Indexfloater mit 3 bis 8 Prozent Zinsen pro Jahr
EuroStoxx50-Indexanleihe mit 60 Prozent Sicherheitspuffer
Bei der WGZ Minimax Plus Indexanleihe (ISIN: DE000WGZ5ZK0) ist die Höhe der Zinszahlungen von einem variablen Referenzzins abhängig, die Höhe des Rückzahlungsbetrages dagegen von einem Aktienindex. Wenn beide steigen, gleich bleiben oder nur leicht fallen, kann nichts schief gehen. So könnten die Zahlungsmodalitäten der Anleihe verknappt wiedergegeben werden. Die Indexkomponente wird durch den EuroStoxx50 dargestellt. Dessen Schlussstand vom 16.3.12 geht als Startwert in die Anleihekonditionen ein, auf Basis aktueller Marktdaten kann er mit 2.500 Punkten angenommen werden. Bei 40 Prozent des Startwertes, entsprechend 1.000 Indexpunkten wird die Barriere des Produktes definiert. Sie liegt damit noch einmal satte 765 Punkte, d.h. über 40 Prozent (!) unterhalb der Tiefststände vom März 2009 (1.765 Punkte).
Doppelter 3-Monats-Euribor, mindestens 3 Prozent p.a., höchstens 8 Prozent p.a.
Während der Laufzeit zahlt die Anleihe jeweils vierteljährlich einen variablen Zinskupon. Sowohl die Zahlung als auch die Höhe sind von der Entwicklung des europäischen Aktienbarometers unabhängig. Zur Ermittlung des Kupons wird vielmehr der 3-Monats-Euribor herangezogen und verdoppelt. So kommt am ersten Zinstermin, dem 23.6.12 der zweifache Euribor vom 21.3.12 zur Auszahlung. Eine Zinsuntergrenze (Floor) bewirkt, dass der Zins immer mindestens 3 Prozent p.a. beträgt. Bei einer aktuellen Referenz von 0,991 Prozent p.a. werden die rechnerischen 1,982 Prozent p.a. folglich auf 3 Prozent p.a. erhöht. Im Gegenzug für den Mindestzins nehmen Anleger einen Höchstkupon von 8 Prozent p.a in Kauf. Damit verzichten sie auf eine Partizipation an Euribor-Sätzen, die 4 Prozent p.a. übersteigen – was aufgrund der zur Zeit entspannungsorientierten Geldpolitik der EZB leicht fällt.
Für die Ermittlung des Rückzahlungsbetrages am finalen Bewertungstag, dem 16.3.15, ist dagegen nur die Entwicklung des EuroStoxx50 von Relevanz. Sollte dieser während der gesamten Laufzeit niemals die Barriere berührt oder unterschritten haben, kommt der Nominalbetrag zur Rückzahlung. Anleger maximieren also selbst dann noch ihre Rendite, wenn der Index gegenüber dem Startwert mehr als 50 Prozent eingebüßt hat. Andernfalls, bei Bruch der Barriere, erfolgt die Kapitalrückzahlung nach dem Indexstand vom finalen Bewertungstag. Anleger realisieren dann prozentual exakt den gleichen Verlust wie bei einem Direktinvestment. Bei Zeichnung bis zum 16.3.12 fällt ein Ausgabeaufschlag von 1 Prozent an. Insgesamt sind 2,5 Prozent Vertriebsprovision im Ausgabepreis der Anleihe im Preis der Anleihe enthalten.
ZertifikateReport-Fazit: Überschaubare Laufzeit, attraktiver Mindestkupon, Partizipation an steigenden Zinssätzen – das sind die Argumente, die für diese Anleihe sprechen. Der Sicherheitspuffer von 60 Prozent erscheint in der historischen Betrachtung durchaus komfortabel. Investoren sollten dennoch regelmäßig Indexentwicklung und Barriere beobachten, um ggf. rechtzeitig reagieren zu können.
Autor: Thorsten Welgen
Walter Kozubek ist Herausgeber des ZertifikateReports. Dieser kostenlose PDF-Newsletter erscheint zwei bis drei Mal im Monat. Zusätzlich ist Herr Kozubek auch Herausgeber des HebelprodukteReports, sowie einer der Betreiber des Internetratgebers www.geld.com
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