Zertifikate Report Walter Kozubek

USD-Anleihe bietet Jahreszinsen von 1,2 bis 4 Prozent

30.04.13 12:18 Uhr

USD-Anleihe bietet Jahreszinsen von 1,2 bis 4 Prozent | finanzen.net

Wechselkursänderungen beeinflussen den Veranlagungserfolg

Käufer von Fremdwährungsanleihen sollten entweder eine positive Meinung zur Entwicklung des Wechselkurses der zugrundeliegenden Währung vorhalten oder ihr Portfolio, das etwa größtenteils auf Euro lautet, diversifizieren wollen. Wer auf eine Aufwertung des US-Dollar, d.h. auf einen fallenden Euro setzt, spekuliert auch darauf, dass die US-Wirtschaft schneller Fahrt aufnimmt als die europäische Konjunkturlokomotive. Wenngleich für derlei Prognosen noch umfängliches Zahlenmaterial vorliegt, so sind es indes nicht nur die volkswirtschaftlichen Fundamentaldaten, welche die Wechselkurse bewegen. Vor wenigen Wochen zeigte die Bank of Japan, welche Rolle die Notenbanken spielen: Wie deren Entscheidungen ausfallen, ist immer auch eine Frage nach dem Einfluss der Politik – und diese entzieht sich bekanntlich allzu oft der Rationalität und wird zum schwer kalkulierbaren Risiko.

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Überschaubares Zinsänderungsrisiko durch Kopplung den 6-Monats-Libor

Der erste Kupon der US-Dollar-Anleihe der HVB (ISIN: DE000HVB07F8, Fälligkeit: 22.5.17) steht fest: Er beträgt 1,5 Prozent und fällt am 22.11.13. Zwei Bankarbeitstage zuvor definiert der aktuelle 6-Monats-Libor für Anlagen in US-Dollar den Kupon der nächsten halbjährlichen Zinsperiode. Als Sicherheit gegen fallende Zinsen hat die Emittentin einen Mindestkupon (Floor) von 1,2 Prozent fixiert; dieser Mechanismus wird durch die simultane Inkaufnahme eines Höchstkupons (Cap) in Höhe von 4 Prozent bezahlt. Der aktuelle 6-Monats-Libor (US-Dollar) liegt bei ca. 0,43 Prozent. Bei geringem Zinsänderungsrisiko ist der Kurs der Anleihe von der Bonität der Emittentin abhängig. Diese wird derzeit durch die Agenturen S&P mit A und Moody’s mit A3 eingestuft.

Beim aktuellen Wechselkurs von 1,30 US-Dollar pro Euro sind für nominal 10.000 US-Dollar 7.692,31 Euro zu investieren. Prognostiziert man für die zweite Zinsperiode den Mindestkupon von 1,2 Prozent, so ergeben sich rund 1,35 Prozent p.a. Dieser Ertrag stellt zugleich die Veränderungsrate des Wechselkurses dar, die der US-Dollar maximal im ersten Jahr abwerten dürfte, ohne dass es zu Kapitalverlusten kommt: Der Break/Even liegt somit bei einer Euro/US-Dollar-Notierung von 1,3175, darüber stehen Verluste, unter 1,30 dagegen Gewinne an. Ein Fremdwährungskonto kann sinnvoll sein, wenn Kuponzahlungen etwa kumuliert oder nicht automatisch in Euro umgerechnet werden sollen.

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ZertifikateReport-Fazit:
Ein Euro kostete in den letzten fünf Jahren nie weniger als 1,20 US-Dollar – von der aktuellen Notierung aus betrachtet ein Kurspotential von siebeneinhalb Prozent. Die Höchstkurse lagen dagegen bei knapp 1,60 US-Dollar. Anleger sollten zwischenzeitliche Wechselkursschwächen einkalkulieren oder entsprechende Stop-Loss oder Take-Profit-Marken setzen.

Walter Kozubek ist Herausgeber des ZertifikateReports und HebelprodukteReports. Die kostenlosen PDF-Newsletter erscheinen wöchentlich. Weitere Infos: www.zertifikatereport.de und www.hebelprodukte.de
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