Anleihe auf Pfizer: Kerngesunder Konzern

von Jörg Billina, Euro am Sonntag

Der US-Pharmakonzern Pfizer wird in den kommenden Jahren den Patentschutz auf eine ganze Reihe von Medikamenten verlieren. Mit dem Verlust des Alleinstellungsmerkmals gehen erhebliche Einnahmeeinbußen einher. Der Konzern hat jedoch vorgesorgt. Experten schätzen, dass Pfizer bis zum Jahr 2022 bis zu 30 neue Medikamente auf den Markt bringen kann.

Etwa der Hälfte unterstellt der scheidende Pfizer-Chef Ian Read ein Absatzpotenzial von jeweils über einer Milliarde Dollar. Aktuell spürt der Pharmagigant ­allerdings Gegenwind. Die Um­satz­erwartung für 2018 musste jüngst nach unten korrigiert werden. Statt mit 55 Milliarden Dollar rechnet der Konzern nun nur noch mit 53,7 Milliarden Dollar. Ein Grund dafür ist die sinkende Nachfrage in den Schwellenländern. Außerdem verzichtete das Unternehmen auf Preiserhöhungen, nachdem Donald Trump die Preis­politik der Pharmabranche heftig kri­tisiert hatte. Ab Januar 2019 will Pfizer sich jedoch nicht mehr an die Vereinbarung mit dem US-Präsidenten halten.

Exzellenter Schuldner

Allerdings bleiben die Kosten im US-Gesundheitswesen ein Thema. Auch wenn die Regierung in Washington entsprechende Gesetze auf den Weg bringen sollte: An der guten Bonität Pfizers gibt es keinen Zweifel. Die Rating­agentur Moody’s beurteilt den mit über 20 Mil­liarden Dollar verschuldeten Konzern mit der Topnote "A1". Der Ausblick ist stabil. Die jüngst aufgelegte, bis zum Jahr 2038 laufende Anleihe eignet sich ­daher für sicherheitsorientierte Investoren.

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