Britische Steuerbehörde sagt Krypto-Kriminalität den Kampf an
Mit der steigenden Anzahl von Cyberdevisen und deren zunehmender Akzeptanz in der allgemeinen Wirtschaft müssen sich auch Steuerbehörden neuen Herausforderungen stellen, die mit den Kryptowährungen einhergehen. Um hier einen Schritt voranzukommen, sucht die britische Steuerbehörde HMRC nun Hilfe von Profis.
Werte in diesem Artikel
• Steuerbehörden kämpfen gegen Krypto-Kriminalität
• Britisches Steueramt sucht Hilfe von freier Wirtschaft
• Tracking-Tool für Krypto-Transaktionen gesucht
Immer mehr Kryptowährungen haben seit dem Launch des Bitcoins vor über zehn Jahren das Licht der Welt erblickt. Während das digitale Geld anfangs noch mit Unverständnis und Sorge insbesondere von institutioneller Seite beäugt wurde, öffnen sich immer Menschen und Unternehmen den Internetcoins. So gibt es seit Entstehen der ersten Kryptowährung mittlerweile viel mehr Anwendungsmöglichkeiten und insbesondere das Potenzial der zugrundeliegenden Blockchain-Technologie wurde von vielen Seiten erkannt.
HMRC sucht professionelle Hilfe
Doch mit den digitalen Coins kann nicht nur der internationale Zahlungsverkehr revolutioniert werden - auch Kriminelle wissen die Vorzüge von Kryptowährungen durchaus für sich zu nutzen. So ist die Bezahlung mit Bitcoin & Co. im Darknet gang und gäbe, schließlich besteht ein erklärtes Ziel bei den meisten Cyberdevisen darin, anonyme Finanztransaktionen möglich zu machen. Demensprechend ist es nicht weiter verwunderlich, dass Steuerbehörden wie die britische HMRC (Her Majesty’s Revenue and Customs) den Kampf gegen Geldwäsche, Steuerhinterziehung oder auch Terrorismusfinanzierung erschwert sehen. Doch tatenlos zusehen ist für die Beamten natürlich auch keine Option, weshalb sie sich nun Hilfe aus der freien Wirtschaft suchen.
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Tracking-Technik benötigt
So können interessierte Unternehmen noch bis zum 31. Januar an einer Ausschreibung der britischen Steuerbehörde teilnehmen. Gesucht wird ein Tracking-Tool, mit dem Finanztransaktionen, die mit Blockchain-Kryptowährungen durchgeführt wurden, auf ihren Urheber zurückverfolgt werden können. Durch eine solche Technik erhofft das Steueramt "Informationslücken" bezüglich der Anwendung von Kryptowährungen für "kriminelle Machenschaften gegen das HMRC" schließen zu können, wie es nach Informationen von PublicTechnology in der Ausschreibung heißt. Um dies zu ermöglichen, solle das gesuchte Tool "Methoden zur Sammlung von Informationen unterstützen, um Krypto-Asset-Transaktionen zu identifizieren und in verknüpfte Transaktionen zu gruppieren und diejenigen zu identifizieren, die mit Anbietern von Krypto-Asset-Diensten verbunden sind".
Folgende Kryptowährungen sind im Visier
Abgezielt hat es die Dienststelle dabei konkret auf Online-Glücksspiel-Anbieter, Darknet-Betreiber und -nutzer oder Krypto-Betrüger. Dabei wird von der ausgeschriebenen Technik erwartet, dass sie Transaktionen mit folgenden Kryptowährungen zurückverfolgen kann: Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum, Ethereum Classic, Ripple, Tether und Litecoin. Darüber hinaus wären Monero, Zcash und Dash auch wünschenswert.
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Das darf es kosten
Um gegen Krypto-Cyber-Kriminalität vorzugehen, ist die HMRC auch bereit, tief in die Taschen zu greifen: Für eine Jahreslizenz könne die Steuerbehörde 100.000 britische Pfund ausgeben. Überzeugt eines der angebotenen Produkte, wäre ein Vertragsstart ab dem 17. Februar 2020 vorgesehen. Um die Ausschreibung für sich zu entscheiden, müssten die Anbieter vor allem eines mitbringen: Erfahrung. So heißt es seitens des Steueramtes: "In erster Linie werden wir von Anbietern verlangen, dass sie ihre Erfahrung im Bereich der Nachverfolgung von Krypto-Assets unter Beweis stellen".
Redaktion finanzen.net
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