Die Toptipps aus der Welt der CFDs
Der Konkurrenzkampf unter den Anbietern sogenannter Contracts of Difference verschärft sich. Wie Anleger profitieren, welche Aktien sich für gehebelte Spekulationen anbieten.
Werte in diesem Artikel
von Norbert Hofmann, Euro am Sonntag
Zum Weltmeistertitel hat es für Lewis Hamilton und Jenson Button nicht ganz gereicht. Für hohes Tempo aber steht das Formel-1-Team von McLaren Mercedes allemal. Und damit bleibt es auch für Sponsoren wie den Onlinebroker XTB interessant. Der engagiert sich jedoch nicht nur, weil die Geschwindigkeit der Boliden ein Symbol für schnellen Wertpapierhandel ist. Interessant finden es die Broker auch, dass die Formel-1-Fahrer nebenbei Testpiloten für neue Entwicklungen sind, die später im ganz normalen Straßenverkehr zum Einsatz kommen. „Deshalb wollen auch wir das Werkzeug für bewährte Strategien von Finanzprofis so anbieten, dass sie der Privatanleger ohne hohen Gebührenaufwand nutzen kann“, erklärt Anastasios Papakostas, Direktor für Vertrieb und Marketing bei XTB.
Der Handel mit Contracts for Difference (CFD) ist eine solche Lösung. Anleger erwerben mit diesen Produkten nicht direkt Wertpapiere, denn Gewinne und Verluste resultieren allein aus der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs. Das Schöne dabei: CFDs vollziehen die Kursbewegungen von Aktien, Währungen oder Rohstoffen – anders als etwa Optionsscheine – nahezu exakt nach.
Ebenso reizvoll ist die Tatsache, dass man ohne großen Kapitaleinsatz hohe Summen bewegen kann. Beim Broker ist lediglich eine Sicherheitsleistung (Margin) zu hinterlegen, die nur einen Bruchteil der tatsächlich gehandelten Summe ausmacht.
Nicht minder interessant ist es, dass man mit diesen Hebelgeschäften bei steigenden wie bei fallenden Kursen Geld verdienen kann. Deshalb waren die Kontrakte während der Finanzkrise besonders gefragt. Doch die Krise hat auch Spuren hinterlassen, weil sie dem Interesse an der Börse generell nicht eben förderlich war. „Das hat zeitweise auch unser Wachstum etwas verlangsamt“, sagt Stefan Riße, Deutschland-Chef des Marktpioniers CMC Markets.
Erloschen ist das Interesse aber nicht. Riße verweist auf die quartalsweise erscheinenden Studiendaten des Steinbeis Research Center, die auf Zahlen der fünf im CFD-Verband zusammengeschlossenen Anbieter basieren. Demnach zeigt der Trend mit monatlich rund 500 neu eröffneten Trader-Konten weiter nach oben. „Dazu tragen wir trotz der gewachsenen Konkurrenz immer noch einen sehr großen Teil bei“, betont Riße. Bei einigen Anbietern hat das Kursfeuerwerk an der Deutschen Börse fast schon Euphorie ausgelöst. „Das gehandelte CFD-Volumen im Aktienbereich ist bei uns im dritten Quartal sprunghaft angestiegen“, sagt XTB-Mann Papakostas.
Der in Warschau gegründete Onlinebroker XTB ist seit 2008 mit einer Niederlassung in Deutschland vertreten und meldet bei den Kundenzahlen „im hohen vierstelligen Bereich“ in diesem Jahr eine Verdopplung seiner mit CFDs handelnden Klientel. Auch beim Discountbroker Flatex, der Wertpapier- und CFD-Handel unter einem Dach anbietet, registriert man einen steten Zuwachs an Neukunden. „Bei uns kann der Trader ad hoc entscheiden, ob er seine Anlageidee mit einem Differenzkontrakt oder mit einem Wertpapier umsetzen will“, nennt Vorstand Ralf Müller einen der Gründe. Aktuell verfügen mehr als 10.000 Flatex-Kunden über ein CFD-Konto.
Die Kursexplosion am deutschen Aktienmarkt könnte nun für noch mehr Nachfrage sorgen. Denn durch CFD-Verkaufspositionen haben Aktienanleger auch die Möglichkeit, ihre Wertpapierdepots kostengünstig abzusichern. Will man sich beispielsweise gegen Verluste aus 200 Aktien der Deutschen Bank schützen, verkauft man eine entsprechende Zahl von Differenzkontrakten auf diesen Titel. Fällt der Kurs, machen die Gewinne aus dem CFD die Verluste nahezu wett. „CFDs bieten auch dem konservativen Privatanleger die Möglichkeit, mit geringem Kapitaleinsatz eine professionelle Hedging-Strategie umzusetzen“, sagt Gregor Kuhn, Experte bei IG Markets.
Hört man sich bei den Anbietern um, so sind Kontrakte auf den DAX und andere führende Länderindizes ohnehin die am häufigsten gehandelten Basiswerte. Aber auch Edelmetal- le und Euro-Dollar-Wetten sind wegen der starken Preisbewegungen etwas stärker ins Blickfeld gerückt.
Um das Geschäft mit den Kontrakten rangeln mehr Anbieter denn je. Da jagen zahlreiche Newcomer den Etablierten Kunden ab. Aber auch manche Pioniere der ersten Stunde melden ansehnliche Zuwächse. Bei IG Markets etwa ist die Zahl der Kunden in diesem Jahr um mehr als 70 Prozent auf nun rund 12 000 gestiegen. Beim Kampf um Marktanteile werben die großen Anbieter nicht nur mit schneller Ausführung, einer großen Palette an Basiswerten und einem breiten Spektrum an Ordertypen. „Vor allem legen wir Wert auf die intensive Schulung unserer Kunden, sodass diese die Anlageklassen verstehen, unsere Handelsplattform auch bedienen und ihr Risiko- und Money-Management effektiv umsetzen können“, sagt Kuhn.
Interaktive Webinare und online abrufbare Videos gehören ebenso dazu wie Seminare in den Großstädten. Bei CMC Markets räumt man zudem der Bereitstellung von Marktanalysen auf dem Kundenportal Priorität ein. „Im kommenden Jahr werden wir aber auch technologisch mit revolutionären Neuerungen kommen, die uns auch in Bezug auf die Handelsplattform vom Wettbewerb abgrenzen“, sagt CMC-Chef Riße.
Doch die Konkurrenz schläft nicht. So bietet XTB automatisierte Handelsprogramme, deren Bausteine der Anleger auf Wunsch auch selbst zusammenstellen kann. Zunehmendes Interesse an Aktienkontrakten registriert der Broker zudem, seitdem er - wie etwa auch IG Markets – „Direct Market Access“ zur jeweiligen Börse des Basiswerts bietet. „Der Kunde kann damit unmittelbar nachvollziehen, dass wir beispielsweise den Kurs einer deutschen Aktie direkt aus dem Xetra-Handel abholen“, erklärt Papakostas.
Wie wichtig die Initiativen zu hoher Transparenz sind, belegen die mitunter geäußerten Klagen über unfaire Preise. Die Skepsis rührt daher, dass die CFD-Anbieter in der Regel als Market Maker fungieren und damit die Kurse stellen. „Es ist im Markt keineswegs immer selbstverständlich, dass sich die CFD-Preise eng an den Kursen der Underlyings orientieren“, sagt Klaus Schulz, Leiter Marketing und Vertrieb der Deutschland-Niederlassung des niederländischen Brokers Lynx, der seit Juni auch CFD-Depots anbietet. Die Preisstellungen bei Lynx orientieren sich stets an Reuters-Kursen.
Auf ein reguliertes Konzept setzt die FXdirekt Bank, die Orders über die in Kooperation mit der Bayerischen Börse geschaffene Handelsplattform Contrex laufen lässt. Die Börse München übernimmt als neutrale Instanz die Überwachung der Handelsgeschäfte, zu denen auch Kunden von Cortal Consors Zugang haben. „Damit bieten wir dem Anleger eine Bestpreisgarantie, die er ansonsten im Markt nicht finden kann“, sagt Torsten Berse, der für das Projekt verantwortliche Experte der FXdirekt Bank. Auch auf der Contrex spiegelte sich die Zurückhaltung wider, die in den ersten Monaten des Jahres das Marktgeschehen prägte. „Daher konnte die Zahl der Kunden in diesem Segment im ersten Halbjahr lediglich moderat um circa fünf Prozent gesteigert werden“, sagt Berse. In der zweiten Jahreshälfte erfreue sich aber auch dieses Angebot wieder eines stärkeren Zulaufs. Als zusätzlichen Anreiz bietet die FXdirekt Bank ein mit derzeit 1,5 Prozent verzinstes Trading-Konto. Bis zum Jahresende winkt zudem noch die Gutschrift von 250 Euro auf jedes neu eröffnete CFD-Trading-Konto. Auch solche Aktionen machen deutlich, dass die Motoren im Kampf um die Kunden auf Hochtouren laufen.
Fünf Toptipps aus der Welt der CFDs
Hugo Boss So hoch wie noch nie
Für Hugo Boss ist der Weg nach oben frei. Mit dem jüngsten Kurssprung fiel Anfang Dezember gleich eine Reihe von entscheidenden Marken: das psychologisch wichtige Niveau von 50 Euro, der starke Widerstand aus 2007 im Bereich von 48 Euro und das bisherige Allzeithoch vom Mai 2007 bei 49,69 Euro. Obwohl die Aktie mit einem 2011er-KGV um die 18 kein Schnäppchen mehr ist, sieht eine Reihe von Analysten bei dem Wert noch weiteres Potenzial. Die Experten der BNP Paribas und der Berenberg Bank beispielsweise halten bei dem Modekonzern Kurse von 53 Euro für möglich.
Gesco Allzeithoch im Visier
2007 und 2008 scheiterte die Aktie von Gesco mehrmals an der Widerstandszone im Bereich zwischen 57 und 58 Euro. Jetzt, nach zweijähriger Pause, nimmt der Wert erneut Anlauf. Schon in den nächsten Tagen könnte der Widerstand fallen. Mit einem neuen Allzeithoch wären auch schnell weitere Kursgewinne drin. Mit einem CFD auf die Beteiligungsgesellschaft lassen sich kleine Bewegungen bis zur 60er-Marke gut hebeln. Nachdem die Wuppertaler Beteiligungsgesellschaft Mitte November die Prognose erhöht hat, spekulieren konservativere Anleger auf eine Anhebung der Dividende.
Fuchs Petrolub Aktie läuft wie geschmiert
Fuchs Petrolub hat einen Lauf. Das 2007er-Allzeithoch wurde bereits im August klar und nachhaltig überschritten. Ende November ging der Kurs dann auch noch locker durch die psychologisch wichtige Marke von 100 Euro – für die Aktie des Anbieters von Schmierstoffen gibt es offenbar keine Grenzen mehr. Dabei ist der Titel derzeit mit einem 14er-KGV immer noch um 20 Prozent niedriger bewertet als auf den Spitzenniveaus aus 2007. Da die Mannheimer schneller wachsen als der Markt und ihre weltweite Infrastruktur ausbauen wollen, dürfte der Höhenflug noch länger anhalten.
Caterpillar Überzeugende Einkaufstour
2006 hat es nicht geklappt, 2007 und 2008 auch nicht – erst Ende November 2010 konnte die Aktie von Caterpillar den zähen Widerstandsbereich zwischen 80 und 85 Dollar endlich hinter sich lassen. Beflügelt wurde die Notierung zuletzt durch die Einkaufstour des Herstellers von Baumaschinen. Insbesondere der geplante Kauf des Minenausrüsters Bucyrus findet Gefallen bei den Analysten. Damit baut Caterpillar das Produktportfolio aus und erschließt Synergien von über 400 Millionen Dollar im Jahr. Für das Researchhaus Zacks ist die Aktie – auch kurzfristig – ein klarer Kauf.
McDonald’s Appetit auf neue Höchstkurse
Die Rezession konnte McDonald’s nicht viel anhaben. Jetzt, im Aufschwung, hat der Kurs einen bereits seit 15 Monaten intakten Aufwärtstrend ausgebildet und markiert ein Allzeithoch nach dem anderen. Der Chart liegt klar über der 38- und 200-Tage-Linie. Auch die kurzfristigen Trading-Indikatoren signalisieren weiteres Potenzial nach oben. Obendrein sind auch die Analysten vom operativen Geschäft des Burger-Brutzlers überzeugt. 17 von 26 Researchhäusern halten die Aktie für einen Kauf. Der Zielkurs im Konsens von 86,30 Dollar eröffnet noch über zehn Prozent Potenzial.
Ausgewählte Hebelprodukte auf Caterpillar
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Caterpillar
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu HUGO BOSS AG
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23.12.2024 | HUGO BOSS Outperform | RBC Capital Markets | |
19.12.2024 | HUGO BOSS Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
12.12.2024 | HUGO BOSS Outperform | RBC Capital Markets | |
09.12.2024 | HUGO BOSS Buy | UBS AG | |
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Datum | Rating | Analyst | |
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23.12.2024 | HUGO BOSS Outperform | RBC Capital Markets | |
12.12.2024 | HUGO BOSS Outperform | RBC Capital Markets | |
09.12.2024 | HUGO BOSS Buy | UBS AG | |
03.12.2024 | HUGO BOSS Buy | Baader Bank | |
03.12.2024 | HUGO BOSS Buy | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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19.12.2024 | HUGO BOSS Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
02.12.2024 | HUGO BOSS Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
08.11.2024 | HUGO BOSS Halten | DZ BANK | |
06.11.2024 | HUGO BOSS Neutral | UBS AG | |
06.11.2024 | HUGO BOSS Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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13.04.2023 | HUGO BOSS Sell | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
10.03.2023 | HUGO BOSS Sell | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
18.01.2023 | HUGO BOSS Sell | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA | |
28.09.2022 | HUGO BOSS Reduce | Baader Bank | |
05.05.2021 | HUGO BOSS Verkaufen | DZ BANK |
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