Euro: Erholung nur von kurzer Dauer?
Lange konnte die Eurokrise dem Wechselkurs des Euros wenig anhaben.
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Er behauptete sich zur Überraschung vieler erstaunlich gut. Die Erklärung dafür ist relativ einfach: Die Eurozone steckte zwar in einer Krise, an ein Auseinanderbrechen glaubte aber letztlich doch kaum jemand. Vor allem wollte kaum jemand darauf wetten – und die, die es taten, gaben im Laufe der letzten beiden Jahre irgendwann entnervt auf. Das hat sich jetzt geändert. Der Austritt Griechenlands ist nun eine echte Option. Und wenn Griechenland austritt, ist es eben nur noch eine Währungsunion mit Rückfahrschein. Das mag sein, ist aber letztlich auch nur die Argumentation derjenigen, die Euro-Short-Positionen besitzen. Und das sind derzeit die meisten Hedge-Fonds und großen Spekulanten, wie die aktuellen Statistiken zeigen. Bei den Futures-Börsen sind die Euro-Short-Positionen auf einem Rekordhoch.
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Doch es kann auch ganz anders kommen. Zum Beispiel wenn Griechenland doch in der Eurozone bleibt. Die G8 bekannten sich am Wochenende zu diesem Ziel und das hatte prompt eine Erholung des Euros zur Folge. Oder EU, IWF und EZB errichten nach einem Austritt eine Brandmauer, die diesen Namen verdient, um Spanien, Portugal und Italien. Solche Pläne sollten in der Schublade liegen. Ein Austritt Griechenlands könnte die Währungsunion auch stärken, denn es wäre vermutlich ein abschreckendes Beispiel. Die Short-Spekulationen auf den Euro könnten auch daneben gehen. EUR/USD hat mit dem erneuten Anstieg auf 1,2800 USD jedenfalls erst einmal den kurzfristigen Abwärtstrend gebrochen. Die Kurserholung kann sich vorerst fortsetzen. Neue Short-Postionen sollten erst bei höheren Kursen eröffnet werden.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.