US-Anleihen geraten erneut unter Druck - Zollunsicherheit bleibt

10.04.25 18:46 Uhr

FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX) - Die jüngste Zollwende von US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag keine nachhaltige Trendwende bei den US-Anleihen herbeigeführt. Insbesondere die Kurse von langlaufenden Papieren sind im Tagesverlauf deutlich unter Druck geraten. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe stieg im Gegenzug auf 4,37 Prozent. Am Morgen war sie bis auf 4,26 Punkte gefallen. Deutlich stärker gestiegen sind die Renditen von dreißigjährigen Anleihen. Sie näherte sich wieder der Marke von 5 Prozent an.

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Von der erneut gestiegenen Unsicherheit konnten die US-Anleihekurse nicht profitieren. Schließlich hatte US-Präsident Trump die Zölle am Mittwoch für China sogar angehoben. Zudem sind die gerade in Kraft getretenen Zölle nur für 90 Tage ausgesetzt worden. Konjunkturängste bleiben bestehen - zumal die Zeichen im Handelskrieg zwischen den USA und China alles andere als auf Entspannung stehen. Die chinesische Wirtschaft, aber auch die Weltwirtschaft dürfte stark belastet werden, falls die hohen Zölle gegen China in Kraft bleiben.

Das erratische und aggressive Vorgehen von US-Präsident Trump könnte auch das Vertrauen in den US-Finanzmarkt nachhaltig belasten. Die US-Anleihen waren zuletzt trotz der hohen Unsicherheit unter Druck geraten. Bisher galten US-Anleihen immer als sicherer Hafen. Dieser Status wird durch die erneuten Verluste immer mehr infrage gestellt.

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Die am Nachmittag veröffentlichten Inflationszahlen bewegten den Markt kaum. In den USA hat sich die Inflation im März dank niedrigerer Energiepreise überraschend deutlich abgeschwächt. Die Zollpolitik von US-Präsident Trump wird nach Einschätzung von Ökonomen die Preise aber erst in den kommenden Monaten nach oben treiben. "Die Preisentwicklungen im März sind derweil Makulatur", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "In Anbetracht des Basiszolls von 10 Prozent auf alle Wareneinfuhren und den massiven Einfuhrgebühren auf chinesische Importe werden die Inflationsraten in den kommenden Monaten deutlich nach oben klettern."/jsl/ngu