Nobelpreisträger-Meinung

Shiller: Bitcoin könnte 100 Jahre existieren, aber der totale Kollaps ist wahrscheinlicher

22.01.18 08:55 Uhr

Shiller: Bitcoin könnte 100 Jahre existieren, aber der totale Kollaps ist wahrscheinlicher | finanzen.net

In den vergangenen Tagen hat sich der Bitcoin-Kurs gegenüber seinem Höchststand im Dezember 2017 halbiert. Bereits vor diesem Einbruch hat sich Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller in die Riege der Bitcoin-Skeptiker eingereiht.

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In einem Interview mit dem US-Sender "CNBC" erklärte der Professor der angesehenen Yale-Universität, der Bitcoin habe keinen wirklichen Wert, solange kein allgemeiner Konsens darüber besteht, dass die Kryptowährung einen Wert hat. Im Gegensatz dazu würde etwa Gold selbst dann einen Wert besitzen, wenn die Menschen es nicht als Anlageobjekt betrachten würden.

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Bitcoin ohne wirklichen Wert?

Angesichts des Hypes um den Bitcoin machen sich zahlreiche Experten Gedanken, was wohl der wahre Wert der weltgrößten Kryptowährung sein könnte. Dabei sind einige der Ansicht, dass der wahre Wert des Bitcoin nahe Null liegen könnte. Auch die amerikanische Bank Morgan Stanley kam in einer Studie aus dem Jahr 2017 zu dem Ergebnis, dass der Wert des Bitcoin nahe Null sein müsste.

Begründet wurde diese Einschätzung damit, dass gerademal drei der Top 500 eCommerce-Händler weltweit Bitcoin als Währung akzeptierten. Außerdem gebe es keinen Zinssatz, der in Bezug zum Bitcoin stehe, weshalb das Cybergeld gar nicht als richtige Währung zu betrachten sei. Eher ähnele die Kryptowährung Gold - anders als das gelbe Edelmetall habe der Bitcoin aber keinen inneren Wert wie Gold als Schmuck.

Eine Analyse der Credit Suisse sieht den fairen Bitcoin-Preis derzeit immerhin bei etwa 6.000 US-Dollar. Damit wäre das Internetgeld trotz seines kürzlichen Einbruchs immer noch deutlich überbewertet.

Bitcoin erinnert an Tulpen-Manie

Laut Robert Shiller erinnere der Hype um den Bitcoin an die Tulpen-Manie. Im 17. Jahrhundert war der Preis für Tulpenzwiebeln in den Niederlanden in enorme Höhen geschossen, nur um dann 1637 völlig einzubrechen.

Der Wirtschaftsnobelpreisträger ist nicht der erste Experte, der diesen Vergleich anstellt: Vor ihm hat beispielsweise schon Paul Donovan von der UBS entsprechende Parallelen gezogen.

Auch Howard Marks, Co-Chairman von Oaktree Capital, hat die Begeisterung für Kryptowährungen mit der Tulpen-Manie von 1637, der Südseeblase von 1720 oder der Internetblase von 1999 verglichen. "Meiner Meinung nach sind Digitalwährungen nur eine gegenstandslose Modeerscheinung, oder vielleicht sogar ein Schneeball-System", warnte Marks, der als Value-Investor großes Ansehen genießt, bereits im Sommer 2017.

Unsicherheit bezüglich des Bitcoin

Letztendlich scheint bei Robert Shiller aber hauptsächlich Unsicherheit vorzuherrschen. So verwies er im CNBC-Interview darauf, dass wir auch heutzutage noch für Tulpen Geld zahlen und manchmal wären sie auch teuer.

Deshalb sei es durchaus möglich, dass der Bitcoin auch in 100 Jahren noch existieren wird. Wahrscheinlicher sei laut Shiller jedoch, dass der Bitcoin völlig kollabieren und in Vergessenheit geraten wird. Schlussendlich räumte der Wirtschaftsnobelpreisträger ein, dass er nicht wisse, was er vom Bitcoin halten soll.

Redaktion finanzen.net

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