Coincub: Deutschland und die USA sind die kryptofreundlichsten Länder der Welt
Zum zweiten Mal in Folge wurde Deutschland als kryptofreundlichstes Land der Welt eingestuft - teilt sich den ersten Platz im zweiten Quartal 2022 jedoch mit den USA.
Werte in diesem Artikel
• Deutschland und die USA gelten als kryptofreundlichste Länder weltweit
• Deutschland mit vorteilhafter Gesetzgebung und Bitcoin-Plänen der Sparkasse
• Krypto-Experte nicht einverstanden mit Deutschlands Platzierung
Deutschland seit Anfang des Jahres auf Platz eins
Seit 2021 veröffentlicht die Krypto-Analysefirma Coincub quartalsweise ein Ranking der kryptofreundlichsten Länder der Welt. "Mit dem Coincub-Ranking versuchen wir, über die reinen Zahlen hinauszuschauen, um die Länder zu finden, die sich strategisch positionieren", heißt es auf der Website. Für die Einstufung der einzelnen Länder werden Faktoren wie die Krypto-bezogene Vorgehensweise der Regierung, Krypto-Finanzdienstleistungen, die Einstellung der Bevölkerung zum Thema, Steuern und Infrastruktur ausgewertet.
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Und so landen Deutschland und die USA im zweiten Quartal 2022 auf dem ersten Platz im Ranking, wobei Deutschland diese Position bereits im ersten Jahresviertel innehatte. Die USA stand zuvor auf dem dritten Platz, diesen besetzt nun Singapur.
Fidelity und die Sparkasse haben mit ihren Bitcoin-Entscheidungen gepunktet
Deutschlands Bewertung im ersten Quartal wurde von der Ankündigung der Sparkasse bestimmt, die Investition in Bitcoin & Co. in die Liste ihrer Dienstleistungen aufnehmen zu wollen. Dass sie diesbezüglich kürzlich einen Rückzieher gemacht hat und sich nun doch auf ein eigenes Wallet-Angebot für tokenisierte Wertpapiere beschränkt, konnte im Ranking durch Deutschlands fortschrittliche Krypto-Gesetzgebung - laut Coincub "eine der am besten durchdachten überhaupt" - wettgemacht werden. Auch die große Zahl an Krypto-Investoren und Bitcoin Nodes sei positiv in die Bewertung eingeflossen, ebenso das vorteilhafte Steuersystem.
Die USA stehen im Coincub-Ranking neben Deutschland auf dem ersten Platz, weil Präsident Joe Biden sich in den vergangenen Monaten stark für bessere Krypto-Regulierungen und gegen Krypto-Betrug eingesetzt hat. Eine große Rolle habe auch der Vorstoß des Finanzdienstleistungsinstituts Fidelity gespielt, Bitcoin in ihre Renten-Portfolios aufzunehmen. Dazu schreibt Coincub: "Diese Entscheidung für Bitcoin ist ebenso bahnbrechend wie die der Sparkassen in Deutschland."
Krypto-Experte hält Deutschland auf Rang eins für fehl am Platz
Doch nicht alle sind mit der Platzierung Deutschlands einverstanden. So erklärte der Krypto- und Deutschland-Experte Antonio Lukic auf dem Portal BeInCrypto, dass Coincub bei der Bewertung falsch vorgegangen sei. So sehe er keinen Sinn darin, den Bitcoin-Einstieg von Finanzinstituten und Banken positiv zu bewerten - schließlich wolle man sich mit Kryptowährungen eben gerade von solchen Akteuren unabhängig machen. Unter anderem sei zudem unverständlich, dass Deutschland in der Kategorie Infrastruktur so gut abgeschnitten hat: Verglichen mit dem Kanton Lugano in der Schweiz etwa, wo gerade das Krypto-Großprojekt "Plan B" angelaufen und Bitcoin zum offiziellen Zahlungsmittel geworden ist, falle Deutschland hier eigentlich weit zurück.
Olga Rogler / Redaktion finanzen.net
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