Geldpolitik im Fokus

Zinssorgen belasten Kryptowährungen: Bitcoin sackt auf tiefsten Stand seit Ende Juli ab

19.08.22 11:37 Uhr

Zinssorgen belasten Kryptowährungen: Bitcoin sackt auf tiefsten Stand seit Ende Juli ab | finanzen.net

Die Aussicht auf eine weiterhin straffe Geldpolitik in den USA belastet zunehmend Digitalwährungen wie den Bitcoin.

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Der Kurs der ältesten Kryptoanlage sackte am Freitag auf den tiefsten Stand seit Ende Juli ab. Im Tief wurden auf der Handelsplattform Bitstamp 21.467 US-Dollar erreicht.

Mit dem Kursrutsch am Freitag setze der Bitcoin seinen Abwärtstrend seit Wochenbeginn beschleunigt fort. Allerdings bewegt sich der Kurs der nach Marktwert größten Kryptowährung weiter komfortabel über dem Mitte Juni bei 17 600 Dollar markierten Jahrestief.

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Die Erholung der letzten zwei Monate verlief parallel zu der Entspannung an den Aktienmärkten und basierte auf der Hoffnung, dass die Inflation in den USA bald ihren Höhepunkt erreicht hat. In einem solchen Szenario könnte es sich die US-Notenbank Fed erlauben, die Zinsen weniger stark als bislang gedacht anzuziehen, um die Wirtschaft nicht zu sehr zu belasten.

In dieser Woche jedoch schürten überraschend robuste Konjunkturdaten aus den USA die Sorge, dass die Fed doch noch an ihrem straffen Kurs festhalten könnte, um die Wirtschaft abzukühlen und die Inflation zu bremsen. Börsianer rechneten zuletzt damit, dass sich US-Notenbankchef Jerome Powell auf dem in der nächsten Woche anstehenden traditionellen Treffen der Notenbanker in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming entsprechend äußern könnte.

Jüngst hatte die Fed Ende Juli mit einer weiteren deutlichen Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte gegen die hohe Inflation angekämpft. Steigende Zinsen aber verringern in der Regel die Attraktivität risikoreicher Anlageklassen, zu denen neben Aktien auch Bitcoin und Co. aufgrund ihrer teils extremen Kursschwankungen zählen.

So rutschte die nach Marktwert zweitgrößte Kryptowährung Ether zuletzt um mehr als 7 Prozent ab. Seit Jahresanfang gerechnet steht angesichts der restriktiven Geldpolitik der Notenbanken bei Ether und beim Bitcoin ein Minus von jeweils mehr als 50 Prozent zu Buche.

Die Rallye, die den Bitcoin erst am Sonntag wieder über 25 000 Dollar gebracht hat, habe deutlich an Schwung verloren, resümierte Craig Erlam, Marktanalyst beim Handelshaus Oanda. Die Kryptowährung könnte demnach noch weiter unter Druck geraten.

Auch die Experten des Kryptobrokers Genesis Trading sehen den Bitcoin aus technischer Sicht angeschlagen. Sie zielten auf die viel beachtete 200-Wochen-Durchschnittslinie ab, unter die die Kryptowährung nun mittlerweile wieder gefallen ist. Sie verläuft aktuell bei rund 23 000 Dollar und beschreibt den langfristigen Trend. Der Bitcoin ringt bereits seit Ende Juni mit dieser Kurve.

Doch auch aus kurzfristiger Sicht hat sich das Chartbild nunmehr eingetrübt. So fiel der Kurs des Bitcoins erstmals seit Ende Juli wieder unter die ebenfalls am Markt stark beobachtete 50-Tages-Linie.

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FRANKFURT (dpa-AFX)

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