Alpha Anleihen Kolumne Carsten Müller

Risikoaufschläge: Zeit zur Gegen-Korrektur?

28.01.16 11:49 Uhr

Risikoaufschläge: Zeit zur Gegen-Korrektur? | finanzen.net

Schaut man auf die Risikoaufschläge bei High-Yield-Anleihen, wird klar: Eine Gemengelage aus technischer Gegenreaktion und fundamentalen Sorgen hat zum Überschießen der Risikoeinschätzungen geführt.


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Ein Blick auf die Risikoprämien bei High-Yield-Bonds zeigt deutlich: Inzwischen hat der Kapitalmarkt eine leichte Rezession eingepreist, denn die aufgerufenen Risikoprämien unter den High-Yieldern haben wieder Niveaus erreicht, die zuletzt in den Rezessionen 1991 und 2002 gesehen worden waren. Und das trotz einigermaßen solider Konjunkturzahlen aus Europa und Übersee.

Wobei sich aus der Zusammensetzung dieser Risikoaufschläge ableiten lässt, in welche Richtung und in welchem Umfang die weitere Entwicklung der Spreads zu prognostizieren sein kann.

Negativ-Trend sollte an Kraft verlieren

Punkt 1: Wie wir auch schon in der ersten Ausgabe des Jahres aufgezeigt hatten, gab es im Verlauf des letzten Jahres eine Ausweitung der Risikoprämien aus markttechnischen Aspekten, nachdem es in den drei Jahren zuvor eine kräftige Einengung der Spreads gegeben hatte. So ist es nicht weit hergeholt, davon auszugehen, dass dieser Teil der Marktkräfte in absehbarer Zeit an Kraft verliert oder sogar umgekehrt werden kann.
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Hohe Risikoaufschläge nur teilweise gerechtfertigt

Die andere Triebkraft ist auf das fundamentale Umfeld abzustellen. Zwar gibt es auch hier nachvollziehbare Zusammenhänge zu der gezeigten Konjunkturabkühlung in den USA, wobei auch Asien nicht außer Acht gelassen werden darf. Doch auch hier kann davon ausgegangen werden, dass einige Sorgen überzogen eingepreist wurden. Zumal man auch sehen muss, dass die Sektoren Energie, Metalle und Minen überdurchschnittlich starken Einfluss gewannen.

Ursächlich war natürlich auch die umsatzarme Weihnachtszeit, wo geringe Käufe die Kurse gleich massiv unter Druck brachten. Nicht umsonst erwarten daher Häuser wie Goldman Sachs und JP Morgan, dass die Kurse wieder anziehen und die Spreads eingeengt werden. Dabei wird derzeit als Leitlinie Niveaus von 2011 angepeilt, die im Bereich von 500 Basispunkten statt aktuell rund 813 BP liegen würden.

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Hinweis nach § 34 b, c Wertpapierhandelsgesetz: Es bestehen keine Interessenskonflikte des Autors.


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Seit fast 20 Jahren befasst sich Carsten Müller publizistisch mit den verschiedenen Aspekten der internationalen Kapitalmärkte. Dabei hat er als freier Journalist für einige der bekanntesten Börsenbriefverlage (u.a. Bernecker & Cie., Fuchsbriefe) geschrieben. Aktuell ist er als Herausgeber der Alphabriefe tätig. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Anleihen und Nebenwerten. Dabei stehen bei ihm in der jeweiligen Analyse fundamentale Aspekte im Vordergrund. Regional legt er besonderen Schwerpunkt auf die drei deutschsprachigen Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Seit fast 20 Jahren befasst sich Carsten Müller publizistisch mit den verschiedenen Aspekten der internationalen Kapitalmärkte. Dabei hat er als freier Journalist für einige der bekanntesten Börsenbriefverlage (u.a. Bernecker & Cie., Fuchsbriefe) geschrieben. Aktuell ist er als Herausgeber der Alphabriefe (www.alphabriefe.de) tätig. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Anleihen und Nebenwerten. Dabei stehen bei ihm in der jeweiligen Analyse fundamentale Aspekte im Vordergrund. Regional legt er besonderen Schwerpunkt auf die drei deutschsprachigen Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz.

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Bildquellen: TijanaM / Shutterstock.com