Hier stimmt was nicht! Die Ruhe vor dem Sturm
Die Franzosen wollen es, die Chinesen auch und die Japaner erst recht. Eigentlich alle Länder, die ihre Waren auf der Welt verkaufen, sehnen sich nach einer schwächeren Währung.
von Jörg Lang, Euro am Sonntag
Das hat sogar dazu geführt, dass die Schweizer Nationalbank in einem gefährlichen Umfang Fremdwährungen aufgekauft hat, um den Wechselkurs zum Euro über dem Niveau von 1,20 Franken zu halten. In den Schlagzeilen wurde daher sogar der Währungskrieg ausgerufen. Offenbar gibt es im Moment weder Sieger noch Verlierer. Wie an einer magischen Linie scheinen sich die Parteien zu neutralisieren.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Das beste Beispiel ist der Wechselkurs zwischen Euro und Dollar. Er bewegt sich seit Monaten in der sehr engen Bandbreite zwischen 1,34 und 1,37 Dollar für den Euro. Natürlich werden dafür im Nachhinein immer Erklärungen gefunden. Die Eurozone ziehe wieder Investitionen an und könne so die besseren Wirtschaftsaussichten und die höheren Zinsen in den USA ausgleichen. Kann sein. Doch alle, die sich mit Währungen beschäftigen, glauben das nicht. Die Händler haben ein feines Gespür für politische Krisen und mögliche Folgen und positionieren sich über Nacht neu. Aber im Moment werden sie wie von unsichtbarer Kraft neutralisiert. Wenn früher an der russischen Grenze ein Passagierflugzeug abgeschossen worden wäre, hätte der Dollar massiv aufgewertet. Das Gleiche gilt für die kriegerischen Auseinandersetzungen an der Grenze Israels oder bei den Überfällen irakischer Extremisten auf Ölquellen des Landes.
Wer die jüngsten Monate im stillen Kämmerlein nur auf die Währungsentwicklung geschaut hat, würde eher eine heile Welt vermuten. Der Volatilitätsindex CVIX, den die Deutsche Bank berechnet, notiert auf einem Rekordtief. Ist die Welt sicherer geworden? Und die Volkswirtschaften sind auch nicht auf einem gleichlaufenden Wachstumspfad, wie das 2007 der Fall war. Und selbst damals notierte der CVIX höher als heute.
Klar ist: Diese gefühlte Stabilität des Währungspaars kann über Nacht zu Ende sein. Klar ist auch, dass dank der niedrigen Volatilität Optionsscheine sehr preiswert sind. Wer im Moment die Währungsentwicklung treffend einschätzt, wird fürstlich belohnt. Der Favorit vieler ist im Moment wohl ein Euro-/Dollar-Put - also auf einen steigenden Dollar zu setzen. Wer sich nicht in eine Richtung traut, kann darauf spekulieren, dass die Schwankungsbreite zunimmt und Optionsscheine Aufgeld aufbauen. Das Mittel dazu ist ein Straddle, also der Kauf eines Calls und eines Puts. Eine Simulation beim Basispreis von 1,35 Dollar je Euro bei Call (ISIN: DE 000 CC1 F8E 5) und Put (DE 000 CZ9 0YF 8) mit einer Laufzeit bis September 2015 zeigt: Sollte sich die Volatilität in den kommenden sechs Monaten verdoppeln, verdient der Anleger in jeder Konstellation rund 40 Prozent. Die Rendite kann dabei sogar dreistellig werden, wenn das Währungspaar nach oben oder unten ausreißt.
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