unternehmen, die nach den strengen Kriterien des Fonds ein positives Ertragspotenzial aufweisen, werden danach ins Portfolio aufgenommen.
Als Hauptprofiteure der aktuellen strukturellen Veränderungen hat Guillaume die türkische Banken- und Finanzbranche ausgemacht. Titel aus dem Finanzwesen stellen mit 48,75 Prozent des FondsVolumens die bei weitem größte Branchenposition dar, was allerdings der hohen Gewichtung von Banken im Vergleichsindex MSCI Turkey entspricht. 13,71 Prozent des FondsPortfolios sind in türkische Industriewerte investiert, 11,28 Prozent machen Produzenten von Massenkonsumgütern aus. Dem erwarteten Anziehen der Binnennachfrage gemäß sind auch Anbieter von höherwertigen Konsumartikeln mit 9,98 Prozent stark gewichtet. Energie- und Versorgertitel sind mit 4,99 bzw. 2,20 Prozent eher gering vertreten, und auch bei den Telekommunikationsunternehmen zeigt sich das FondsManagement skeptisch: Ganze 1,86 Prozent des Portfolios sind in Telekomfirmen investiert.
FondsPortfolio. Banken. Gefragt.
Der Schwerpunktlegung auf die Finanzbranche gemäß kommen die größten Einzelpositionen des Fonds aus dem Bankenbereich. Mit 9,20 Prozent Portfolioanteil ist die Turkiye Is Bankasi der am stärksten vertretene Einzelwert im Portfolio, mit 9,01 Prozent steht ihr die Turkiye Garanti Bankasi nur wenig nach. Relativ hoch gewichtet sind zudem die Yapi ve Kredi Bankasi sowie die Akbank Tas mit 3,99 bzw. 3,75 Prozent des FondsVolumens. Der fünfte Bankentitel unter den Top 10 des BNP-Fonds ist die Beteiligung an der Haci Omer Sabanci Holding, der zweitgrößten Industrie- und Finanzgruppe der Türkei. Die größte Position an einem Nichtfinanzwert hält FondsManager Guillaume mit 4,93 Prozent am Ölraffineriebetreiber Tupras Turkiye Petrol Rafine, dem umsatzstärksten Industrieunternehmen der Türkei. 4,77 Prozent des FondsVolumens sind im Industriekonglomerat Koc investiert. Aus dem Bereich Konsum und Einzelhandel kommen die Positionen am Getränkehersteller Anadolu Efes Biracilik (3,93 Prozent) sowie dem Einzelhändler Bim Birlesik Magazalar (3,66 Prozent). Die besten Einzelperformer der letzten Wochen waren aber nicht unter den Top 10 des Fonds zu finden: Der Glas- und Chemikalienproduzent Turkiye Sise ve Cam Fabrikalari legte aufgrund des boomenden Immobilienmarktes zu, das Telekomunternehmen Turkcell konnte sich trotz der angespannten Wettbewerbssituation von den Mitbewerbern absetzen. Hier macht sich die Bottom-up-Strategie des FondsManagers bezahlt.
FondsVergleichsindex. Benchmark. Vorn.
FondsManager Claude Guillaume hat sein Ziel erreicht, die Performance des Vergleichsindex MSCI Turkey auf lange Sicht zu übertreffen. Zum Bewertungstag 20. Mai 2011 hat der BNP Paribas L1 Equity Turkey eine Gesamtrendite von +121,47 Prozent in den gut sechs Jahren seit Auflegung aufzuweisen, die Benchmark bringt es im selben Zeitraum auf ein Plus von +104,59 Prozent. Wechselt man von der langfristigen zur mittelfristigen Betrachtung, wandelt sich jedoch das Bild. Über drei Jahre liegt die Performance des Türkei-Fonds mit +19,44 Prozent klar unterhalb derjenigen des Vergleichsindex von +28,40 Prozent. Dies entspricht einer Rendite von +6,10 Prozent p.a. des Fonds bei einer durchschnittlichen Jahresrendite von +8,69 Prozent beim MSCI Turkey. Auf Jahressicht fiel die Rendite des BNP-Fonds dann wieder etwas besser als die seiner Benchmark aus: Während der MSCI Turkey zum 20. Mai 2011 ein Minus von -1,23 Prozent aufwies, findet sich beim BNP Paribas Equity Turkey ein positives Ergebnis von +2,25 Prozent.
Das Alpha für ein Jahr liegt mit 0,26 knapp im positiven Bereich, während die Risikokennzahl Beta über den gleichen Zeitraum mit 0,92 eine unterhalb des Referenzindex liegende Schwankungsbreite anzeigt. Hier verzeichnet der BNP-Fonds einen Renditevorsprung bei vermindertem Risiko. Dem ist jedoch nicht immer so: Innerhalb der letzten zwölf Monate gab es nur drei mit einem positiven Alpha, während das Beta in elf Monaten unter 1,00 verblieb und damit eine durchgängig unter Marktniveau befindliche Volatilität belegt.
Über drei Jahre korrelieren Fonds und Index mit 0,96, über ein Jahr mit 0,89. Eine übermäßige Abweichung von der Indexbewegung findet damit nicht statt, wobei ein Blick auf die Kennzahl R² zum selben Ergebnis kommt. Für ein Jahr liegt die Kennzahl, die den Prozentsatz der auf Bewegungen des Vergleichsindex zurückgehenden Schwankungen des Fonds misst, bei 0,93, für drei Jahre beträgt der Wert 0,80. Damit haben sich kurzfristig ganze 7 Prozent der Wertentwicklung des Fonds indexunabhängig vollzogen, mittelfristig sind es 20 Prozent. Die Spurabweichung („Tracking Error“) des Fonds vom Index liegt für ein Jahr bei 5,80 Prozent, auf drei Jahre sind es 5,91 Prozent. Die Unabhängigkeit des FondsManagements vom Index ist damit als eher gering ausgeprägt zu bezeichnen.
FondsRisiko. Volatilität. Vergleichbar.
Die je nach Betrachtungshorizont wechselnden Renditedifferenzen des BNP Paribas L1 Equity Turkey und seines Vergleichsindex sind mit Schwankungen verbunden, die auf einem vergleichbaren Niveau liegen. Auf Jahressicht lag die Volatilität des Fonds mit 26,35 Prozent etwas niedriger als diejenige des MSCI Turkey von 28,01 Prozent. Im Dreijahreszeitraum sind keine signifikanten Unterschiede messbar.
Die Risikokennziffer Beta, die die Schwankungsintensität von Fonds und Index vergleicht, liegt in der Konsequenz bei 0,98 für drei Jahre. Mit Blick auf ein Jahr stellt sich die Kennziffer mit 0,92 noch positiver dar. Bei wechselnder Performance ist somit eine auf oder leicht unter Marktniveau befindliche Volatilität des Fonds nachweisbar. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich für die letzten drei Jahre schwankt das Beta in einem engen Band zwischen 0,91 und 1,04. Das Szenario eines sich um den Mittelwert der Schwankungsbreite des Vergleichsindex bewegenden Fonds bleibt damit erhalten, womit die Auswertung der Volatilitätskennzahlen als neutral zu werten ist.
FondsRendite. Alpha. Changierend.
Seit seiner Auflegung im April 2005 hat der BNP Paribas L1 Equity Turkey eine Gesamtrendite von +121,47 Prozent erzielt, der MSCI Turkey bringt es auf +104,59 Prozent. Damit gelingt es dem Fonds im Langfristhorizont, seinen Vergleichsindex zu schlagen. Auch im laufenden Jahr zeigt der Fonds eine Outperformance zu seiner Benchmark: einer Rendite von -10,30 Prozent seit Jahresbeginn steht ein noch stärkerer Rücksetzer beim MSCI Turkey von -12,87 Prozent gegenüber. Außerhalb dieser Betrachtungszeiträume gelingt es dem Fonds jedoch schon länger nicht mehr, sein erklärtes Ziel einer Mehrrendite zum Vergleichsindex zu erreichen. Offenbar wird dies im Dreijahresvergleich, wo einem durchschnittlichen Plus des Fonds von +6,10 Prozent p.a eine Rendite von +8,69 Prozent p.a. der Benchmark gegenübersteht. Ähnlich die Wertentwicklung über fünf Jahre: das Ergebnis des BNP-Fonds von +5,34 Prozent p.a. wird von der Rendite des MSCI Turkey von +7,75 Prozent p.a. übertroffen.
Logische Konsequenz dieser Performancedaten ist ein negatives Alpha von -0,17 auf Dreijahressicht. Für den Einjahreszeitraum stellt sich die eine Mehrrendite zum Index messende Kennzahl mit 0,27 zwar positiv dar, hier ist jedoch anzumerken, dass dies nur in drei der letzten zwölf Monate der Fall war. Im vergangenen Jahr dominierten hier negative Werte bis -0,40 im Tief und zeigen an, dass der Fonds seiner Benchmark überwiegend hinterherlief. Auch der rollierende Zwölfmonatsvergleich über die letzten drei Jahre erbringt ein ähnliches Ergebnis: 25 der betrachteten 36 Einjahreszeiträume weisen ein negatives Alpha von bis zu -0,83 auf, nur elfmal ergibt sich ein positiver Wert von maximal 0,67. FondsManager Claude Guillaume gelingt es somit in jüngerer Vergangenheit immer seltener, den seit Auflegung erzielten und in der FondsPhilosophie angestrebten Renditevorsprung zum Vergleichsindex MSCI Turkey auch zu erreichen. Die positive Entwicklung in den ersten Monaten des Jahres 2011 gibt aber Anlass zu der Hoffnung, dass dies bald wieder vermehrt der Fall sein könnte.
SJB Fazit.
Die langfristigen Aussichten für die Türkei bleiben hervorragend. Der jüngste Kursrücksetzer am Aktienmarkt sollte daher als Kaufgelegenheit interpretiert werden. Mit seiner historischen Outperformance des Vergleichsindex bei vergleichbarer Volatilität ist der BNP Paribas L1 Equity Turkey für alle Investoren geeignet, die ihre Anlagechancen am Bosporus suchen. Die Bottom-up-Strategie bürgt für eine solide Titelauswahl.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.
Beta
Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.
Dividendenrendite
Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.
Information Ratio
Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.
Korrelation
Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.
R²
Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.
Sharpe Ratio
Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.
Tracking Error
Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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