Volksbanken entwickeln Prototypen für Krypto-Angebot - Sparkassenpräsident bleibt skeptisch
Bei den Jahrespressekonferenzen des Bundesverbands der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) und der Sparkasse äußerten sich Präsidentin Kolak (BVR) und Präsident Schleweis (Sparkasse) zu den Krypto-Plänen ihrer Kreditinstitute. Während sich Letzterer deutlich gegen Krypto-Wallets äußerte, sprach Kolak von in der Entwicklung befindlichen Prototypen.
Werte in diesem Artikel
• Sparkassenpräsident vergleicht Krypto-Investitionen mit Glücksspiel
• BVR will sich dem Krypto-Marktbedarf "definitiv nicht verschließen"
• Die finale Entscheidung ist bisher bei keiner der beiden Banken gefallen
Sowohl die Sparkasse als auch der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) haben im März ihre Jahrespressekonferenz 2022 abgehalten. Auf Fragen zu möglichen Plänen in Bezug auf die Einführung von Krypto-Handel oder -Beratung äußerten sich Helmut Schleweis, Präsident der Sparkasse, und Marija Kolak, Präsidentin des BVR, gegensätzlich.
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Schleweis hält Arbeit mit Kryptos für "keine gute Idee"
So erklärt Schleweis ganz direkt: "Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das keine gute Idee für die Sparkassen ist." Er könne sich persönlich nicht vorstellen, dass die Sparkasse Kunden dazu animieren werde, Kryptowährungen wie Bitcoin zu kaufen. "Es ist ein bisschen wie der Gang zum Spielcasino. Das wird nicht mit der Beratung der Sparkasse stattfinden," wird er vom Handelsblatt zitiert. Allerdings sei dies lediglich Schleweis’ Meinung, das Sparkassengremium habe bislang noch keine Krypto-Entscheidung gefällt, berichtet das Handelsblatt. Mit seinem Statement widerspricht Schleweis Ende 2021 bekannt gewordenen Informationen, dass man bei der Sparkasse bald mit Kryptowährungen handeln könne. Damals hatte es geheißen, das Gremium würde darüber noch im ersten Halbjahr 2022 entscheiden.
DZ Bank und DWP entwickeln bereits erste Prototypen
Beim BVR hingegen ist man offener gegenüber Kryptowährungen eingestellt. So erklärte Kolak bei der Jahrespressekonferenz am 22. März 2022 klar: "Mit Blockchain-Technologie beschäftigen wir uns schon einige Zeit. […] Wir wollen uns diesem Marktbedarf definitiv nicht verschließen." Da Kryptowährungen immer beliebter würden, könne man sich perspektivisch vorstellen, diesen Bedarf zu lösen.
Kolak erklärt aber auch: "Es ist aber eine hochspekulative Geldanlage, und deswegen müssen wir sehr sorgsam damit umgehen." Man wolle außerdem unbedingt vermeiden, mit dem Einstieg ins Krypto-Geschäft kriminelle Aktivitäten zu begünstigen. Es gebe neben dieser viele weitere Nuancen, bei denen noch großer Diskussionsbedarf bestehe. Um die Möglichkeiten beurteilen zu können, seien die DZ Bank und die Deutsche Wertpapierservice Bank (DWP) bereits gemeinsam mit der Entwicklung erster Prototypen für elektronische Wallets beschäftigt. Aufgrund des großen offenen Diskussionsbedarfs habe man beim BVR über die tatsächliche Einführung von Kryptowährungen allerdings noch keine finale Entscheidung getroffen.
Olga Rogler / Redaktion finanzen.net
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