Russland: Moody’s stellt Zahlungsunfähigkeit fest
Russland ist laut der Ratingagentur Moody’s zahlungsunfähig. Moskau hätte bereits vor einem Monat Zahlungen in Höhe von 100 Milliarden Dollar an Gläubiger für zwei Fremdwährungsanleihen leisten müssen.
von Redaktion Euro am Sonntag
Russland ist laut der Ratingagentur Moody’s zahlungsunfähig. Moskau hätte bereits vor einem Monat Zahlungen in Höhe von 100 Milliarden Dollar an Gläubiger für zwei Fremdwährungsanleihen leisten müssen. Nach Ablauf der Verzugsfrist von 30 Tagen sind nach Angaben taiwanesischer Gläubiger bislang keine Zahlungen eingegangen. Es ist das erste Mal seit mehr als 100 Jahren, das Russland säumig bleibt.
Eine Staatspleite im klassischen Sinn liegt allerdings nicht vor. Die Devisenreserven Russlands betragen 600 Milliarden Dollar, die Auslandsverschuldung wird auf rund 19 Prozent geschätzt. Der Kreml spricht daher von einem künstlich herbeigeführten Default. Man hätte die fällige Summe längst überwiesen, die Weiterleitung der Gelder an die Investoren werde im Zuge der vom Westen beschlossenen Isolation vom internationalen Finanzsystem jedoch blockiert.
Dass der Zahlungsverzug eine systemische Krise auslöst, ist nicht zu befürchten. Ausländische Investoren halten nach Angaben von Capital Group für gerade mal rund 60 Milliarden US-Dollar russische Staatsanleihen.
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