Rickmers: Noch viele Baustellen
Im Konzert der großen Reedereien kann Rickmers nicht mitspielen. Was aber kein Problem wäre, wenn man eine profitable Nische finden würde. Doch trotz positiver Ansätze bleibt es noch schwierig.
Werte in diesem Artikel
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Das zeigte auch die Vorlage der nun endgültigen Zahlen. Diese brachten gegenüber den vorläufigen Werten, die bereits Mitte März präsentiert wurden, zwar keine Überraschungen. Dennoch der Vollständigkeit halber:
Im zurückliegenden Jahr setzte Rickmers 587 Mio. EUR um, ein Plus von 7,6%. Beim EBITDA konnte man sogar überproportional zulegen und ein EBITDA von gut 253 Mio. EUR schaffen, ein Zuwachs um 20,8%. Der operative Cashflow erhöhte sich dabei um knapp ein Drittel auf 273 Mio. EUR.
Wertberichtigungen belasten Bilanz
Damit waren die guten Daten allerdings aufgebraucht. Denn aufgrund von Wertberichtigungen musste Rickmers am Ende einen Verlust von gut 135 Mio. EUR melden und fiel damit wieder in die Verlustzone zurück (Vorjahr plus 2,1 Mio. EUR). Am Ende litt auch das Eigenkapital und die Eigenkapitalquote, die sich von vormals 23,4% auf nur noch 19,3% verringerte. Die Nettoverschuldung lag bei 1,85 Mrd. EUR, woraus sich eine Ratio Nettoverschuldung zu EBITDA von 7,3 errechnete. Ein Wert, jenseits von gut und böse.Das spiegelt sich letztlich auch in den Notierungen der Anleihen wider. Die im spekulativen Musterdepot geführte 2018er Anleihe war zuletzt stark unter Druck geraten und notiert derzeit gerade mal bei der Hälfte von Pari. Das Rating von B- umschreibt ebenfalls das gestiegene Ausfallrisiko. Wobei: Durch eine vorzeitige Verlängerung einer signifikanten Kreditlinie hat sich Rickmers erst einmal Zeit gekauft.
Rickmers braucht "Entschlackungs-Programm"
Zwar muss man 2018 damit immer noch rund 1 Mrd. EUR refinanzieren (Anleihe plus Bankdarlehen). Doch in der Zwischenzeit hätte Rickmers durchaus die Möglichkeit, hier bspw. durch Beteiligungsverkäufe etwas mehr Goodwill zu zeigen und die finanzierenden Banken 2018 ins Boot für eine weitere Refinanzierung zu holen.Unser Fazit: Wir halten an unserem Engagement fest, weil wir hier für das Unternehmen grundsätzlich etliche Optionen sehen, um die eigene Finanzkraft wieder zu stärken und damit entsprechend auch die Rückzahlung der Anleihe sicherzustellen. Einen Ausbau der Position zum jetzigen Zeitpunkt halten wir aber für nicht angebracht.
Hinweis nach § 34 b, c Wertpapierhandelsgesetz: Es bestehen keine Interessenskonflikte des Autors.
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Seit fast 20 Jahren befasst sich Carsten Müller publizistisch mit den verschiedenen Aspekten der internationalen Kapitalmärkte. Dabei hat er als freier Journalist für einige der bekanntesten Börsenbriefverlage (u.a. Bernecker & Cie., Fuchsbriefe) geschrieben. Aktuell ist er als Herausgeber der Alphabriefe tätig. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Anleihen und Nebenwerten. Dabei stehen bei ihm in der jeweiligen Analyse fundamentale Aspekte im Vordergrund. Regional legt er besonderen Schwerpunkt auf die drei deutschsprachigen Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Seit fast 20 Jahren befasst sich Carsten Müller publizistisch mit den verschiedenen Aspekten der internationalen Kapitalmärkte. Dabei hat er als freier Journalist für einige der bekanntesten Börsenbriefverlage (u.a. Bernecker & Cie., Fuchsbriefe) geschrieben. Aktuell ist er als Herausgeber der Alphabriefe (www.alphabriefe.de) tätig. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Anleihen und Nebenwerten. Dabei stehen bei ihm in der jeweiligen Analyse fundamentale Aspekte im Vordergrund. Regional legt er besonderen Schwerpunkt auf die drei deutschsprachigen Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz.
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Bildquellen: MaximP / Shutterstock.com