Commerzbank-Aktie schließt fester: Commerzbank stellt nach gutem Quartal Gewinn für 2021 in Aussicht
Eine niedrigere Risikovorsorge und geringere Kosten haben der Commerzbank im dritten Quartal schwarze Zahlen beschert.
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Für das Gesamtjahr wird die Bank zuversichtlicher: Sie rechnet mit deutlich weniger Risikovorsorge als bisher und legt sich fest, 2021 einen Konzerngewinn zu erzielen.
Die Bank verdiente im dritten Quartal unter dem Strich 403 Millionen Euro nach einem Verlust von 60 Millionen Euro im Vorjahr und einem stark von Einmalbelastungen geprägten Fehlbetrag von 527 Millionen im Vorquartal. Analysten hatten in einem von der Bank selbst zusammengestellten Konsens mit einem Gewinn von 253 Millionen Euro gerechnet.
Restrukturierungskosten für den massiven Umbau, dem insgesamt rund 10.000 Stellen zum Opfer fallen, lagen noch bei 76 Millionen Euro und sind damit nahezu komplett verbucht. Insgesamt hatte die Bank die Restrukturierungskosten für den Konzernumbau auf gut 2 Milliarden Euro veranschlagt. Die Risikovorsorge schrumpfte auf 22 von 272 Millionen Euro zusammen. Der operative Gewinn stieg auf 472 von 168 Millionen Euro.
Im laufenden Jahr rechnet die Commerzbank weiterhin mit einem Wachstum der Erträge. Außerdem sieht sie die Risikovorsorge unter 700 Millionen Euro. Bisher hatte sie erwartet, für ausfallgefährdete Kredite knapp 1 Milliarde Euro zurücklegen zu müssen. Außerdem geht sie davon aus, im Gesamtjahr einen Konzerngewinn zu erzielen. Dieses klare Bekenntnis hatte das Management bisher vermieden.
Commerzbank-CFO: Sind offen für Vergleich im Streit um Franken-Kredite
Nach dem bisher ausbleibenden Grundsatzurteil des polnischen Gerichtshofs zu bestimmten Indexklauseln in Franken-Kreditverträgen ist die Commerzbank offen für eine außergerichtliche Lösung. "Wir brauchen einen attraktiven Vergleich, den jeder akzeptieren kann, und mit dem die Geschichte beendet ist", sagte Finanzvorständin Bettina Orlopp in einer Telefonkonferenz zu den Zahlen des dritten Quartals. Das Management der polnischen Tochter Mbank arbeite daran.
Die Commerzbank hat im dritten Quartal weitere Rechtsrückstellungen von 95 Millionen für das Franken-Kreditportfolio der polnischen Tochter Mbank gebildet. Zum Ende des Quartals belief sich die Vorsorge für Einzelklagen auf 448 Millionen Euro. Im Quartalsbericht heißt es, Entscheidungen polnischer Gerichte könnten dazu führen, dass die Vorsorge künftig "der Höhe nach wesentlich angepasst werden muss". In einer Sammelklage in Polen ist ein Verhandlungstermin für Januar 2022 anberaumt worden.
Franken-Kredite waren im Polen jahrelang wegen der damals niedrigen Zinsen sehr beliebt. Die Belastungen für die Kreditnehmer stiegen aber, als der Franken zum Zloty in den vergangenen Jahren aufwertete. Zahlreiche Klagen folgten wegen Indexklauseln in Darlehensverträgen in Schweizer Franken. Die Rechtsprechung dazu ist bisher uneinheitlich. Ein erhofftes Grundsatzurteil Anfang September fiel aus. Dahingehend sei "in nächster Zeit keine Klarheit" zu erwarten, sagte Orlopp in der Analystenkonferenz.
Sie verwies allerdings auf die Bemühungen der Mbank und deutete an, dass das nächste Quartal "aufschlussreich" werden könnte. Zwei Banken, die von den Franken-Krediten betroffen seien, hätten sich bereits geeinigt.
Via XETRA gewann die Commerzbank-Aktie letztendlich 1,54 Prozent auf 6,545 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)
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