Der Dollar und die Staatsanleihen
![Der Dollar und die Staatsanleihen | finanzen.net](https://images.finanzen.net/mediacenter/kolumnisten/finanzennet_kolumnistenbilder_devise660_303px.jpg)
Staatsanleihen der USA sind weiterhin sehr gefragt.
Daran hat weder die Talfahrt des Dollars noch die Angst vor einer möglichen Inflation etwas geändert. In dieser Woche platziert das Schatzamt Staatsanleihen mit Laufzeiten von zwei bis sieben Jahren in einem Rekordvolumen von 112 Mrd. USD am Markt, und zwar ohne Schwierigkeiten. Regierungsvertreter sehen dies als Beweis dafür an, dass die Investoren Vertrauen in die Fähigkeit Washingtons haben, das Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen.
Chinesen stützen den Dollar
Doch der Grund könnte auch ein anderer sein, nämlich ein Mangel an Alternativen. Viele Notenbanken, allen voran die Bank of China, häufen weiterhin Dollarreserven an und es bleibt ihnen wenig anderes übrig, als diese in US-Staatsanleihen anzulegen. Eine zu starke Umschichtung in andere Währungen würde einen Ausverkauf des Dollars verursachen. Die Kurse der T-Bonds konnten daher trotz der Rekordemissionen weiter zulegen. Sollte es zu einer Korrektur an den Börsen kommen, dann könnte sich die Aufwärtsbewegung sogar noch beschleunigen.
Fed-Sitzung im Blickpunkt
Am Devisenmarkt steht in dieser Woche nicht nur das Treffen der Regierungschefs der G20 im Blickpunkt, sondern auch die Sitzung der US-Notenbank am Mittwochabend. Es könnte sein, dass die Notenbanker erste Signale für eine Abkehr von der extrem expansiven Geldpolitik senden. Das gibt dem Dollar zu Wochenbeginn Auftrieb und EUR/USD fiel. Doch solange EUR/USD nicht unter die Unterstützung bei 1,4440 USD absackt, bleibt der Aufwärtstrend intakt.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.