Sweetspot Wandelanleihen
Auch der zweite Finanzmarktmonat dieses Jahres bescherte europäischen Aktienanlegern ansehnliche Renditen. Noch sind die europäischen Kursgewinne aber nicht von einem überzeugenden Konjunkturbild oder von besseren Unternehmensergebnissen gestützt, sondern mehrheitlich getrieben von Aufholeffekten. Die günstige Bewertung, die tiefe Positionierung aber auch Zinssenkungshoffnungen, die in der EU deutlich stärker ausgeprägt sind als in den USA, haben zusätzlich geholfen.
Bereits in unserem Jahresausblick prognostizierten wir eine deutliche Abschwächung der US-amerikanischen Börsendominanz, die sich im Januar und Februar bereits zeigte und die eine weitere Erhöhung der Marktbreite mit sich bringen wird. Zudem sehen wir eine Normalisierung der Zinskurve und grundsätzlich eher unterdurchschnittliche Erträge bei traditionellen Anlagen. Letztere bedingt eine konsequente Diversifikation des Portfolios und den Einbezug alternativer Anlagen.
Die aktuelle Portfoliozusammensetzung der gemischten Swisscanto-Portfolios reflektiert sowohl diese Jahresaussage als auch die aktuellen Marktbedingungen. In den volkswirtschaftlichen Stimmungsindikatoren zeichnet sich in den USA bereits eine erste Eintrübung ab und auch die Teuerungsraten streben wieder drei Prozent und mehr an. Wir erwarten in den USA eine moderate Wachstumsabschwächung mit aktuell eher wieder gedämpften Zinssenkungserwartungen.
Bei einer nach wie vor vorsichtigen Einstellung im Fixed Income Bereich dominieren in den Portfolios Staatsanleihen sowohl aus Industrie- als auch Schwellenländern, während klassische Unternehmensanleihen aufgrund der sehr hohen Bewertung eher untergewichtet sind. Als Beimischung dienen zudem Wandelanleihen, die nicht nur günstig bewertet sind, sondern im aktuellen Umfeld auch eine interessante Optionalität ins Portfolio bringen. Wandelanleihen sind ebenfalls gut ins Jahr gestartet und weisen bei aktuell geringen Neuemissionen und guten Gewinnzahlen (insbesondere in China) ein interessantes Angebot-Nachfrage-Profil auf.
Die zunehmende Attraktivität Chinas widerspiegelt sich auch auf der Aktienseite und wird neben der bereits seit langem günstigen Bewertung speziell durch die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit des chinesischen IT-Sektors und ersten Ansätzen zur Lösung der Immobilienkrise gestützt. Wir empfehlen eine Übergewichtung von Schwellenländern im Aktienportfolio und haben 2025 auch die Aktienquote wieder über die strategischen Quoten erhöht. Die abnehmende Dominanz der Mag7-Unternehmen findet ihre Reflektion in erhöhten Engagements im britischen Aktienmarkt, bei globalen Finanzunternehmen sowie US-Midcaps.
Das gemischte Risikobild an den Finanzmärkten mit Politik-, Konjunktur- und Inflationsrisiken spiegelt sich auch in einem erhöhten Goldengagement wider. Kurzfristig sind zwar aufgrund der intensiven Käufe der vergangenen Wochen und des erzielten Allzeithoch (in USD) Rücksetzer möglich. Doch die mittelfristigen Inflationsrisiken (Demographie, Deglobalisierung, Defense, Dekarbonisierung) dürften die Teuerungsraten wieder steigen lassen. Zudem setzen die internationalen Notenbanken, vornehmlich in den Schwellenländern, weiter auf eine De-Dollarisierung und Gold als internationale Reservewährung.
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