Aareal Bank: Expansion als Kurstreiber für Anleihen?
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Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank präsentierte in den letzten Monaten eine ganze Reihe positiver Nachrichten. Das rückt auch die ausstehenden Anleihen weiter in den Fokus.
Eine Kolumne von Carsten Müller, Chefredakteur von "alpha anleihen & zinsen", dem Premium-Börsenbrief für wertorientierte Anleger, den Sie auf finanzen.net abonnieren können. Fordern Sie sich hier eine kostenfreie Probeausgabe an!
Alles richtig gemacht - Das ist das Zeugnis, das derzeit Analysten und Investoren der Aareal Bank ausstellen. Denn der Immobilienfinanzierer hat die letzten Monate und Jahre dazu genutzt, in einem durchaus schwierigen Umfeld ein aktiver Player in der laufenden Branchenkonsolidierung zu sein, ohne dabei die eigene Risiko-Balance zu verlieren.
Das zeigte sich schon bei der Übernahme der Corealcredit Ende 2013/Anfang 2014 und ist auch Leitlinie der jüngsten Übernahme. Denn für rund 350 Mio. Euro kauft die Aareal Bank den Immobilienfinanzierer WestImmo aus der Abwicklungsmasse der WestLB-Bad-Bank.
Der finanzielle Clou dabei: Mit dem Kaufpreis bleibt die Bank deutlich unter dem unter IFRS-Bilanzierung ausgewiesenen Eigenkapital der WestImmo, das mit rund 500 Mio. Euro angegeben wird. Daraus resultiert der Effekt, dass die Aareal Bank schon zum Kauf einen Einmalertrag von 150 Mio. Euro verbuchen kann. Ein System, das man schon bei der Corealcredit erfolgreich durchexerzierte, als man dieses Unternehmen nur zu 46% des vorhandenen Eigenkapitals übernahm.
Aareals Strategie: Gleiches Risiko, höherer Ertrag
Mehr noch: Auch die WestImmo wird sofort einen positiven Ergebnisbeitrag liefern können. Denn auch, wenn sie bisher zur Abwicklung vorgesehen war, so ist die Gesellschaft doch profitabel. Deshalb hatte sich Aareal ja auch auf einen Bieterkampf eingelassen.
Damit sind die Weichen gestellt, dass auch das neue Geschäftsjahr sehr erfolgreich verlaufen könnte. Doch bevor hier ein Ausblick gegeben werden kann, wartet der Markt noch auf die 2014er Zahlen, die am Mittwoch auf vorläufiger Basis präsentiert werden sollen. Nachdem das Finanzinstitut bereits zur Bilanzvorlage des 3. Quartal die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr angehoben hatte, kann von sehr positiven Ergebnissen ausgegangen werden.
Aktie als DAX-Aspirant?
Davon profitiert sicher in erster Linie die Aktie. Zumal die Bank bekanntlich im letzten Jahr die restliche stille Einlage des Bankenrettungsfonds SoFFin zurückgezahlt hatte und nun gleichzeitig mit einem neuen Gesellschafterkreis auf Basis faktisch 100% Streubesitz auch Aspirant für höhere Index-Weihen sein könnte.
Aktuell hat man zwar im Ranking noch relativ großen Abstand zu den Aufstiegsrängen in den DAX. Doch mit der neuen Eigentümerstruktur bestünde eine Chance, hier mehr Handelsumsätze zu generieren und Boden gut zu machen.
Nachrang-Anleihe rückt in den Fokus
Einen Blick wert sollten aber eben auch die ausstehenden Anlehen haben. Denn die Aareal Bank mausert sich im Bereich der nachrangigen Bankanleihen zum Nachfolger des bisherigen Publikumslieblings Deutsche Bank und seiner Finanzierungskonstrukte DB Capital Fundings. Denn die Deutschbänker haben in den vergangen Monaten sukzessive etliche ihrer ausstehenden Nachrang-Anleihen gekündigt, was bei bisherigen Investoren für neuen Anlagebedarf sorgt.
Und wer in Deutschland bleiben will, für den ist die 2026er Nachrang-Anleihe (WKN: A1TNC9 / ISIN: DE000A1TNC94) der Aareal Bank eine gute Wahl. Diese trägt einen Kupon von 4,25% und kann erstmals in 2021 zum Nennwert gekündigt werden. Aktuell bietet die Anleihe eine Rendite von rund 3,3%. Und das bei einem Rating von A-. Vergleichbare Investments bieten im Marktdurchschnitt derzeit eher nur Renditen im Bereich von 1,5 bis 1,8%.
Weitere chancenreiche Anleihen identifiziert Anleihe-Experte Carsten Müller Woche für Woche in "alpha anleihen & zinsen", dem Premium-Börsenbrief für wertorientierte Anleger, die auf hohe Renditen nicht verzichten wollen. Fordern Sie sich hier eine kostenfreie Probeausgabe an!
Seit fast 20 Jahren befasst sich Carsten Müller publizistisch mit den verschiedenen Aspekten der internationalen Kapitalmärkte. Dabei hat er als freier Journalist für einige der bekanntesten Börsenbriefverlage (u.a. Bernecker & Cie., Fuchsbriefe) geschrieben. Aktuell ist er als Herausgeber der Alphabriefe (www.alphabriefe.de) tätig. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Anleihen und Nebenwerten. Dabei stehen bei ihm in der jeweiligen Analyse fundamentale Aspekte im Vordergrund. Regional legt er besonderen Schwerpunkt auf die drei deutschsprachigen Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz.
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