Fondsmanager Bill Miller: Der Bitcoin ist wie die Druckerpresse oder das Internet

Bitcoin-Anleger konnten in den vergangenen Wochen wieder etwas aufatmen: Der Kurs der beliebtesten Kryptowährung hat sich nach ihrem Einbruch bis auf rund 6.000 US-Dollar Anfang Februar in der jüngsten Vergangenheit wieder etwas stabilisiert und notiert nun erneut bei rund 11.500 Dollar. Die Stimmen, die vor dem Bitcoin und einer möglichen Blase warnen, werden jedoch nicht leiser. Zuletzt wetterte Buffetts rechte Hand Charlie Munger gegen die Kryptowährung und auch Investor Paul Singer bezeichnete die digitalen Token als "einen der brillantesten Betrugsfälle der Geschichte".

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Doch es gibt auch immer noch prominente Bitcoin-Fans. Einer von ihnen ist der Fondsmanager Bill Miller, der als Bitcoin-Bulle gilt, sich selbst jedoch lieber als Bitcoin-Beobachter anstatt als Bitcoin-Jünger bezeichnen würde. Bevor Miller seine eigene Investmentgesellschaft Miller Value Partners gründete, war er rund 35 Jahre als Fondsmanager für Legg Mason tätig - und das mit großem Erfolg. Jahrelang konnte er mit seiner Aktien-Strategie den S&P 500 schlagen. Lediglich die Immobilien- und Finanzkrise brachte ihn und seinen Fonds zum Straucheln. Mit Blasen hat er also bereits Erfahrungen gemacht, wenn auch eher unschöne. Der Entwicklung beim Bitcoin sieht er dennoch sehr positiv entgegen.

Entwicklung beim Bitcoin typisch für Technologien mit großem Potenzial

Wie Miller in einem Interview mit "Fox Business" erklärte, sei die Kursentwicklung des Bitcoin typisch für das Abwägen und letztendlich die Akzeptanz disruptiver Technologien. Die Kryptowährung befände sich dabei laut dem Fondsmanager in guter Gesellschaft: "Ich habe beobachtet, dass der Bitcoin dem altehrwürdigen Pfad disruptiver Neuerungen folgt, der sich bereits bei der Druckerpresse, der Eisenbahn […] und dem Internet beobachten ließ", so Miller. Spinnt man diesen Gedanken des Investmentexperten weiter, so hätte die Digitalwährung das Potenzial, die gesamte Gesellschaft und unser tägliches Leben von Grund auf umzukrempeln.

Während es bei Börsendaten aus den Zeiten der frühen bahnbrechenden Erfindungen wie der Druckerpresse mau aussieht, lässt sich beim Internet tatsächlich eine ähnliche Entwicklung an den Aktienmärkten beobachten wie aktuell bei den Kryptowährungen. Wurden in den 1990ern zunächst alle Internetunternehmen gehypt und ihre Aktienkurse in die Höhe getrieben, folgte um die Jahrtausendwende das Platzen der Dotcom-Blase, was im Verschwinden zahlreicher IT-Konzerne mündete. Einige, wie etwa der Online-Händler Amazon, gingen aus dem Crash jedoch gestärkt hervor und sind - wie auch das Internet selbst - aus unserem Alltag inzwischen nicht mehr wegzudenken.

"Blase bringt neues Kapital in den Markt"

Der Kurseinbruch beim Bitcoin von Jahresbeginn ist laut Miller daher auch kein Grund, an dem Potenzial der Cyberdevise zu zweifeln. Stattdessen seien Blasen - und wohl auch ihr Platzen - laut dem Fondsmanager ein notwendiger Schritt, "um Kapital in den Markt zu bringen und zu sehen, ob die Innovationen wirklich Bestand haben können". Da es mit dem Bitcoinkurs inzwischen wieder bergauf geht, ist wohl anzunehmen, dass die Kryptowährung zumindest den ersten Härtetest überstanden hat und die Idee am Markt angenommen wird. Investoren sollten sich also von dem Kursrutsch nicht abschrecken lassen, sondern viel mehr die günstigen Einstiegskurse als Chance sehen.

Miller selbst setzte mit einem seiner Fonds bereits letztes Jahr stark auf die größte Digitalwährung und stockte die Positionen in Bitcoin von 5 Prozent im Sommer auf rund 50 Prozent im Dezember auf, wie er gegenüber "Fox Business" angab. Zu wie viel Prozent der Fonds aktuell noch in Bitcoin investiert ist - und wie er sich bei dem zwischenzeitlichen Kursrutsch positioniert hatte, verriet er jedoch nicht.

Redaktion finanzen.net

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