Offenbar legal

NFT-Projekte verschenken Unternehmensanteile - Ist diese neue Strategie ein "Game Changer" oder nur eine "Masche"?

23.01.24 23:56 Uhr

NFT-Projekte verschenken Unternehmensanteile - Ist diese neue Strategie ein "Game Changer" oder nur eine "Masche"? | finanzen.net

In den vergangenen Wochen sorgten zwei NFT-Projekte mit der Ankündigung, einen Teil ihres Eigenkapitalanteils an die Inhaber ihrer NFTs zu verschenken, für große Aufmerksamkeit unter Cyber-Kennern. Was steckt hinter der Strategie?

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• Pionier: "The Plague" schenkt NFT-Inhabern Unternehmensanteile
• Ankündigung von "Rektguy" folgt eine Woche später
• Aktienzuteilungen werden in der NFT-Szene hitzig diskutiert

Obwohl 2023 insgesamt ein sehr starkes Jahr für die Krypto-Branche war - so erlebten Bitcoin, Ether & Co. ein beeindruckendes Comeback -, scheint der NFT-Sektor noch längst nicht an den Hype von 2021 anknüpfen zu können. Die Berichterstattung und auch das Handelsvolumen kommen nicht richtig in die Gänge, auch wenn sich NFT-Analysten für das neue Jahr zunehmend zuversichtlich äußern. Nun scheinen zwei NFT-Projekte das Interesse mit einer erstaunlichen Strategie wieder etwas aufleben zu lassen.

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"The Plague" verschenkt Unternehmensanteile an Frog-NFT-Inhaber

So veröffentlichte Pons Asinorum, Gründer der NFT-Kollektion "The Plague", am ersten Weihnachtsfeiertag einen Beitrag per X (ehemals Twitter), dem zufolge die Inhaber der Frog-NFTs einen gewissen Prozentsatz an Unternehmensanteilen zugewiesen bekommen. "Jedem Frog-NFT-Inhaber wird ein Prozentsatz an Aktien zugeteilt, der sich nach der Anzahl der nicht börsennotierten Frogs richtet, die er hält", schrieb Asinorum. Er führte weiter aus: "Sie müssen nichts tun, um diese Anteile zu erhalten. Halten Sie einfach Ihren Frog, bis er unverfallbar ist. Es wird einen Staking-Mechanismus geben, mit dem die Sperrfrist festgelegt und die Anteile zugeteilt werden. Das wird später kommen". Im Moment seien die Plague-Mitarbeiter dabei, alles zu organisieren, um diesen Prozess durchzuführen.

Diese neuartige Maßnahme lässt unweigerlich rechtliche Bedenken aufkommen: Ist es überhaupt legal, NFT-Inhabern Unternehmensanteile zuzuordnen - und das quasi gratis? Zumindest der Plague-Chef Asinorum sei überzeugt davon, dass dieser Schritt legal sei, wie "Cointelegraph" schreibt. Er habe einige Anwälte bezüglich rechtlicher Aspekte konsultiert. Da die Inhaber beim Kauf der NFTs nicht erwartet hätten, Aktien zu bekommen - und weil jene Unternehmensanteile nicht verkauft werden würden - sei dagegen nichts einzuwenden, so Asinorum.

"Rektguy" zieht nach

Nur eine Woche nach "The Plague" folgte mit "Rektguy" ein zweites Krypto-Projekt, das den Inhabern seiner NFTs Unternehmensanteile zuordnen will. Der Mitgründer Ovie Faruq kündigte auf seinem X-Account "OSF" - unter diesem Namen ist Faruq in der NFT-Szene bekannt - an, dass die "Rektguy"-NFT-Besitzer künftig eine Beteiligung an seinem Unternehmen, Rekt Brands Inc., erhalten werden. Faruq fasst den Wert von Rekt Brands Inc. wie folgt zusammen: "Rekt Brands besitzt und kontrolliert den "Rektguy"-Vertrag, das Rekt-Logo, Rekt-IP und den gesamten Goodwill, den "Rektguy" aufgebaut hat".

Faruq betonte, dass die Maßnahme "unangekündigt gemacht" wurde. Er freue sich, "Sammlern, die Rektguy als Kunstprojekt unterstützt haben, kostenlos Aktien schenken" zu können. Anschließend betonte Faruq mit Nachdruck, dass durch den Handel mit den NFTs auch künftig kein Eigenkapital übertragen werde. Ähnlich wie "The Plague"-Gründer Asinorum hat Faruq keine rechtlichen Bedenken: "Wir sind stolz auf unsere Arbeit hinter den Kulissen, um dies auf eine wertvolle und gesetzeskonforme Weise zu ermöglichen".

Die Reaktionen in der NFT-Szene

Bei den beiden NFT-Projekten handelt es sich um durchaus ernstzunehmende Unternehmungen in der Cyber-Branche: Laut "Cointelegraph" beläuft sich das Allzeit-Umsatzvolumen bei "The Plague" auf mehr als sieben Millionen US-Dollar, während jenes von "Rektguy" bislang sogar mehr als 28 Millionen US-Dollar erreichte. Auch deshalb schlug die Ankündigung der beiden NFT-Projekte, Unternehmensanteile an NFT-Inhaber zu verschenken, in der Branche recht große Wellen. Auf X wurden viele Diskussionen geführt. Beispielsweise stellte der einflussreiche Krypto-Beobacher "wale.moca" die Frage, ob es sich bei diesen Zuteilungen um "einen Game-Changer oder nur eine Masche" handelt - in über 200 Kommentaren wurde diese Frage im Anschluss fleißig diskutiert.

Der NFT-Analyst Waleswoosh beschäftigte sich ebenso mit den Unternehmensanteil-Zuteilungen und hält derartiges Vorgehen "unter bestimmten Umständen" für legal, wie er auf X schrieb. Seiner Meinung nach seien die Kriterien für die Zulässigkeit bereits in der Vergangenheit erfüllt worden. Der entscheidende Punkt sei, dass die NFTs ursprünglich nicht mit der klaren Absicht verkauft wurden, Eigenkapital anzubieten.

Einige Beobachter bewerteten die Maßnahmen der beiden NFT-Projekte sehr positiv - und hoffen auf eine Signalwirkung. So könnten künftig Firmenanteile auf einem legalen Weg per NFTs veräußert werden, was belohnende Zuteilungen in der Cyber-Branche allgemein vereinfachen würde. Ob das Verfahren von "The Plague" und "Rektguy" Schule machen wird, bleibt jedoch abzuwarten - zumal ein rechtliches Nachspiel immer noch nicht ausgeschlossen werden kann.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: archy13 / Shutterstock.com